Haus trockenlegen – auch ohne Keller möglich!
Auch wenn Ihr Haus keinen Keller hat, können Feuchtigkeitsprobleme auftreten. Um diese zu beheben, gibt es verschiedene Methoden, die sich an den spezifischen Gegebenheiten Ihres Hauses orientieren.
Ursachen ermitteln und Maßnahmen planen
Bevor Sie spezifische Maßnahmen einleiten, sollten Sie zunächst die Ursache der Feuchtigkeit bestimmen. Häufig sind es folgende Gründe:
- Fehlerhafte Abdichtung: Eine unzureichend ausgeführte Abdichtung der Bodenplatte lässt Wasser eindringen.
- Oberflächenwasser: Regen- und Schichtwasser, das nicht ordnungsgemäß abfließen kann.
Bodensituation und Abdichtung
Bei Häusern ohne Keller ist die Bodenplatte direkt dem Erdreich ausgesetzt. Daher ist eine fachgerechte Abdichtung besonders essenziell, um Feuchtigkeitsschäden zu verhindern. Dies betrifft sowohl die Abdichtung gegen aufsteigende Nässe als auch gegen seitlich eindringendes Wasser. Ein umfassendes Abdichtungssystem schützt die Wohnräume effektiv.
Stellen Sie sicher, dass das Wasser abgeleitet wird
Eine ordentliche Wasserableitung ist entscheidend, um eine Überflutung der Bodenplatte zu vermeiden. Dies kann durch verschiedene Methoden erreicht werden:
- Sickergrube: Eine Sickergrube ermöglicht das Abfließen von Wasser aus der Drainage und verhindert damit Wasserstaus.
- Dachentwässerung: Achten Sie darauf, dass Regenrinnen und Fallrohre intakt und frei von Verstopfungen sind, um das Wasser vom Haus wegzuleiten.
Nachträgliche Abdichtung der Bodenplatte
Falls es bereits zu Feuchtigkeitsproblemen gekommen ist, kann eine nachträgliche Abdichtung erforderlich sein. Hierbei stehen verschiedene Materialien zur Verfügung, abhängig von der Art und dem Ausmaß der Undichtigkeit:
- Bitumen-Dickbeschichtungen: Diese werden auf die Bodenplatte aufgetragen und bieten eine langlebige Abdichtung.
- Dichtschlämme: Spezielle Mörtel- oder Harzmischungen, die nach dem Auftragen eine wasserundurchlässige Schicht bilden.
- Flüssigkunststoffe: Diese passen sich optimal an Risse und Unebenheiten an und bieten eine flexible Abdichtung.
Inspektion und vorbeugende Maßnahmen
Regelmäßige Inspektions- und Wartungsmaßnahmen können zukünftige Feuchtigkeitsprobleme verhindern:
- Überprüfen Sie regelmäßig Regenrinnen und Fallrohre auf Verstopfungen.
- Kontrollieren Sie die Bodenplatte auf Anzeichen von Feuchtigkeit und reagieren Sie sofort bei ersten Anzeichen.
- Planen Sie langfristige Wartungen für alle Abdichtungsmaßnahmen ein.
Durch eine Kombination dieser Maßnahmen und einer gründlichen Ursachenanalyse können Sie auch Häuser ohne Keller effektiv vor Feuchtigkeit schützen.
Senkrechte Drainage – Die einfache Lösung
Wenn Feuchtigkeitsprobleme durch drückendes Schichtwasser oder hochstehendes Grundwasser auftreten, bietet die Installation einer senkrechten Drainage eine praktikable Lösung. Diese Methode erfordert das Einbringen eines speziellen Drainagerohrs senkrecht in den Boden, wobei es mindestens einen Meter tiefer als die Bodenplatte reichen sollte. Das Rohr sollte idealerweise einen Durchmesser von 40 bis 50 cm aufweisen.
So gehen Sie Schritt für Schritt vor:
- Loch graben: Heben Sie ein Loch mit angemessenem Durchmesser und der erforderlichen Tiefe von mindestens einem Meter unterhalb der Bodenplatte aus.
- Filtervlies anbringen: Wickeln Sie das Drainagerohr gründlich mit einem Filtervlies ein, um ein Verschlammen und damit eine Beeinträchtigung der Funktion zu verhindern.
- Rohr einsetzen: Setzen Sie das vorbereitete Drainagerohr senkrecht in das ausgehobene Loch und stellen Sie sicher, dass es fest und gerade steht.
- Boden fixieren: Gießen Sie den Boden um das Rohr mit Beton auf, um das Rohr sicher zu fixieren.
- Kiesbett auffüllen: Füllen Sie den restlichen Raum um das Rohr mit grobem Kies auf, um eine gute Entwässerung zu gewährleisten.
- Tauchpumpe installieren: Installieren Sie eine Tauchpumpe mit Schwimmerschalter im Drainagerohr, um das gesammelte Wasser effektiv abzuleiten.
Die Anzahl der benötigten senkrechten Drainagerohre variiert je nach Größe des Hauses und den individuellen Gegebenheiten vor Ort. Üblicherweise sind ein bis zwei Rohre ausreichend, um effektive Abhilfe zu schaffen.
Mit einer korrekt installierten senkrechten Drainage können Sie den Schutz Ihres Hauses vor Feuchtigkeit deutlich erhöhen und langfristige Schäden vermeiden.
Weitere wichtige Punkte
Regelmäßige Wartung und Kontrolle: Eine Drainageanlage erfordert regelmäßige Inspektion und Wartung, um ihre Effizienz zu gewährleisten. Dies umfasst das Spülen der Drainagerohre, das Entfernen von Ablagerungen und das Überprüfen von Pumpen und Filtern.
Vermeidung von Verstopfungen: Vermeiden Sie, dass das Drainagesystem durch Wurzeln oder Erdpartikel blockiert wird. Hierfür sollten Sie Filtervliese verwenden und darauf achten, dass keine Pflanzen mit starkem Wurzelwachstum in der Nähe der Drainagerohre stehen.
Richtige Entwässerung: Stellen Sie sicher, dass das Wasser aus der Drainage ordnungsgemäß abgeführt wird und nicht ins öffentliche Abwasser eingespeist wird, da dies in vielen Gemeinden verboten ist. Planen Sie alternative Entwässerungsmethoden wie Sickergruben.
Berücksichtigung des Untergrunds: Der Erfolg einer Drainage hängt stark von der Bodenbeschaffenheit ab. Lehmige Böden versickern Wasser langsamer und erfordern möglicherweise eine intensivere Drainageplanung.
Durchdachte Planung: Vor der Installation sollte eine sorgfältige Planungsphase erfolgen, um die genaue Position und Anzahl der Drainagerohre festzulegen. Professionelle Beratung kann helfen, kostspielige Fehler zu vermeiden.
Mit einer sorgfältigen Planung und regelmäßigen Wartungsmaßnahmen können Sie effektiv Feuchtigkeitsprobleme lösen und die Langlebigkeit Ihres Bauwerks sicherstellen.