Warum verkalken Durchlauferhitzer?
Durchlauferhitzer verkalken aufgrund der im Wasser gelösten Mineralien, insbesondere Calcium und Magnesium. Diese Mineralien gelangen durch natürliche Erosionsprozesse in das Grund- und Trinkwasser und sammeln sich auf dem Weg dorthin aus verschiedenen Gesteinsschichten. Wenn Wasser erhitzt wird, setzen sich die Kalkverbindungen besonders an den heißen Oberflächen, wie Heizstäben, ab. Mit der Zeit bilden sich feste Kalkschichten, die die Effizienz des Wärmeübergangs beeinträchtigen. Das führt zu einem höheren Energieverbrauch und einer verminderten Heizleistung des Durchlauferhitzers.
Der Verkalkungsgrad hängt von der regionalen Wasserhärte ab, die in Grad deutscher Härte (°dH) oder Millimol Calciumcarbonat je Liter gemessen wird. In Gebieten mit hartem Wasser ist die Verkalkungsgefahr höher. Regelmäßige Maßnahmen zur Entkalkung oder präventive Schritte sind daher in solchen Regionen besonders wichtig, um die Leistungsfähigkeit und Lebensdauer Ihrer Geräte zu erhalten.
Entkalken durch eine Fachkraft
Das Entkalken eines Durchlauferhitzers sollte zur eigenen Sicherheit einer qualifizierten Fachkraft überlassen werden. Besonders da die meisten Durchlauferhitzer mit Starkstrom betrieben werden, kann unsachgemäße Handhabung lebensgefährlich sein.
Eine Fachkraft stellt sicher, dass das Gerät spannungsfrei und die Wasserzufuhr abgestellt ist, demontiert den Durchlauferhitzer und legt alle betroffenen Bauteile in ein spezielles Säurebad. Dieser Vorgang kann je nach Verkalkungsgrad mehrere Stunden bis Tage dauern. Anschließend werden die Bauteile gründlich gespült, Dichtungen überprüft und bei Bedarf erneuert, um späteren Wasserschäden vorzubeugen. Nach der Reinigung und dem Zusammenbau führt die Fachkraft eine umfassende Funktionsprüfung durch und schließt das Gerät wieder an Strom und Wasser an. Dies gewährleistet die Sicherheit und verlängert die Lebensdauer Ihres Durchlauferhitzers.
Entkalken in Eigenregie (nur für erfahrene Heimwerker)
Achtung: Das Entkalken eines Durchlauferhitzers birgt Risiken. Führen Sie die folgenden Schritte nur durch, wenn Sie über ausreichend handwerkliches Geschick und Erfahrung verfügen. Beachten Sie unbedingt die Sicherheitshinweise in der Bedienungsanleitung Ihres Geräts.
Schritt 1: Vorbereitungen
- Strom abschalten: Trennen Sie den Durchlauferhitzer vollständig vom Stromnetz, indem Sie die Sicherungen im Verteilerkasten abschalten. Kontrollieren Sie mit einem Spannungsprüfer, dass keine Spannung mehr anliegt.
- Wasserzufuhr stoppen: Schließen Sie die Wasserzufuhr zum Gerät, um ein Auslaufen von Wasser zu verhindern.
Schritt 2: Gerät demontieren
- Durchlauferhitzer abmontieren: Entfernen Sie den Durchlauferhitzer vorsichtig von der Wand, entsprechend der Bedienungsanleitung Ihres Geräts.
- Bauteile sortieren: Zerlegen Sie den Durchlauferhitzer in seine Einzelteile, insbesondere jene, die in Kontakt mit Wasser stehen.
Schritt 3: Entkalkungslösung vorbereiten
- Wasserbad vorbereiten: Mischen Sie eine Entkalkungslösung, wie etwa Essigessenz im Verhältnis 1:3, oder verwenden Sie einen handelsüblichen Entkalker.
- Sicherheitsmaßnahmen: Tragen Sie Schutzhandschuhe und eine Schutzbrille, um Kontakt mit der Säurelösung zu vermeiden.
Schritt 4: Teile entkalken
Bauteile eintauchen: Legen Sie die betroffenen Teile in das vorbereitete Säurebad. Kontrollieren Sie regelmäßig, ob sich die Kalkablagerungen lösen.
