Falsches Gefälle: Der häufigste Grund
Ein häufiges Problem bei ebenerdigen Duschen ist ein unzureichendes oder falsch verlaufendes Gefälle. Ohne ein korrektes Gefälle kann das Wasser nicht effektiv zum Abfluss fließen und verteilt sich stattdessen auf dem Badezimmerboden.
Vorbeugen durch richtungsweisende Konstruktion
Damit das Wasser optimal abfließen kann, müssen Sie bereits beim Bau auf das richtige Gefälle achten:
- Planung und Bau: Sorgen Sie dafür, dass der Boden im Duschbereich ein Gefälle von etwa 2 % in Richtung Abfluss aufweist. Dies bedeutet, dass der Höhenunterschied pro Meter mindestens 2 cm betragen sollte.
- Unterbau überprüfen: Stellen Sie sicher, dass der Untergrund die nötige Aufbauhöhe besitzt, um das Gefälle überhaupt umsetzen zu können. Ist der Platz knapp bemessen, sollten Speziallösungen wie flache Duschablaufsysteme in Betracht gezogen werden.
Mögliche Korrekturen bei Fehlern
Sollten Sie feststellen, dass das Gefälle nicht korrekt ausgeführt wurde, gibt es verschiedene Vorgehensweisen, um das Problem zu beheben:
- Abtrennen und Neuverlegen: Bei größeren Mängeln kann es notwendig sein, die Fliesen und eventuell den Estrich zu entfernen und den Boden mit dem korrekten Gefälle neu zu verlegen.
- Bodenausgleich: Bei kleinen Abweichungen kann eine Ausgleichsmasse helfen, das Gefälle nachträglich zu korrigieren. Prüfen Sie jedoch sorgfältig die Eignung des Materials für den Duschbereich.
- Gefällehilfen: Systeme wie Duschrinnen mit integrierten Gefällestrukturen können eine einfache Methode darstellen, das Wasser effizient zum Abfluss zu leiten, auch wenn das ursprüngliche Bodengefälle unzureichend ist.
Weitere mögliche Ursachen und Lösungen
Zusätzlich zu einem unzureichend ausgeführten Gefälle gibt es noch andere Faktoren, die dafür verantwortlich sein können, wenn Wasser aus der ebenerdigen Dusche in das Badezimmer gelangt:
Fehlende oder unzureichende Abdichtung: Wenn die Abdichtung zwischen Dusche und Badezimmer unzureichend ist, kann Wasser leicht ins restliche Bad austreten. Insbesondere Ecken und Ränder sind oft problematische Bereiche.
- Lösung: Prüfen Sie die Abdichtung und bessern Sie sie bei Bedarf mit geeignetem Dichtungsmaterial nach. Achten Sie darauf, speziell für Nassbereiche zugelassene Produkte zu verwenden.
Falsche Installation der Duschwanne: Wenn die Duschwanne oder das befliesbare Duschelement nicht korrekt installiert wurde, kann es zu einer Fehlfunktion kommen, bei der Wasser nicht richtig abläuft oder unter der Dusche hindurch sickert.
- Lösung: Überprüfen Sie die Installation der Duschwanne oder des befliesbaren Elements. Möglicherweise muss das gesamte Element neu positioniert oder ausgerichtet werden.
Defekte Duschrinne oder Ablauf: Eine defekte oder unsachgemäß verbaute Duschrinne kann dazu führen, dass Wasser nicht schnell genug oder gar nicht abläuft.
- Lösung: Kontrollieren Sie die Duschrinne und den Ablauf auf Beschädigungen oder Verstopfungen und ersetzen Sie defekte Teile. Stellen Sie sicher, dass die Duschrinne korrekt eingebaut ist und das Wasser effizient ableitet.
Unzureichende Dimensionierung des Ablaufsystems: In einigen Fällen ist der Abfluss zu klein dimensioniert, um die Menge an Wasser aufzunehmen, die beim Duschen anfällt.
- Lösung: Erwägen Sie die Installation eines größeren oder zusätzlichen Ablaufsystems, das größere Wassermengen bewältigen kann. Konsultieren Sie hierfür eine Fachkraft, um die notwendige Dimensionierung festzustellen.
Überschüssiger Seifen- und Kalkablagerungen: Seifenreste oder Kalkablagerungen können sich im Ablauf ansammeln und das Abfließen des Wassers behindern.
- Lösung: Reinigen Sie den Abfluss regelmäßig, um Seifenreste und Kalkablagerungen zu entfernen. Eine Mischung aus Essig und Backpulver kann hier hilfreich sein.
Schnelle Hilfe: Schwallleiste als Übergangslösung
Wenn Wasser bereits ins Badezimmer gelangt ist, ist schnelles Handeln gefragt, um Schäden zu minimieren. Eine effiziente und rasch umsetzbare Maßnahme ist das Anbringen einer Schwallleiste. Diese leicht erhöhte Leiste dient als Barriere vor Ihrer Dusche, um das Auslaufen von Wasser zu reduzieren.
Schritte zur Anbringung der Schwallleiste
- Vorbereitung: Reinigen Sie den Bereich vor der Duschtür gründlich, um eine optimale Haftung der Schwallleiste sicherzustellen. Verwenden Sie hierfür einen geeigneten Reiniger, um Fettrückstände und Schmutz zu entfernen.
- Anpassung: Schneiden Sie die Schwallleiste auf die benötigte Länge zu. Achten Sie darauf, dass sie exakt mit der Breite des Duschzugangs übereinstimmt. Ein paar Millimeter Spielraum können sinnvoll sein, um Anpassungen vor Ort vorzunehmen.
- Fixierung: Verwenden Sie einen wasserfesten Kleber, der für den Einsatz in Nassbereichen geeignet ist. Tragen Sie den Kleber gleichmäßig auf die Unterseite der Schwallleiste auf und drücken Sie sie fest an ihren Platz. Lassen Sie den Kleber ausreichend Zeit zum Aushärten, bevor Sie die Dusche wieder benutzen.
- Abdichtung: Für zusätzliche Sicherheit können Sie die Kanten der Schwallleiste mit hygienischem Silikon abdichten. Dies verhindert, dass Wasser unter die Leiste sickert und bietet zusätzlichen Halt.
Wichtige Hinweise
- Temporäre Lösung: Beachten Sie, dass eine Schwallleiste nur eine vorübergehende Lösung darstellt und nicht das zugrunde liegende Problem behebt. Eine dauerhafte Lösung erfordert das Korrigieren des Gefälles der Duschfläche, eine optimierte Abdichtung oder eine eventuell notwendige Neuinstallation der Dusche.
- Fachkundliche Beratung: Es ist ratsam, sich bei gravierenden Problemen an eine Fachkraft zu wenden, um langfristige Schäden zu vermeiden und eine nachhaltige Lösung zu finden. Ein Profi kann den tatsächlichen Grund für die Wasserausbreitung diagnostizieren und geeignete Maßnahmen empfehlen.
Durch die provisorische Anbringung einer Schwallleiste können Sie sich wertvolle Zeit verschaffen, um die Ursache der Wasserverschleppung ausfindig zu machen und geeignete Schritte zur endgültigen Behebung einzuleiten.