Nahezu jedes Material kann graviert werden
Das Gravieren von verschiedenen Werkstoffen und Materialien ist schon immer sehr populär gewesen. Grundsätzlich können alle nur erdenklichen Materialien graviert werden:
- Holz
- Metall
- Stahl und Edelstahl
- Edelmetalle
- Glas
- Kunststoffe
Das Gravieren von Edelstahl und Stahl
Eine besondere Herausforderung stellt das Gravieren von Edelstahl dar. Denn Edelstähle zeichnen sich vor allem durch eine sehr hohe Härte aus. Damit wird das Augenmerk direkt auf das Werkzeug gelenkt. Damit Sie Edelstahl gravieren können, benötigen Sie wirklich hochwertiges Werkzeug.
Auf das richtige Werkzeug kommt es an
Die meisten Menschen haben wohl Gravierwerkzeuge wie einen Dremel im Sinn. Diese Schleifstifte sind für Edelstahl aber eher ungeeignet, da die Ergebnisse nur sehr ungenau werden. Zum wirklich professionellen Gravieren sollten Sie sich nach Gravierwerkzeug mit verschiedenen Gravierstiften und einem pneumatischen Antrieb umsehen.
Pneumatisches Gravierwerkzeug
Die Drehzahl ist einerseits hoch genug, kann aber andererseits niedrig genug eingestellt werden, dass Sie die Edelstahloberfläche hervorragend gravieren können. Natürlich können Sie auch Gravierstifte für den manuellen Einsatz wählen. Dazu benötigen Sie noch ein entsprechendes Hammerset. Aber dem pneumatischen Gravierwerkzeug sollte eindeutig der Vorzug gegeben werden.
Hilfsmittel zum Fixieren des Werkstücks
Prinzipiell könnten Sie das zu bearbeitende Werkstück auch in einen gewöhnlichen Schraubstock einspannen. Dem Umfang der geplanten Gravur entsprechend sollten Sie das Werkstück jedoch einfach drehen und auch im Winkel beliebig verstellen können. Dazu bietet besonders das Goldschmiedehandwerk passende Hilfsmittel. Das wäre eine Gravierkugel oder Ziselierkugel mit dazugehörigem Spannsatz.
Zubehör für die Vorarbeiten
Außerdem benötigen Sie noch einen Feinzeichner, mit dem Sie auf der Edelstahloberfläche vorzeichnen können. Damit die Skizzierung auf dem Edelstahl auch hält, ist ergänzend ein gutes Reinigungsmittel erforderlich. Da dies fett- und silikonlösend sein sollte, wäre natürlich Silikonreiniger die erste Wahl.
Üben Sie ausgiebig an minderwertigen Werkstücken
Sie sollten jedoch keinesfalls sofort mit dem Gravieren des hochwertigen Werkstücks aus Edelstahl beginnen. Stattdessen empfehlen wir Ihnen sogar, zuerst etwas an weicherem Metall, also einem gewöhnlichen Blech, zu üben. Dann gehen Sie langsam zu minderwertigen Edelstahlwerkstücken über, die Sie später auch noch anderweitig verwenden können. Insbesondere das Gravieren von Schwüngen, Wellen oder Kreisen will gekonnt sein.
Verschiedene Graviertechniken
Ein gutes Gravierset beinhaltet unterschiedliche Gravierstifte, mit denen Sie unterschiedliche Formen gravieren können. Wollen Sie größere Flächen ausschaben, werden zunächst die Umrisse heraus graviert. Dann wird die Fläche mit einem entsprechend breiten Gravierstift herausgestochen. Das Arbeiten ähnelt sehr dem mit einem Stechbeitel. Abschließend können Sie dann auch noch Schattierungen mit sehr dünnen Gravierstiften stechen.
Gravieren Sie rostfreien Edelstahl, ist dieser nicht zwangsläufig völlig rostfrei. Vielmehr wird eine völlig rostfreie Oberfläche durch Polieren vom Edelstahl erreicht. Das enthaltene Chrom im Edelstahl oxidiert dabei und bildet auf der Edelstahloberfläche eine sogenannte Passivschicht. Außerdem sollten Sie mit dem Werkzeug, mit dem Sie Edelstahl bearbeiten, nie herkömmlichen Stahl bearbeiten.
Beispielsweise beim Edelstahl schleifen. Schon kleinste Teile des herkömmlichen Stahls auf dem Edelstahl können zur Rostbildung führen. Auch das Lagern von Edelstählen und anderen Metallen in einem Raum ist nicht empfehlenswert. Auch sollte Edelstahl nie dort gelagert werden, wo Sie auch Werkstücke bearbeiten.
Im Hausjournal bieten wir Ihnen zahlreiche andere Ratgeber rund um Edelstahl. Hier erhalten Sie zum Beispiel eine Anleitung zum Lackieren von Edelstahl.