Ursachen für falschen Wasserdruck und erste Schritte zur Problemlösung
Ein falscher Wasserdruck kann verschiedene Ursachen haben, die sorgfältig überprüft und behoben werden sollten, um eine optimale Wasserversorgung sicherzustellen. Gehen Sie dabei wie folgt vor:
- Hauptwasserzufuhr und Pumpen überprüfen: Bei plötzlich auftretenden Druckschwankungen sollten Sie zunächst die Hauptwasserzufuhr abschalten und das dortige Manometer überprüfen. Starke Abweichungen können auf defekte Pumpen oder Probleme im Druckbehälter hinweisen. Diese sollten gegebenenfalls repariert oder ausgetauscht werden.
- Kontrolle der Wasserleitungen: Verstopfte oder undichte Wasserleitungen sind ebenfalls häufige Ursachen für Druckprobleme. Überprüfen Sie die Leitungen auf sichtbare Lecks oder Ablagerungen. Eine regelmäßige Reinigung oder gegebenenfalls der Austausch betroffener Teile ist hier meist notwendig.
- Zustand des Druckspeichers: Ein defekter oder alter Druckspeicher kann zu Schwankungen im Wasserdruck führen. Eine regelmäßige Wartung oder der Austausch des Druckbehälters kann dieses Problem beheben.
- Einfluss von externen Faktoren: Veränderungen im öffentlichen Wasserversorgungsnetz können ebenfalls zu Druckschwankungen führen. Informieren Sie sich bei Ihrem Wasserversorger, ob aktuelle Arbeiten oder Umbauten die Ursache sein könnten.
Erste Schritte zur Selbsthilfe
- Manometer benutzen: Ein Manometer kann an einen Wasserhahn angeschlossen werden, um den aktuellen Wasserdruck präzise zu messen. Optimal sind Werte zwischen 2 und 4 bar.
- Eimer-Methode: Falls kein Manometer vorhanden ist, kann die Zeit gemessen werden, die benötigt wird, um einen 10-Liter-Eimer zu füllen. Werte von etwa 12 Sekunden für 10 bar, 25 Sekunden für 5 bar, und 50 Sekunden für 2 bar geben Aufschluss über den Druck.
- Absperrventile prüfen: Stellen Sie sicher, dass alle Absperrventile vollständig geöffnet und funktionsfähig sind. Teilweise geschlossene Ventile können den Wasserdruck erheblich beeinflussen.
- Druckminderer justieren: Ist der Druck zu hoch oder zu niedrig, sollte der Druckminderer entsprechend eingestellt oder gegebenenfalls durch einen Fachmann geprüft und repariert werden.
Wasserdruck messen: So geht’s
Um den Wasserdruck genau zu prüfen, können verschiedene Methoden genutzt werden:
- Manometer verwenden: Ein Manometer ist ein präzises Druckmessgerät, das Sie im Baumarkt erwerben können. Befestigen Sie den Adapter des Manometers am Wasserhahn und drehen Sie den Wasserhahn voll auf. Das Messgerät zeigt den Druck des durchlaufenden Wassers an. Optimal sind Werte zwischen 2 und 6 bar, je nach Region und Anzahl der Etagen in Ihrem Haus.
- Einsatz eines Druckminderventils: In vielen Häusern befindet sich ein Druckminderventil in der Nähe des Hauptwasseranschlusses. Dieses Ventil ist häufig mit einem Manometer ausgestattet, das den Wasserdruck permanent anzeigt. Hier können Sie den Druck direkt ablesen und überprüfen, ob er sich im optimalen Bereich befindet.
- Eimer-Methode: Diese Methode eignet sich, wenn kein Manometer zur Verfügung steht. Füllen Sie einen Eimer mit einem bekannten Volumen und stoppen Sie die Zeit, bis der Eimer vollständig gefüllt ist. Anhand der gemessenen Zeit können Sie den Wasserdruck grob abschätzen.
Stellen Sie sicher, dass Sie den Wasserdruck an verschiedenen Stellen im Haus messen, um genauere Ergebnisse zu erhalten. Insbesondere in mehrstöckigen Gebäuden kann der Wasserdruck auf verschiedenen Etagen unterschiedlich sein.
Wasserdruck anpassen: Die richtige Vorgehensweise
Nachdem Sie den Wasserdruck gemessen haben und festgestellt haben, dass eine Anpassung notwendig ist, können Sie entsprechende Maßnahmen ergreifen.
