Kostenbeispiel: Einblasdämmung
Beispielsituation:
- Außenfassade, 120 m², zweischaliges Mauerwerk
- mittlerer Aufwand beim Einblasen
- ausreichend dimensionierter Luftspalt für EnEV-Wärmedurchgangswerte
Posten | Preis |
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Anfahrt | 95 EUR |
Einblasdämmung | 3.840 EUR |
Gesamtkosten | 3.935 EUR |
Kosten pro m² | 32,79 EUR pro m² |
Weiter unten im Artikel finden Sie zudem zwei weitere Preisbeispiele, mit einer teureren und einer günstigeren Beispielsituation. Damit erhalten Sie ein Gefühl für die Bandbreite des möglichen Kostenspektrums.
Kostenfaktoren
- Einbauort
- Dämmmaterial
- Hohlraumgröße
- Arbeitsaufwand
- Zusätzliche Arbeiten
Einbauort
Einblasdämmungen eignen sich für den Einsatz in verschiedenen Bereichen:
- zum Dämmen von zweischaligem Mauerwerk
- als punktuell eingebrachte Dämmung von Hohlräumen
- als kostengünstige Dämmmethode bei künstlichem Schaffen von Hohlräumen (z. B. abgehängte Decke)
Dämmen von zweischaligem Mauerwerk. Der klassische Einsatzbereich ist das Dämmen von zweischaligem Mauerwerk (Hausfassade mit Klinker-Vormauerwerk). Der Luftspalt zwischen beiden Mauerwerksschalen wird nach dem Bohren einiger kleiner Löcher in diesem Fall komplett mit Dämmmaterial ausgefüllt, das mit hohem Druck eingeblasen wird.
Punktuelles Dämmen (vorhandene Hohlräume). Möglich ist daneben auch der punktuelle Einsatz, etwa zur nachträglichen Dämmung von vorhandenen, schwer zugänglichen Hohlräumen (z. B. in bestimmten Bereichen unterhalb des Dachs).
Kostengünstige Dämmung künstlich geschaffener Hohlräume. Gegebenenfalls können solche Hohlräume auch künstlich geschaffen werden, um eine Einblasdämmung vornehmen zu können, etwa durch Abhängen der Decke.
Unterschiedlicher Aufwand je nach Einsatzbereich. Der Aufwand ist in jedem Bereich dabei unterschiedlich, das wirkt sich auch auf die zu erwarteten Kosten aus.
Müssen zuvor Hohlräume erst geschaffen werden (wie beim Abhängen der Decke oder beim Anbringen von Verkleidungen) ist mit entsprechend hohen Zusatzkosten zu rechnen.
Dämmmaterial
Welches Einblasmaterial verwendet wird, spielt eine Rolle bei der Preiskalkulation.
Dämmmaterial-Preise. Die Dämmmaterial-Preise bewegen sich dabei zwischen 80 EUR pro m³ und 400 EUR pro m³, je nach Art des verwendeten Dämmstoffs.
Glaswolle und Zellulose sind vergleichsweise günstige Dämmstoffe, deutlich teurer sind Perlite, Aerogele und Hanf, bei denen Preise von 200 – 250 EUR pro m³ kalkuliert werden. Das teuerste Einblasmaterial ist Dämmlehm, der meist mit rund 350 – 400 EUR pro m³ kalkuliert wird.
Materialpreise sind immer bereits eingerechnet. Eine direkte Verrechnung nach Materialverbrauch erfolgt dabei allerdings nicht, die Preise für Einblasdämmungen werden ausschließlich nach m² angeboten.
Die Kosten für das jeweils gewünschte (oder technisch erforderliche) Dämmmaterial werden allerdings in den angebotenen Quadratmeterpreis mit einkalkuliert und damit entsprechend berücksichtigt.
Hohlraumgröße
Bemessung erfolgt nach m². Die Größe des Hohlraums wird immer nach m² (Oberfläche) bemessen. Das gilt für alle Arten von Hohlräumen, die mit Einblasdämmungen versehen werden sollen. Das Volumen des Hohlraums spielt dabei keine Rolle.
Anpassung nach Hohlraumgröße erfolgt über den m²-Preis. Je nach Dämmaufgabe und Hohlraumverlauf werden die Quadratmeterkosten dann allerdings an den Arbeitsaufwand angepasst.
Arbeitsaufwand
Der Arbeitsaufwand unterscheidet sich deutlich je nach Einsatzbereich. Dementsprechend liegen die Kosten für unterschiedliche Einsatz-Arten auch teilweise sehr weit auseinander:
- Flächendämmungen
- Kaltdach-Dämmungen
- Flächendämmungen bei sehr großen Flächen
- Verfüllen von (tiefen) Hohlräumen
- Dachschrägendämmungen (mit Hartfaserplatten oder Dämmsack)
Übliche Kosten für Flächendämmungen. Sogenannte Flächendämmungen (Außenfassade, Deckendämmung, Dämmung von Geschossdecken) verursachen die geringsten Kosten. In diesen Fällen fallen meist Kosten zwischen 20 und 40 EUR pro m² an.
