Im Haushalt oder in Handwerk und Industrie Edelstahl entfetten
Beim Entfetten von Edelstahl müssen Sie unterscheiden zwischen Edelstahlflächen, die lediglich gereinigt werden sollen. Dazu zählen beispielsweise Bauteile und Komponenten wie ein Edelstahlspülbecken im Haushalt aus Edelstahl. Dem gegenüber steht das Entfetten von Edelstahl bei der weiteren Bearbeitung und Verarbeitung in Industrie, Handwerk und auch als Heimwerker.
In Handwerk und Industrie ist die Edelstahlentfettung wichtig
So gilt Edelstahl zwar als rostfrei, allerdings ist auch Edelstahl nicht hundertprozentig rostfrei. Daher muss der Edelstahl geschützt werden. Das Beizen von Edelstahl ist eine solche Schutzmaßnahme vor dem endgültigen Finish. Das Beizen funktioniert aber nur eingeschränkt, wenn Fette auf der Edelstahloberfläche sind. Also müssen Edelstahlflächen vor dem Beizen entfettet werden.
Mechanische Schwächung von Edelstahl
Aber selbst das Fett an sich ist gefährlich für Edelstahl. Fette sind organische Stoffe, die auf Kohlenstoffen basieren. Diese wiederum regieren unerwünscht mit Edelstahl. Sie können aufgrund chemischer Reaktionen den Edelstahl verspröden, härten oder andere eingestellte Eigenschaften schwächen. In Industrie und Handwerk werden daher verschiedene Produkte zum Entfetten von Edelstahl verwendet:
- alkalische Lösungen
- mit Wasser verdünnte Säuren (inzwischen vorzugsweise natürlich vorkommende Säuren)
- organische Lösungen
Der Fachhandel bietet entsprechende Produkte. Dabei ist auch zu berücksichtigen, ob eine Schweißnaht vorhanden ist, denn an der Schweißnaht können die Mittel anders reagieren.
Das Entfetten von Edelstahl als Form des Reinigens
Das Entfetten zu Reinigungszwecken, beispielsweise das Reinigen von einem Edelstahlgeländer, der Edelstahlinnenwände eines Aufzugs oder von anderen Edelstahlbauteilen und Komponenten im Haushalt muss dabei den besonderen Materialeigenschaften folgen.
Warum es immer wieder zur Schlierenbildung kommt
Ob gebürsteter Edelstahl oder auch gewalzter Edelstahl, es entsteht immer eine spezielle Oberflächenstruktur mit mehr oder weniger intensiven Vertiefungen. Dadurch entsteht die typische Oberflächenwahrnehmung. Damit er hochglänzend und möglichst homogen an der Oberfläche wird, müssen SieEdelstahl polieren.
Dann ist der Edelstahl oberflächenverdichtet. Alle anderen Edelstahloberflächen, wie der bereits genannte gebürstete Edelstahl, weisen dagegen Vertiefungen auf. Reinigen Sie eine solche Oberfläche zum Beispiel mit Spülmittel, wird ein Großteil der Fette entfernt. Jedoch nicht in den Riefen und Vertiefungen. Dadurch entstehen Schlieren, die oft auf eben gereinigtem Edelstahl zu beobachten sind.
Reiniger mit Tensiden unbedingt vermeiden
Das bedeutet, in den Vertiefungen und Riefen bleiben Fettreste zurück, die dann wiederum zur Schlierenbildung führen. Also müssen Sie Edelstahl anderweitig entfetten, damit sich wirklich ein sauberer Glanz der Oberfläche einstellt. Wichtig ist es, keinesfalls Reiniger oder Fettlöser zu verwenden, die Tenside enthalten.
Tenside neigen dazu, sich in Riefen und Vertiefungen abzusetzen. Dann binden sie hier Schmutz- und Fettpartikel. Die Edelstahloberfläche wird nach dem Entfetten mit einem tensidhaltigem Entfetter also noch schneller verschmutzen als vorher. Insbesondere solche Edelstahloberflächen, die oft berührt werden.
Natron zum Entfetten und Reinigen von Edelstahl
Als Hausmittel, wenn Sie nicht auf ein Produkt aus dem Fachhandel zurückgreifen möchten, eignet sich vor allem Natron. Mischen Sie daher Natron im Verhältnis 3:1 oder 4:1 mit Wasser, also drei bis vier Teile Natron auf ein Teil Wasser. Mit einem Schwamm tragen Sie nun die Natronpaste auf.
Immer mit der Stahlstruktur arbeiten
Beachten Sie dabei immer den „Maserungsverlauf“ des Edelstahls. Reinigen Sie nicht kreisend oder quer zu den Riefen (ähnlich einer Maserung), sondern immer mit der Struktur. Ist die Edelstahloberfläche intensiv verschmutzt oder gefettet, lassen Sie das Natron einige Minuten einwirken, bevor Sie es nun mit klarem Wasser abspülen.