Wieso werden dunkle Fugen weiß?
Dunkle Fugen können aus verschiedenen Gründen weiß werden. Eine der häufigsten Ursachen sind Ausblühungen. Diese entstehen, wenn Feuchtigkeit durch poröse Materialien wandert und dabei gelöste Salze mit sich führt. Diese Salze kristallisieren an der Oberfläche und bilden weiße Flecken. Besonders in Neubauten oder frisch verfugten Bereichen, wo der Bauuntergrund noch feucht ist, tritt dieser Effekt häufig auf.
Ein weiterer Grund sind Rückstände von kalkhaltigem Wasser. Diese Rückstände lagern sich ab, wenn sie nicht regelmäßig entfernt werden, was zu weißen Flecken führt. Dies tritt besonders in ständig nassen Bereichen wie Duschen oder Küchen auf.
Auch chemische Reaktionen zwischen Fugenmörtel und Reinigungsmitteln können Verfärbungen verursachen. Wenn diese Mischungen nicht einheitlich oder richtig dosiert sind, können weiße Rückstände entstehen.
Fehler beim Verlegen des Fugenmaterials können ebenfalls zur Verfärbung führen. Beispielsweise kann eine unsachgemäße Mischung des Fugenmörtels oder eine zu kurze Trocknungszeit die Fugenfarbe beeinflussen und weiße Flecken begünstigen.
Selbst bei hochwertigen Fugenmaterialien kann es unter bestimmten Umständen zu Verfärbungen kommen, besonders bei hoher Luftfeuchtigkeit und unsachgemäßer Pflege.
Maßnahmen zur Reduktion von weißen Flecken
- Mischen Sie den Fugenmörtel sorgfältig und achten Sie auf die richtigen Trocknungszeiten.
- Verzichten Sie auf aggressive Reinigungsmittel.
- Imprägnieren Sie die Fugen nach der Verlegung gut.
So entfernen Sie weiße Flecken von dunklen Fugen
Um die weißen Flecken von dunklen Fugen zu entfernen, stehen Ihnen mehrere Hausmittel und Techniken zur Verfügung, bevor Sie zu chemischen Reinigern greifen.
1. Reinigung mit einer Kerze
Eine effektive Methode ist die Nutzung einer weißen Haushaltskerze. Nach einer ersten Reinigung reiben Sie die Fugen gründlich mit dem stumpfen Ende der Kerze. Das Wachs versiegelt die Fugen und entfernt verbleibende weiße Flecken, wodurch die Fugen wieder dunkel erscheinen. Wiederholen Sie diesen Prozess regelmäßig.
2. Zitronensäure-Lösung
Zitronensäure ist ein schonendes und effektives Mittel gegen Kalk. Mischen Sie Zitronensäurepulver in warmem Wasser und tragen Sie die Lösung mit einem Schwamm auf die weißen Flecken auf. Lassen Sie die Lösung 20 Minuten einwirken und schrubben Sie die Fugen anschließend mit einer Bürste. Spülen Sie die behandelten Stellen gründlich mit Wasser.
3. Schlämmkreide
Schlämmkreide eignet sich für hartnäckige Flecken. Geben Sie Schlämmkreide auf eine angefeuchtete Bürste und reiben Sie die Fugen in kreisenden Bewegungen. Lassen Sie die Schlämmkreide einige Minuten einwirken, spülen Sie sie danach mit klarem Wasser ab und trocknen Sie die Fugen.
4. Mischung aus Essig und Natron
Mischen Sie Essig und Natron zu einer Paste und tragen Sie diese mit einer Zahnbürste auf die Flecken auf. Lassen Sie die Mischung einige Stunden oder über Nacht einwirken. Am nächsten Tag schrubben Sie die Fugen und spülen alles gründlich mit warmem Wasser ab.
5. Weichspüler gegen Kalk
Mischen Sie warmes Wasser mit einem Schuss Weichspüler. Tragen Sie die Lösung mit einem Schwamm auf die Fugen auf und lassen Sie sie einwirken. Schrubben Sie die Fugen danach und spülen Sie sie abschließend mit klarem Wasser ab.
Chemische Reiniger für hartnäckige Flecken
Wenn Hausmittel nicht ausreichen, können spezielle chemische Reiniger verwendet werden.
1. Zementschleierentferner
Zementschleierentferner lösen Mineralablagerungen wie Kalk und Mörtelreste. Tragen Sie den Reiniger mit einem Schwamm oder einer Bürste auf die Fugen auf, lassen Sie ihn kurz einwirken und spülen Sie anschließend gründlich mit viel Wasser nach. Beachten Sie die Anwendungshinweise des Herstellers und testen Sie das Produkt an einer unauffälligen Stelle.