Übliche Kosten für Kaltdach-Dämmungen (Flachdach). Kaltdach-Dämmungen beim Flachdach bewegen sich meist zwischen 20 und 60 EUR pro m², je nach Arbeitsaufwand und verwendetem Dämmmaterial.
Geringere Kosten für Flächendämmungen bei sehr großen Flächen. Bei sehr großen Flächen (z. B. Kerndämmung der Außenfassade, Flachdachdämmung) reduziert sich der Aufwand meist noch weiter, sodass häufig besonders günstige Preise von 15 – 20 EUR pro m² angeboten werden.
Höhere Kosten für das Verfüllen von (tiefen) Hohlräumen. Das Verfüllen von Hohlräumen mit größerer Tiefe bedeutet dagegen deutlich mehr Aufwand und einen höheren Materialverbrauch. In diesem Fall werden meist Kosten zwischen 50 und 90 EUR pro m² angesetzt.
Kosten für Dachschrägendämmungen (mit Hartfaserplatten oder Dämmsack). Für Dachschrägendämmungen mit Außenschale aus Hartfaserplatten werden gewöhnlich zwischen 40 und 60 EUR pro m² verlangt.
Für eine Dachschrägendämmung mit Dämmsack bewegen sich die Kosten gewöhnlich zwischen 60 und 100 EUR pro m².
Zusätzliche Arbeiten
Gegebenenfalls müssen noch zusätzliche Arbeiten durchgeführt werden, die die Kosten weiter erhöhen können:
- Herstellung von Verkleidungen
- Montage von Dampfbremsfolien
- Zusätzliche Fassadendämmung
Herstellung von Verkleidungen
Kosten für Wandverkleidungen. Muss eine Wandverkleidung erst (künstlich) hergestellt werden, fallen für die Herstellung Kosten zwischen 50 und 80 EUR pro m² zusätzlich an. Je nach Art der zu verkleidenden Fläche können diese Kosten auch höher liegen.
Kosten für abgehängte Decken (Übersicht). Die Kosten für die Herstellung einer abgehängten Decke vom Fachbetrieb können Sie unserem Beitrag Decke abhängen: die Kosten entnehmen.
Montage von Dampfbremsfolien
Materialkosten für Dampfbremsfolien. Dampfbremsfolien kosten zwischen 2 und 5 EUR pro m², je nach Qualität der Folie.
Arbeitskosten für das Anbringen. Zu den Materialkosten ist noch der Arbeitsaufwand für das luftdichte Befestigen und Verkleben der Folie zu berücksichtigen (zusätzlicher Zeitaufwand, nach Stundensatz).
Zusätzliche Fassadendämmung
Dämmung des vorhandenen Luftspalts ist oft nicht ausreichend. Nicht in allen Fällen lassen sich die von der EnEV geforderten Wärmedurchgangswerte an einer Außenfassade allein durch die Dämmung des vorhandenen Luftspalts erreichen.
In diesen Fällen ist eine zusätzliche Wärmedämmung der Außenfassade, etwa durch ein zusätzlich angebrachtes WDVS in geringer Stärke, erforderlich.
Kosten für zusätzliches WDVS an der Wandaußenseite (Übersicht). Informationen über die zu erwartenden Kosten für eine zusätzliche WDVS-Dämmung finden Sie ausführlich in unserem Beitrag Kosten für das Dämmen der Außenwand.
Kostenbeispiel aufwändige Ausführung
Beispielsituation:
- Dachschrägendämmung mit Dämmsack
- Dachflächengröße 140 m²
Posten | Preis |
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Anfahrt | 95 EUR |
Dämmsack | 10.570 EUR |
Gesamtkosten | 10.665 EUR |
Kosten pro m² | 76,17 EUR pro m² |
Kostenbeispiel einfache Ausführung
Beispielsituation:
- nachträgliches Dämmen abgehängte Decke
- Deckengröße: 35 m²
- kostengünstiges Dämmmaterial
- geringer Arbeitsaufwand
Posten | Preis |
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Anfahrt | 95 EUR |
Einblasdämmung | 740 EUR |
Gesamtkosten | 835 EUR |
Kosten pro m² | 23,86 EUR pro m² |
Kosten sparen
Kosten lassen sich durch folgende Maßnahmen sparen:
- Verkleidungen / Dämmsäcke selbst anbringen
- Pauschalvereinbarungen treffen
- Förderungen / Steuerabsetzungen
Verkleidungen / Dämmsäcke selbst anbringen
Insbesondere Dämmsäcke können problemlos angebracht werden. Das Anbringen von Verkleidungen erfordert entsprechendes Geschick, Dämmsäcke können häufig auch von Laien nach Anleitung durch den Fachbetrieb problemlos korrekt verlegt werden.
