Möglichkeiten der Entwässerung
Entwässerungsmöglichkeiten müssen an die Gegebenheiten des Bauwerks und die Bodenverhältnisse angepasst werden. Abhängig von der Situation können verschiedene Systeme sinnvoll kombiniert werden:
Drainage mit Drainagerohren:
Diese Methode eignet sich für bindige Böden oder Altbauten ohne durchgehende Bodenplatten. Die Rohre werden in einem Kiesbett verlegt und mit Vlies umwickelt, um Schmutzpartikel fernzuhalten. Das Gefälle der Rohre führt das Wasser zu einem Sammelpunkt, von wo es in eine Sickergrube, einen Sickergraben oder – falls erlaubt – in die Kanalisation abgeleitet wird.
Oberflächennahe Linienentwässerung:
Für größere Flächen wie Wohngebiete oder Gewerbeflächen bietet diese Methode eine effiziente Lösung. Entwässerungsrinnen fangen das Oberflächenwasser auf und leiten es ab, wodurch tief liegende Leitungsrohre nicht notwendig sind.
Punktentwässerung:
Ideal für kleinere Flächen wie Terrassen oder Zufahrten. Die Flächen sollten zum zentralen Entwässerungspunkt geneigt sein. Dies verhindert Staunässe, insbesondere unter Wasserzapfstellen im Garten oder Hof.
Sickergruben und Sickergräben:
Diese ökologischen Methoden lassen das gesammelte Wasser vor Ort versickern. Gruben oder Gräben werden mit sickerfähigem Material gefüllt, wodurch das Wasser langsam in den Boden abgegeben wird, was die Umwelt schont und die lokalen Grundwasserreserven erhält.
Die Wahl der passenden Methode sollte gründlich geprüft werden. Faktoren wie Bodenbeschaffenheit, Grundwasserspiegel und die spezifischen baulichen Gegebenheiten spielen eine entscheidende Rolle. Ziehen Sie bei Unsicherheit ein fachmännisches Gutachten in Betracht.
Weitere Überlegungen zur Drainage
Die Entscheidung für oder gegen eine Drainage wird von zahlreichen Faktoren beeinflusst, die über die rein technischen und finanziellen Aspekte hinausgehen. Besonders wichtig sind auch ökologische Überlegungen. Die direkte Ableitung von Drainagewasser in die Kanalisation oder Oberflächengewässer kann die Grundwasserbestände verringern und die Gewässerqualität beeinträchtigen. Lokale Versickerung durch Sickergruben, Sickergräben oder Teiche ohne Verbindung zu Flüssen oder Kanälen ist eine nachhaltigere Option.
Eine langfristige Wartung der Drainagesysteme ist unerlässlich, um deren Funktionalität zu gewährleisten. Regelmäßige Reinigung und Wartung können erhebliche Folgekosten verursachen. Berücksichtigen Sie bei Ihrer Planung sowohl die Installationskosten als auch die laufenden Pflegekosten.
Auch die Bauweise Ihres Hauses ist entscheidend. Ältere Gebäude ohne durchgehende Bodenplatte profitieren häufig mehr von einer Drainage als moderne Häuser mit wasserundurchlässiger Bodenplatte. Bei diesen können solide Außenabdichtungen eine gleichwertige oder sogar bessere Alternative darstellen.
Beachten Sie ebenfalls mögliche Umweltveränderungen wie den Klimawandel. Häufigere Starkregenereignisse und eine erhöhte Bodenversiegelung können die Notwendigkeit für effiziente Entwässerungssysteme steigern. Eine sorgfältige Planung, die diese Aspekte berücksichtigt, kann helfen, langfristige Probleme zu vermeiden und den ökologischen Fußabdruck zu minimieren.
Insgesamt erfordert die Entscheidung für eine Drainage eine sorgfältige Abwägung der baulichen, wirtschaftlichen und ökologischen Parameter. Eine maßgeschneiderte Lösung, die sowohl den Schutz Ihres Hauses als auch die Erhaltung der Umwelt sicherstellt, ist immer das Ziel.