2. Fugenreiniger
Spezielle Fugenreiniger sind so formuliert, dass sie Fugenmaterialien nicht angreifen. Sprühen Sie den Reiniger auf die Fugen, lassen Sie ihn einwirken und reinigen Sie die Fugen mit einer Bürste. Spülen Sie danach gründlich mit Wasser nach.
3. Nagellackentferner
Für kleine, hartnäckige Flecken kann Nagellackentferner hilfreich sein. Träufeln Sie ihn auf ein Wattepad und reiben Sie damit vorsichtig über die betroffenen Fugen. Wenden Sie diese Methode sparsam an, um Beschädigungen zu vermeiden.
4. Chlorhaltige Reiniger
Chlorhaltige Reiniger sind effektiv gegen Schimmel und organische Verschmutzungen. Tragen Sie die Reiniger gezielt auf die betroffenen Stellen auf, lassen Sie sie kurz einwirken und spülen Sie gründlich nach. Verwenden Sie diese Reiniger nur als letzte Option, da sie belastend für Umwelt und Raumluft sein können.
Wichtige Hinweise zur Anwendung
- Tragen Sie bei der Anwendung chemischer Reiniger immer Handschuhe und gegebenenfalls eine Schutzbrille.
- Testen Sie den Reiniger an einer unauffälligen Stelle.
- Sorgen Sie für ausreichende Belüftung während und nach der Reinigung.
Fugen nachfärben: So geht’s
Wenn Fugen stark verfärbt oder ausgebleicht sind, können Sie sie leicht nachfärben. Hier finden Sie eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für das Auffrischen der Fugen mit einem Fugenstift oder Fugenfarbe.
Vorbereitung
Säubern und trocknen Sie die Fugen gründlich vor der Nachfärbung. Sie benötigen:
- Ein trockenes Tuch
- Malerkrepp
- Gummihandschuhe
- Fugenfarbstift oder Fugenbeschichtungsfarbe
- Ein spezielles Reinigungsmittel für Fugen
Schritt 1: Fugen reinigen
Reinigen Sie die Fugen mit einem speziellen Fugenreiniger, spülen Sie sie gründlich ab und lassen Sie sie trocknen.
Schritt 2: Abkleben der Fliesen
Um die Fliesen vor Farbe zu schützen, kleben Sie die Ränder der Fliesen mit Malerkrepp ab.
Schritt 3: Fugenstift verwenden
Wählen Sie eine passende Farbe des Fugenstifts und schütteln Sie diesen kräftig. Tragen Sie die Farbe auf die Fugen auf und lassen Sie sie mindestens 24 Stunden trocknen. Entfernen Sie überschüssige Farbe mit einem feuchten Tuch.
Schritt 4: Fugenfarbe verwenden
Mischen Sie die Fugenfarbe gemäß den Herstellerangaben und tragen Sie sie mit einem kleinen Pinsel auf. Eine zweite Schicht kann optional aufgetragen werden. Entfernen Sie überschüssige Farbe nach der Trocknungszeit mit einem feuchten Schwamm und polieren Sie die Fläche mit einem weichen Tuch.
Nachbehandlung
Lassen Sie die Fugen mindestens 24 Stunden trocknen und behandeln Sie sie danach mit einem Imprägniermittel für zusätzlichen Schutz.
Vorbeugen ist besser als Nachfärben
Um dauerhafte Verfärbungen auf dunklen Fugen zu vermeiden, sind präventive Maßnahmen erforderlich:
- Verwenden Sie feinkörnige Mörtelmischungen, um das Eindringen von Schmutz und Feuchtigkeit zu minimieren.
- Achten Sie bei der Verfugung auf den richtigen Wassergebrauch, um chemische Reaktionen zu vermeiden.
- Reinigen Sie die Fliesen und Fugen nach dem Verfugen nur mäßig und gründlich.
- Sorgen Sie für gute Belüftung in feuchten Räumen wie Badezimmern, um schnelle Trocknung zu gewährleisten.
- Imprägnieren Sie die Fugen nach dem Aushärten der Fugenmasse, um einen zusätzlichen Schutz zu bieten.
- Verwenden Sie pH-neutrale Reiniger und vermeiden Sie aggressive Reinigungsmittel.
Durch eine sorgfältige Pflege und die Beachtung dieser Empfehlungen können Sie die Lebensdauer Ihrer dunklen Fugen erheblich verlängern und das Auftreten von weißen Flecken verhindern. Ein makelloses Erscheinungsbild Ihrer gefliesten Flächen bleibt Ihnen dadurch langfristig erhalten.