Warum Dreifachverglasung im Altbau zur Herausforderung werden kann
Dreifachverglasungen bieten hervorragende Wärmedämmung, stellen jedoch besondere Herausforderungen im Altbau dar. Alte Gebäude verfügen oft über eine weniger effektive Fassadendämmung im Vergleich zu modernen Bauwerken. Wenn in solchen Altbauten eine Dreifachverglasung ohne zusätzliche Dämmmaßnahmen eingesetzt wird, kann dies das thermische Gleichgewicht im Raum stören.
Die niedrigeren U-Werte (Wärmedurchgangskoeffizienten) von dreifach verglasten Fenstern, die etwa 0,6 W/(m²K) betragen, führen dazu, dass die Fenster wärmer bleiben als die schlecht gedämmten Wände. Dieser Temperaturunterschied kann dazu führen, dass die Raumluft an den kühleren Wandflächen Feuchtigkeit abgibt, was zur Kondenswasserbildung und Schimmelbildung führen kann.
Zusätzlich kann das höhere Gewicht der Dreifachverglasung strukturelle Anpassungen erfordern, da ältere Fensterrahmen und -bänke möglicherweise nicht für diese erhöhte Last ausgelegt sind. Es ist wichtig, vor einer Modernisierung eine umfassende Analyse durchzuführen und gegebenenfalls die Fassadendämmung zu verbessern oder spezialisierte Rahmen zu installieren.
So vermeiden Sie Schimmel trotz Dreifachverglasung
- Lüftungsgewohnheiten anpassen: Um Schimmel zu vermeiden, sollten Sie regelmäßig und intensiv lüften, idealerweise durch Stoßlüften oder Querlüften mehrmals am Tag für jeweils einige Minuten. Bei kaltem Wetter sollte die Luftfeuchtigkeit auf ein gesundes Niveau zwischen 40% und 60% gehalten werden – Hygrometer können dabei hilfreich sein.
- Raumklima überwachen: Kontrollieren Sie die Luftfeuchtigkeit in Ihren Räumen, insbesondere in kritischen Bereichen. Hygrometer helfen dabei, sicherzustellen, dass die Feuchtigkeit nicht zu hoch wird. Diese Geräte erinnern Sie bei Bedarf daran, zu lüften, bevor Kondensation entsteht.
- Raumausnutzung beachten: Platzieren Sie Möbelstücke mit einem kleinen Abstand zu den Wänden, um eine Luftzirkulation zu ermöglichen. Insbesondere bei Außenwänden ist dies wichtig, da hier die Temperaturunterschiede besonders hoch sind und die Gefahr von Kondenswasserbildung besteht.
- Wärmepuffer verwenden: Nutzen Sie Vorhänge oder Rollos als zusätzliche Wärmepuffer, um die kalte Luft von den Fenstern fernzuhalten. Achten Sie jedoch darauf, die Fenster nicht komplett abzudichten, um eine minimale Luftzirkulation zu gewährleisten.
Durch diese Maßnahmen können Sie das Risiko von Schimmelbildung in Ihrem Altbau deutlich reduzieren und die Vorteile der Dreifachverglasung voll ausschöpfen.
Worauf Sie beim Fenstereinbau achten sollten
Beim Einbau neuer Fenster sollten Sie mehrere wichtige Aspekte berücksichtigen, um die Effizienz der Dreifachverglasung optimal zu nutzen und Schimmelbildung zu vermeiden:
- Gebäudedämmung überprüfen: Vor dem Einbau von dreifachverglasten Fenstern ist es essenziell, den Zustand der Fassadendämmung zu überprüfen. Ohne adäquate Dämmung der Außenwände kann ein deutliches Temperaturgefälle entstehen, das die Schimmelbildung an den kühleren Wandflächen fördert.
- Strukturelle Anpassungen: Stellen Sie sicher, dass die Gebäudestruktur für das zusätzliche Gewicht der Dreifachverglasung geeignet ist. Ältere Rahmen und Wände müssen möglicherweise verstärkt werden, um die erhöhte Last zu tragen.
- Lüftungskonzept entwickeln: Da dichte Dreifachverglasungen den Luftaustausch beschränken, sollten Sie ein umfassendes Lüftungskonzept implementieren. Mechanische Lüftungssysteme können eine sinnvolle Ergänzung sein, um die Luftfeuchtigkeit im Haus zu regulieren und die Bildung von Kondenswasser sowie Schimmel zu vermeiden.
- Raumklima überwachen: Platzieren Sie Hygrometer in kritischen Bereichen des Hauses, um die Luftfeuchtigkeit kontinuierlich zu überwachen. So können Sie rechtzeitig reagieren und lüften, wenn die Feuchtigkeitswerte zu hoch sind.
Diese Maßnahmen tragen dazu bei, dass Sie die Vorteile von Dreifachverglasung in Ihrem Altbau optimal nutzen können, ohne negative Begleiterscheinungen wie Schimmelbildung befürchten zu müssen.