Schmelze bei etwa 1500 und Bearbeitung ab 1800 Grad Celsius
Bei der Herstellung von Edelstahl werden Legierungen geschaffen, die zu Schmelzpunkten aller Edelstahlsorten zwischen 1450 und 1510 Grad Celsius führen. Die Verarbeitungserhitzung bei der Edelstahlschmelze in Hochöfen liegt bei 1800 bis 2200 Grad. In diesem Temperaturbereich ist auch der Schmelzpunkt fast aller gängigen Legierungspartner außer Molybdän und Niob erreicht.
Der Schmelzpunkt von Edelstahl liegt höher als die Temperaturen, die bei den herkömmlichen Bearbeitungsarbeiten wie dem Schweißen oder Löten erreicht werden. Tendenziell erhöhen alle Legierungspartner den Schmelzpunkt entsprechend ihrer Anteile. Ausnahmen sind Kupfer mit einem Schmelzpunkt von 1083 Grad Celsius, das beispielsweise den verhältnismäßig niedrigen Schmelzpunkt des Legierungspartners Zink von 419 Grad Celsius zu einem Gesamtschmelzpunkt von Messing mit 910 Grad Celsius ausgleicht.
Schmelzpunkte gängiger Legierungspartner
Von den gängigen Legierungspartnern sind vor allem Chrom und Nickel in Anteilen von über zehn Prozent in Edelstahllegierungen zu finden. Da Molybdän und Niob jeweils nur bis höchstens zu zwei Prozent an Legierungen beteiligt sind, ist der Einfluss auf den Gesamtschmelzpunkt des Edelstahls entsprechend gering. Die gängigen Legierungspartner haben folgende einzelne Schmelzpunkte:
Element | Schmelzpunkt in C |
---|---|
Nickel | 1455 |
Eisen | 1530 |
Vanadium | 1735 |
Titan | 1800 |
Chrom | 1890 |
Niob | 2415 |
Molybdän | 2625 |
Niedriger Schmelzpunkt zugunsten spezifischer Eigenschaften
Um die vielfältigen Aufgaben von Werkteilen aus Edelstahl zu ermöglichen, spielt das Verhalten der Legierung beim Erhitzen eine große Rolle. Unterhalb des Schmelzpunkts ändern sich Eigenschaften wie Elastizität, Zugkraftfestigkeit, Leitfähigkeit, Ausdehnung und Formbarkeit. Diese, meist linear verlaufenden, Änderungen auf dem Weg zum Schmelzpunkt werden durch Legierungen gesteuert, deren endgültige Verteilung zu einem Absinken des Gesamtschmelzpunktes führen kann.