Zu niedriger Wasserdruck
Ein zu niedriger Wasserdruck kann verschiedene Ursachen haben. Es ist wichtig, die Ursache genau zu bestimmen, um die richtige Lösung zu finden:
- Druckminderer einstellen: Beginnen Sie mit der Justierung des Druckminderers. Dies ist oft der schnellste und einfachste Weg, den Wasserdruck anzupassen. Drehen Sie die dafür vorgesehene Schraube nur in kleinen Schritten nach rechts, um den Druck zu erhöhen. Achten Sie dabei stets auf die Anzeige des Manometers, um sicherzustellen, dass der empfohlene Wasserdruck von 2 bis 4 bar nicht überschritten wird.
- Überprüfung auf Kalkablagerungen: Kalkablagerungen in den Rohrleitungen können den Durchfluss erheblich vermindern. Sollten Sie feststellen, dass Kalk die Ursache des niedrigen Drucks ist, lassen Sie die Leitungen von einem Fachbetrieb reinigen, um die volle Funktionalität wiederherzustellen. Eine regelmäßige Wartung kann helfen, erneute Ablagerungen zu verhindern.
- Absperrventile prüfen: Stellen Sie sicher, dass alle Absperrventile vollständig geöffnet sind. Teilweise geschlossene oder defekte Ventile können den Wasserdruck signifikant beeinträchtigen.
Zu hoher Wasserdruck
Ein zu hoher Wasserdruck kann nicht nur unangenehm sein, sondern auch Schäden an den Leitungen und angeschlossenen Geräten verursachen:
- Druckminderer einstellen: Der einfachste Weg, den Druck zu senken, ist die Anpassung des Druckminderers. Drehen Sie hierbei die Einstellschraube in kleinen Schritten nach links, um den Druck zu reduzieren. Achten Sie darauf, dass der Druck im idealen Bereich von 2 bis 4 bar bleibt, um Schäden an der Infrastruktur zu vermeiden.
- Druckminderer einbauen: Sollte Ihr System über keinen Druckminderer verfügen, ist der Einbau eines solchen dringend zu empfehlen. Dieser sorgt dafür, dass der Wasserdruck konstant auf einem sicheren Niveau gehalten wird. Lassen Sie den Druckminderer von einem qualifizierten Fachmann installieren und einstellen.
- Prüfung durch Fachbetrieb: Wenn sich der Druck trotz Justierung weiterhin ändert, könnte ein Defekt am Druckminderer oder anderen Komponenten vorliegen. In diesem Fall ist es ratsam, einen Fachbetrieb zu Rate zu ziehen, um den Druckminderer zu überprüfen und gegebenenfalls zu reparieren oder auszutauschen.
Reinigung von Armaturen und Filtern
Verkalkte Armaturen und verschmutzte Filter beeinträchtigen die Wasserqualität und sollten regelmäßig gereinigt werden. Hier finden Sie eine Anleitung zur fachgerechten Reinigung:
Armaturen
- Duschkopf oder Perlator abnehmen: Schrauben Sie den Duschkopf oder Perlator vorsichtig vom Wasserhahn ab.
- Entkalken und reinigen: Bereiten Sie ein Gefäß mit einer Mischung aus Essig und Wasser vor. Legen Sie die abgenommenen Teile hinein und lassen Sie sie mehrere Stunden einwirken, um Kalk und Ablagerungen zu lösen.
- Gründlich spülen: Nach der Einwirkzeit spülen Sie die Teile gründlich unter fließendem Wasser ab, um Rückstände vollständig zu entfernen.
- Wieder montieren: Setzen Sie den Duschkopf oder Perlator wieder an seinen Platz und überprüfen Sie, ob alles fest und dicht sitzt.
Filter
- Wasserzufuhr abschalten: Stellen Sie sicher, dass die Wasserzufuhr vollständig abgestellt ist, bevor Sie mit der Reinigung des Filters beginnen.
- Filter öffnen: Schrauben Sie den Filter auf und entnehmen Sie die Filterkartusche. Achten Sie darauf, dass keine Wassertropfen auf den Boden gelangen.
- Reinigung der Filterkartusche: Spülen Sie die Filterkartusche gründlich unter fließendem Wasser ab. Bei besonders starken Verschmutzungen kann es nötig sein, die Kartusche auszutauschen.
- Kartusche wieder einsetzen: Setzen Sie die gereinigte oder neue Filterkartusche vorsichtig wieder ein und schließen Sie den Filter. Stellen Sie sicher, dass alle Dichtungen korrekt sitzen, um Undichtigkeiten zu vermeiden.
- Wasserzufuhr wieder herstellen: Öffnen Sie die Wasserzufuhr und prüfen Sie den Filter auf ordnungsgemäße Funktion und Dichtheit.
Regelmäßige Reinigung und Wartung der Armaturen und Filter trägt maßgeblich zur Langlebigkeit und optimalen Funktion Ihres Wassersystems bei. Beachten Sie stets die richtige Handhabung und Reinigungsmittel, um Beschädigungen zu vermeiden.