Rost setzt sich auf der Oberfläche ab
Ob ein Edelstahlgeländer rostet oder nicht, hängt in den meisten Fällen von den lokalen Bedingungen des Konstruktionsortes ab. Die zwei typischsten Auslöser sind schwefelhaltige Autoabgase und durch Luft übertragene Streusalzpartikel. Erfahrene Geländermonteure wissen, dass sie in der Nähe stark befahrener Straßen, Autobahnen, Zugstrecken und auch im Einzugsgebiet von Salzwasser nur hoch legierten V4A-Edelstahl verwenden sollten.
Wenn der Edelstahl rostet, ist in der Mehrheit der Fälle eine äußere Ursache ausschlaggebend. Niedriger legierte Edelstahlsorten rosten nicht in sich, sondern bilden auf ihrer Oberfläche eine bessere „Landebahn“ für Angriffe anderer Substanzen. Den gleichen Effekt kann eine zu grob geschliffene Oberfläche haben. Beim Edelstahl schleifen und Polieren darf auch bei gebürsteten Ausführungen keine Beeinträchtigung der passivierenden Oxidschicht entstehen.
Zuviel und falsche Pflege kann kontraproduktiv sein
Offensichtlich erst einmal widersinnig hört sich der Ratschlag an, ein Edelstahlgeländer nicht zu stark und oft zu pflegen. Der stärkste Schutz von Edelstahl gegen Rost ist die sich bildende Passivschicht durch Oxidation. Wenn beim Entfernen des Rosts zu aggressive Reinigungsmittel und mechanische Kräfte angewendet werden, wird diese Fähigkeit zum Selbstschutz beeinträchtigt.
Das Nachschleifen eines Geländers, um den Flugrost zu entfernen, muss mit einer Mindestkörnung von 600 erfolgen. Seltener erfolgsversprechend sind Bearbeitungen wie Beizen oder Elektropolieren, da sie die Passivschichtbildung ebenfalls beeinträchtigen. Ein hoch legiertes Edelstahlgeländer sollte etwa zweimal jährlich poliert werden.
Bei der Auswahl von Pflegemitteln muss unbedingt darauf geachtet werden, dass es sich um chlorid- und eisenfreie Produkte handelt. Beizen dürfen nicht zu aggressiv sein und auf ein vollkommenes Entfernen und Trocknen der Edelstahloberflächen nach den Pflegemaßnahmen muss geachtet werden.