Deutliche Kostenersparnis durch Eigenleistung möglich. Durch solche Eigenleistungen lassen sich häufig beträchtlich Kosten sparen.
Pauschalvereinbarungen treffen
Besonders bei größerem Arbeitsumfang (z. B. Fassadendämmung) oder bei mehreren nacheinander durchgeführten Dämmmaßnahmen in unterschiedlichen Bereichen (z. B. Fassade und Geschossdecken) ist es sinnvoll, einen günstigen Pauschalpreis für alle Arbeiten zu verhandeln.
Förderungen und Steuerabsetzungen sind möglich:
Bei energetischen Sanierungsmaßnahmen können die Kosten bei selbstgenutztem Wohnraum in großem Umfang steuerlich geltend gemacht werden.
Genaue Informationen dazu finden Sie in unserem Spezialbeitrag Kosten für Renovierungen absetzen.
Förderungen
Alternativ zur Möglichkeit der Steuerabsetzung fördert der Bund energetische Sanierungsmaßnahmen mit hohen Zuschüssen. (Die Möglichkeit zur Steuerabsetzung entfällt dann allerdings).
BAFA-Förderung. Das BAFA fördert Einzelmaßnahmen (BEG EM) mit bis zu 20 % der förderfähigen Kosten, wenn der Gesamtkostenaufwand über 2.000 EUR liegt. Besteht ein individueller Sanierungsfahrplan (iSFP), sind bis zu 25 % der Kosten förderfähig.
Die Einbeziehung eines Energie-Effizienz-Experten ist dabei zwingend vorgeschrieben, seine Kosten sind über ein zusätzliches Programm ebenfalls mit bis zu 50 % förderfähig.
Mit den Arbeiten darf erst nach genehmigter Förderung begonnen werden.
KfW-Förderung. Die KfW-Bank bietet mehrere unterschiedliche Förderprogramme an, je nachdem, ob es sich um eine Einzelmaßnahme oder eine Komplettsanierung zum KfW-Effizienzhaus handelt.
Für Einzelmaßnahmen steht ein zinsbegünstigtes Darlehen (bis zu 50.000 EUR je Wohneinheit, Programm 152) mit einem zusätzlichen Tilgungszuschuss von 20 % zur Verfügung.
Auch für die KfW-Förderung ist die Einbeziehung eines Energie-Effizienz-Experten zwingend vorgeschrieben. Auch in diesem Fall sind die von ihm verrechneten Kosten über ein spezielles KfW-Programm mit bis zu 50 % förderfähig. Mit den Arbeiten darf auch hier erst begonnen werden, wenn die Förderung genehmigt wurde.
Hinweis: Die bisher geltenden Förderungen bei einem Umbau des gesamten Hauses zum KfW-Effizienzhaus und für Effizienzhaus-Neubauten wurden von der Bundesregierung aus Mangel an Mitteln kurzfristig gestoppt (Stand: Januar 2022). Die Förderungen sollen in überarbeiteter Form im Lauf des Jahres 2022 wieder neu aufgelegt werden.
Technische Mindestanforderungen müssen für Förderungen erreicht werden. Bei allen Förderungen (BAFA und KfW) gelten technische Mindestanforderungen, was die Ausführung und die erreichte Leistungsfähigkeit der Dämmung betrifft, wenn man eine Förderung erhalten möchte.
Die Erfüllung aller bestehenden Voraussetzungen muss vom Experten überprüft und bestätigt werden.
FAQ
Was kostet eine Einblasdämmung?
In unserem Beispiel kostet die Einblasdämmung der Außenfassade 32,79 EUR pro m². Auf den tatsächlichen Preis wirken allerdings zahlreiche Faktoren ein.
Welche Faktoren beeinflussen den Preis?
Die wichtigsten Faktoren sind die Art des zu dämmenden Hohlraums (Flächendämmung bei Hausfassade mit zweischaligem Mauerwerk, Geschossdecken mit vorhandenen, Dachschrägen oder vorhanden Hohlräume innerhalb von Bauteilen) und der individuelle Arbeitsaufwand. Weitere Faktoren finden Sie hier.
Welche Möglichkeiten gibt es, Kosten zu sparen?
Kosten lassen sich sparen, indem wenn möglich Eigenleistungen erbracht werden (Herstellen von Verkleidungen, Verlegen von Dämmsäcken) und staatliche Förderungen für die Dämmmaßnahmen genutzt werden. Weitere Möglichkeiten zum Kosten sparen finden Sie hier.