Wann ist eine Drainage unter der Bodenplatte sinnvoll?
Eine Drainage unter der Bodenplatte erweist sich vor allem unter bestimmten geologischen und klimatischen Bedingungen als sinnvoll. Dabei sollten Sie besonderen Wert auf die Bodenbeschaffenheit und die Lage des Gebäudes legen:
Bindige Böden
In Regionen, in denen der Boden einen hohen Anteil an Lehm oder Ton aufweist, besteht aufgrund der schlechten Versickerungseigenschaften dieser Materialien die Gefahr, dass sich Regenwasser staut. Eine Drainage kann hier Abhilfe schaffen, indem sie das überschüssige Wasser ableitet und somit Feuchtigkeitsschäden verhindert.
Hanglage
Gebäude, die an Hanglagen errichtet sind, sind stärker der Gefahr von aufstauendem und drückendem Sickerwasser ausgesetzt. Hier reduziert eine Drainage den Druck des Wassers gegen das Gebäude und beugt so Feuchtigkeitsschäden vor.
Ältere Gebäude
Häuser, die vor den 1980er Jahren gebaut wurden, verfügen häufig über Bauweisen ohne durchgehende Bodenplatten. Dies führt zu Schwachstellen, durch die Wasser eindringen kann. Eine Drainage kann diesen Gebäuden zusätzlichen Schutz bieten.
Schwierige Entwässerung
In Gebieten mit schlechter natürlicher Entwässerung, wie Senken oder Überschwemmungsgebieten, hilft eine Drainage dabei, das Gebäude trocken zu halten, indem sie überschüssiges Wasser kontrolliert abführt.
Wichtig ist, dass eine Drainage stets als ergänzende Maßnahme zu einer fachkundigen Abdichtung betrachtet wird. Alle Installationen sollten gemäß geltenden DIN-Normen erfolgen, um ihre Wirksamkeit sicherzustellen. Zusätzliche Maßnahmen wie Rigolen können erforderlich sein, um das Drainagewasser geordnet abzuleiten. Je nach spezifischen Bedingungen Ihres Baugrundes und Gebäudes könnten andere Entwässerungslösungen, wie die Abdichtung der Außenwände oder wassersperrende Schichten, ebenfalls in Betracht gezogen werden.
Welche Alternativen gibt es zur Drainage?
Falls eine Drainage unter der Bodenplatte für Ihr Haus nicht geeignet ist, bestehen verschiedene Alternativen zum Schutz vor Feuchtigkeit:
Nachträgliche Abdichtung der Bodenplatte
Eine Möglichkeit besteht darin, die bestehende Bodenplatte nachträglich abzudichten. Dies erfolgt durch das Aufbringen spezieller Abdichtungsschichten wie Bitumenbahnen oder Kunststoffdichtungsbahnen.
Innenabdichtung
Innenabdichtungen dichten Wände und Böden von innen ab, um das Eindringen von Feuchtigkeit zu verhindern. Diese Methode ist besonders bei schwer zugänglichen Außenwänden geeignet.
Horizontalsperre
Horizontalsperren schützen das Mauerwerk vor aufsteigender Feuchtigkeit. Diese Schichten werden ins Mauerwerk eingebracht und verhindern das Aufsteigen von Wasser aus dem Erdreich.
Kapillarbrechende Schicht
Eine kapillarbrechende Schicht aus grobkörnigem Kies oder Schotter unterhalb der Bodenplatte verhindert, dass Feuchtigkeit über den Kapillareffekt ins Gebäude aufsteigt.
Perimeterdämmung
Perimeterdämmungen isolieren das Haus von außen und bieten gleichzeitig Schutz vor Feuchtigkeit. Diese Methode verbessert auch die Wärmedämmung.
Sickergruben und Rigolen
Diese Systeme nehmen überschüssiges Wasser auf und leiten es kontrolliert ins Erdreich ab, was besonders in Gebieten mit hohem Niederschlag vorteilhaft ist.
Entwässerungskonzept
Ein durchdachtes Entwässerungskonzept, das Dachrinnen, Fallrohre und Ableitungen einschließt, leitet das Wasser gezielt vom Gebäude weg.
Jede Methode sollte auf Grundlage der baulichen Gegebenheiten und spezifischen Anforderungen Ihres Hauses sorgfältig gewählt werden. Eine sorgfältige Planung und gegebenenfalls die Hinzuziehung einer Fachkraft können helfen, die optimale Lösung für Ihre Feuchtigkeitsprobleme zu finden.
Worauf sollten Sie bei einer Drainage achten?
Für eine effektive Drainage und deren langfristige Funktionalität sind mehrere Aspekte zu berücksichtigen:
Planung und Bodengutachten
Ein Bodengutachten gibt Aufschluss darüber, wie gut der Boden Wasser ableitet und ob eine Drainage notwendig ist. Lehmböden haben eine schlechte Drainagefähigkeit, was eine spezielle Planung erforderlich macht.
Gefälle und Verlegung
Ein Gefälle von etwa zwei bis drei Prozent ist entscheidend, damit das Wasser abfließen kann. Die Rohre sollten gleichmäßig mit diesem Gefälle verlegt werden.
Materialwahl
Verwenden Sie Stangenware für die Dränrohre, da diese ein gleichmäßiges Gefälle gewährleisten. Die Rohre sollten in ein Kiesbett gelegt und mit einem Vlies ummantelt werden, um Verstopfungen durch Schmutz zu verhindern.
Revisions- und Spülschächte
Revisions- oder Spülschächte an den Gebäudeecken, wo die Drainage eine Richtungsänderung vollzieht, ermöglichen eine einfache Wartung und Reinigung der Drainage.
Wasserabführung
Das Wasser aus der Drainage muss ordnungsgemäß abgeführt werden. Eine Ableitung in den Abwasserkanal ist oft nicht erlaubt, daher sollte eine Rigole oder eine andere Versickerungsmöglichkeit auf dem eigenen Grundstück eingeplant werden.
Regelmäßige Wartung
Eine Drainage erfordert regelmäßige Wartung. Reinigen Sie die Abflüsse und Spülschächte und überprüfen Sie die Rohre auf Schäden. Ein jährliches Spülen verhindert Verstopfungen und Funktionsausfälle.
Fachgerechte Installation
Es ist ratsam, eine Fachkraft mit der Installation einer Drainage zu beauftragen. Ein Experte stellt sicher, dass alle Arbeiten nach den geltenden DIN-Normen ausgeführt werden und potenzielle Probleme frühzeitig erkannt und behoben werden.
Durch sorgfältige Planung, fachkundige Installation und regelmäßige Wartung gewährleisten Sie die Effektivität Ihrer Drainage und schützen Ihr Gebäude vor Feuchtigkeitsschäden.