Austenitisch oder ferritisch, magnetisch oder nicht
Der größere Anteil an Edelstählen gehört in die Gruppe der austenitischen Legierungen, deren Metallanteile keinen oder kaum Magnetismus entwickeln. Um Edelstahl zu magnetisieren, müssen ferritische Legierungen geschaffen werden. Auch ferritische Legierungen besitzen einen hohen Chromanteil zwischen zehn und zwanzig Prozent, enthalten jedoch weniger unmagnetischen Kohlenstoff als austenitische Edelstähle.
Unter den Edelstahlsorten können beide Varianten immer rostfrei hergestellt werden. Allerdings sind ferritische Legierungen etwas anfälliger gegen den sogenannten Lochfraß, der beispielsweise bei Bohrungen und Gewinden auftreten kann. Die direkte Berührung des Edelstahlblech mit Lebensmitteln ist bei beiden Legierungsarten möglich.
Magnetische Legierungen störanfälliger
Naturgemäß ist die Herstellung einer Legierung mit Eisenanteil, die den Edelstahl nicht zum Rosten bringt aufwendiger. Das erklärt die durchschnittlich höheren Anschaffungspreise für induktionsfähigen Edelstahl. Ein Edelstahltopf mit elektromagnetischem Boden muss „wirbelnden“ Elektromagnetismus aus einer Spule aufnehmen und in das Kochgut weiterleiten.
Da magnetische Legierungen den Edelstahl teurer und empfindlicher machen, werden viele Teillegierungen hergestellt, die eine teilweise Magnetisierung hervorrufen. Diese sogenannten Duplexstähle sind leicht bis mittelstark magnetisch. Sie können, allerdings mit eingeschränkter Effektivität, für Induktionsübertragung genutzt werden.
Das Metallverhalten von magnetischen Edelstählen führt dazu, das angelaufene Oberflächen schneller entstehen können. Insbesondere bei Duplexlegierungen sinken die Glühtemperaturen, bei deren Erreichen strukturelle Änderungen im Legierungsaufbau entstehen.
Auswirkungen durch Magnetismus
Unter den Edelstählen gibt es eine ganze Reihe von Legierungsarten, die nicht magnetisch sind und nicht magnetisiert werden können. Diese Stahlsorten sind vor allem in der Anwendung im technischen Umfeld wichtig, da sie beispielsweise keine Interferenzen mit elektromagnetischen Geräten bilden.
Vereinfacht gesagt beeinflusst jeder Magnetismus im Edelstahl die vielfältigen elektromagnetischen Signale und Eigenschaften anderer elektronsicher Quellen, was vom Herzschrittmacher bis zum Mobiltelefon reicht. Wer mit Induktion kochen oder braten möchte, sollte daher die Sicherheitshinweise der Hersteller berücksichtigen.
- Die magnetischen Edelstahlutensilien immer so platzieren, dass sie die Erhitzungsfläche des Kochfelds vollständig abdecken.
- Während des Erhitzungsvorgangs durch eingeschaltete Spulen einen Sicherheitsabstand von mindestens zehn Zentimetern einhalten.
- Personen mit Herzschrittmacher sollten mindesten zwanzig Zentimeter Abstand berücksichtigen.
- Nicht ausdrücklich für Induktion ausgewiesenes Kochgeschirr sollte nicht verwendet werden.