Die Gehrung hat praktische und optische Vorteile
Die größte Herausforderung beim Verbinden von Eckleisten über abknickende Verläufe ist die Passgenauigkeit der Profilform. Gerade Leisten ohne Profil können ziemlich präzise auch auf Stoß aneinandergesetzt werden. Bei den häufigeren und üblichen Profilformen in unregelmäßiger und asymmetrischer Form würde eine einfache Eckverbindung auf Stoß zu Hohlräumen und Lücken am Übergang führen.
Um Eckleisten auf Gehrung zu schneiden, ist eine Gehrungslade mit passender Säge das ideale Hilfsmittel. Sie kann aus einem u- oder v-förmigen Holzrahmen auch selber konstruiert werden. Wenn mehr als nur ein einzelner Schnitt erforderlich wird, sollte auf die so effektive wie einfache Hilfe nicht verzichtet werden.
Profilformen und Schnittrichtung
Die Profilform von Sockel- und Zierleisten macht es manchmal schwierig, die richtige Richtung beim Schneiden einzuhalten. Das theoretisch und im Prinzip einfache Produzieren von zwei sich konternden schrägen Schnittkanten kann schnell verwirren, wenn die Profilform ins Spiel kommt.
Hinzu kommt der unterschiedliche Schnittverlauf bei Innen- und Außenecken:
- Bei Innenecken befindet sich die längere Leistenseite an der Rückseite zur Wand hin
- Bei Außenecken befindet sich die längere Leistenseite an der Vorderseite zum Raum hin
Je nach Profil sollte beim Einlegen in eine Gehrungslade darauf geachtet werden, dass die unregelmäßige Form eine möglichst große Auflagefläche bekommt. Gegebenenfalls kann die Leiste während des Schneidevorgangs auch gedreht werden.
Bestehen die Zierleisten aus unterschiedlichen Materialien wie beispielsweise einer Kunststoffhülle mit Styroporfüllung, muss beim Schneiden der Druck entsprechend vorsichtig dosiert werden. Nach einer härteren „Schale“ kann die Säge schnell zu kräftig in die weichere Füllung eindringen und zu Bruch führen.