Schritt 5: Reinigung und Zusammenbau
- Teile gründlich spülen: Entfernen Sie alle Säure-Rückstände durch gründliches Spülen mit klarem Wasser.
- Dichtungen prüfen: Ersetzen Sie bei Bedarf alte oder poröse Dichtungen.
- Zusammenbau: Montieren Sie den Durchlauferhitzer gemäß der Bedienungsanleitung wieder zusammen.
Schritt 6: Funktionstest und Wiederanschluss
- Gerät anschließen: Verbinden Sie den Durchlauferhitzer wieder mit dem Strom- und Wassernetz.
- Funktionstest: Überprüfen Sie die Funktion des Geräts, indem Sie warmes Wasser laufen lassen.
Geeignete Entkalkungsmittel
Um die Effizienz und Lebensdauer Ihres Durchlauferhitzers zu gewährleisten, ist die Wahl des richtigen Entkalkungsmittels entscheidend.
Essig: Essigessenz ist kostengünstig und umweltfreundlich. Eine Lösung im Verhältnis 1:3 mit Wasser eignet sich besonders gut für eine regelmäßige und schonende Entkalkung.
Zitronensäure: Zitronensäure ist ebenfalls effektiv und kommt häufig in handelsüblichen Entkalkern vor. Sie ist gründlich und materialschonend.
Spezielle Entkalker: Baumärkte und Fachgeschäfte bieten zahlreiche spezielle Entkalker, oft auf Basis von Zitronensäure, Essigsäure, Ameisensäure oder Amidosulfonsäure. Diese Mittel sind speziell für die Entkalkung von Haushaltsgeräten konzipiert.
Tipps zur Anwendung
- Tragen Sie bei der Handhabung von Säuren stets Schutzhandschuhe und eine Schutzbrille.
- Beachten Sie die spezifischen Dosierungsempfehlungen für Ihr Entkalkungsmittel und halten Sie die Einwirkzeiten ein.
Blankdraht-Heizsysteme
Durchlauferhitzer mit Blankdraht-Heizelementen sind kaum von Kalkablagerungen betroffen. Diese Geräte sind speziell so konstruiert, dass sich Kalk gar nicht erst festsetzen kann. Die hoch erhitzten Drähte sorgen dafür, dass Kalkrückstände sofort wieder abgesprengt werden.
Vorteile von Blankdraht-Heizsystemen
- Wartungsfreiheit: Diese Durchlauferhitzer müssen in der Regel nicht entkalkt werden.
- Energieeffizienz: Ohne störende Kalkschichten bleibt die Wärmeübertragung effizient.
- Langlebigkeit: Die geringere Kalkbildung verlängert die Lebensdauer der Geräte.
In Regionen mit besonders hartem Wasser ist ein Durchlauferhitzer mit Blankdraht-Heizsystem eine ausgezeichnete Wahl. Regelmäßige Wartungen sollten dennoch nicht vernachlässigt werden.
Vorbeugende Maßnahmen
Um Kalkablagerungen in Ihrem Durchlauferhitzer vorzubeugen, sind mehrere Maßnahmen sinnvoll:
- Enthärtungsanlage installieren: Besonders bei mittelhartem bis hartem Wasser reduziert eine Enthärtungsanlage die Konzentration von Calcium- und Magnesiumionen im Wasser.
- Regelmäßige Wartung: Lassen Sie Ihren Durchlauferhitzer regelmäßig warten. Eine jährliche Überprüfung kann helfen, frühe Anzeichen von Verkalkungen zu erkennen.
- Alternative Heizsysteme: Erwägen Sie den Einsatz von Durchlauferhitzern mit Blankdraht-Heizelementen.
- Hausinterne Maßnahmen: Prüfen Sie regelmäßig Armaturen und Duschköpfe auf Kalk und reinigen Sie diese bei Bedarf.
Durch diese vorbeugenden Maßnahmen können Sie die Effizienz und Lebensdauer Ihres Durchlauferhitzers signifikant verlängern und Energieeinsparungen erzielen. Achten Sie stets auf den Härtegrad Ihres Leitungswassers, um rechtzeitig geeignete Schritte zu unternehmen.