Chromanteil am entscheidendsten
Ob Edelstahl rostet oder immer rostfrei bleibt, wird vor allem durch den Legierungspartner Chrom bestimmt. Bei Anteilen ab über zehn Prozent in der Legierung entsteht Rostfreiheit. Die als immer rostfrei ausgezeichneten Edelstähle enthalten durchschnittlich etwa 14 Prozent Chrom.
Auch weitere korrosionsverhindernde Legierungspartner werden bei der Herstellung von Edelstahl verwendet. Typische Metalle sind Aluminium, Nickel und Molybfdäm, die Rostfreiheit zusätzlich erhöhen. Als „äußere“ Anwendungen können auch das Brünieren und das Eloxieren ausgeführt werden, um den Edelstahl immer rostfrei zu halten.
Typenbezeichnungen und Handelsnamen
Da bei vielen Anwendungsarten im Haushalt Edelstahl auch gesundheitlichen Kriterien genügen muss, muss die Legierung entsprechend abgestimmt werden, um toxische Reaktionen auszuschließen. Typische und in Deutschland bekannte Marken- und Handelsbezeichnungen für rostfreien Edelstahl sind:
- Inox/Niro
- Halber Inox
- Cromargan®
- Nirosta
- Remanit
- VA-Stahl
Sie setzen sich aus Abkürzungen oder Kunstworten für rostfreies Metall in unterschiedlichen Sprachen und durch verschiedene Hersteller zusammen. Die beiden populären und beliebten Edelstahlsorten V2A und V4A können rostfrei sein, müssen es aber nicht.
Korrosionsbeständigkeitsklassen
Die Edelstähle sind vier Korrosionsbeständigkeitsklassen (KBK) eingeteilt, von denen außer in der niedrigsten KBK 1 alle Stähle als nahezu rostfrei bezeichnet werden können. Die Klassen haben unterschiedliche Anteile an Legierungspartnern:
- KBK 1 hat weniger als zwölf Prozent Chromanteil
- KBK 2 hat 13 bis 18 Prozent Chromanteil und ist in trockener Umgebung rostfrei
- KBK 3 hat 18 bis 20 Chromanteil und 8 bis 13 Prozent Nickelanteil und ist anfällig für Lochfraß
- KBK 4 hat 18 bis 20 Chromanteil, 8 bis 13 Nickelanteil und zwei bis drei Prozent Molybdänanteil und ist immer, auch in feuchten Umgebungen, rostfrei