Nur Aluminium lässt sich eloxieren
Das Eloxieren ist ein Verfahren, welches angewandt wird, um Aluminium zu oxidieren. Die konkrete Bezeichnung lautet dabei Eloxal-Verfahren. Der Begriff schlüsselt sich folgendermaßen auf: ELektrolytisches OXidieren von ALuminium, also EL-OX-AL. Damit erübrigt sich die Frage eigentlich, ob Edelstahl eloxiert werden kann.
Die Oberfläche von Stahl und Edelstahl wird anderweitig oxidiert
Stattdessen muss zunächst zwischen Stahl und Edelstahl unterschieden werden. Nun gibt es verschiedene, zum Teil oxidierende Verfahren zur Oberflächenbehandlung dieser Legierungen:
- brünieren
- schwarz oxidieren
Stahl brünieren – das Oxidieren von Edelrost
So ist auch oft davon zu hören, dass Edelstahl brüniert werden soll. Beim Brünieren handelt es sich jedoch um eine Oxidationsschicht aus Edelrost. Der hohe Chromanteil in Edelstahllegierungen ist jedoch dafür verantwortlich, dass Edelstahl nicht rosten kann – also auch nicht mit Edelrost.
Edelstahl schwarzoxidieren statt eloxieren
Dennoch gibt es ein Verfahren für Edelstahl, welches dem Eloxieren zumindest vom Prinzip her sehr ähnlich ist. Jedoch wird dieses Verfahren als schwarz oxidieren von Edelstahl bezeichnet. Noch verwirrender wird diese Bezeichnung, da sie auch von entsprechenden Betrieben oft als ein „Brünieren von Edelstahl“ bezeichnet wird und das „Schwarzoxidieren“ als eigentlicher Fachbegriff in Klammern dahinter gesetzt wird.
Verfahren von Brünierung und Schwarzoxidation
Beim Brünieren von Stahl wird die Legierung in eine Brünierlösung getaucht, die einer alkalischen Lösung oder einer Salzschmelze entspricht und mit verschiedenen Eisenoxiden versetzt ist. Die notwendige Temperatur beträgt um die 130 Grad Celsius.
Das Eloxieren, Brünieren oder eben Schwarzoxidieren von Edelstahl funktioniert ähnlich. Auch hier wird die Legierung bei rund 130 Grad in eine Lösung getaucht, nur dass hier Nickelatome auf der Edelstahloberfläche oxidieren.
Eigenschaften der schwarzoxidierten Schicht
Diese Schwarzoxidierung des Edelstahls besitzt ungefähr 1 µm Schichtstärke und ist resistent gegen alkalische Lösungen, jedoch sehr empfindlich schon bei schwachen Säuren. Während brünierter Stahl je nach Legierungszusammensetzung vor allem tiefschwarz wird, erhält schwarzoxidierter Edelstahl eine stark glänzende schwarze Oberfläche.
Die Oxidation erfolgt sehr gleichmäßig über die gesamte Edelstahlfläche. Selbst Bohrungen, Gewinde, Sicken und andere Vertiefungen werden gleichmäßig mit der Oxidschicht überzogen. Der Glanz des schwarzoxidierten Edelstahls kann durch ein Ölen oder Einfetten weiter verstärkt werden.
Einsatzgebiete für „eloxierten“ Edelstahl
Schwarzoxidierter Edelstahl wird in vielen Bereichen eingesetzt. Kameras werden so teilweise hergestellt, in der Fahrzeugindustrie ist es ein wichtiges Verfahren, ebenso zum Schützen von Edelstahlschrauben. Außerdem wird es auch aufgrund seines tiefen gleichmäßigen Glanzes auch als Dekormöglichkeit genutzt.
Vorarbeiten und Voraussetzungen zum Schwarzoxidieren
Wie bei zahlreichen anderen Verfahren muss auch der Edelstahl vor dieser Art der Eloxierung entfettet werden. Außerdem muss die Edelstahllegierung einen Anteil von mindestens sieben Prozent Nickel aufweisen, damit der Edelstahl eloxiert bzw. schwarz oxidiert werden kann.