Drainage und Abdichtung beim Neubau
Beim Neubau sind Drainagen in der Regel überflüssig. Die DIN fordert beim Errichten des Hauses immer eine ausreichende Abdichtung, die der jeweils vorherrschenden Belastung angemessen sein muss. Zum Einsatz kommen dabei:
- Wannenkonstruktionen mit entsprechend ausgeführter Abdichtung und
- wasserundurchlässige Sohlplatten bei der Gründung
Die Abdichtung wird dann immer so ausgeführt, dass sie dem herrschenden Wasserdruck angemessen ist, und ihm widerstehen kann. Zwar kann man durch die Reduzierung der Wasserbelastung die Abdichtung etwas geringer ausführen, dieser Kostenvorteil wiegt aber die wesentlich höheren Kosten für eine Drainage keinesfalls auf. Im Endeffekt wird dabei nichts gespart, sondern die gesamte Konstruktion ist sogar noch teurer.
Darüber hinaus muss bedacht werden, dass Drainagen einer regelmäßigen Wartung bedürfen. Mindestens einmal jährlich sollte die Drainage gespült werden. Ist sie verstopft oder wurde sie von vornherein nicht fachgerecht eingebaut, kann eine Drainage erst recht später zu massiven Feuchtigkeitsproblemen im Keller führen. Hier überwiegen also eindeutig die Nachteile gegenüber den – insgesamt recht geringen – Vorteilen von Drainage-Konstruktionen beim Neubau.
Drainagen beim Altbau
Gerade bei Altbauten sind die Bodenkonstruktionen oft so beschaffen, dass sie Wasser versickern lassen – und keinesfalls wasserdicht ausgeführt sind. Beim nachträglichen Einbau einer Drainage könnte sich deshalb Feuchtigkeit sammeln, und damit eine erheblich höhere kapillare Feuchtigkeitsbelastung die Folge sein.
Der Keller ist dann umso feuchter, das Gegenteil dessen, was eigentlich beabsichtigt war, ist damit eingetreten. In vielen Fällen sind nach dem Einbau der Drainage erst recht massive Feuchtigkeitsprobleme durch die kapillare Feuchtigkeit zu erwarten.
Die Lösung besteht – vor allem bei hohen Grundwasserspiegeln oder drückendem Wasser – auch hier in einer entsprechend ausgeführten Abdichtung und nicht in einer Ableitung hoher Wassermengen.