Der beste Einbruchschutz ist nur so gut wie das schwächste Glied
Zugegeben, die meisten Einbrüche finden in Deutschland tagsüber statt. Aber auch hier gilt die Suche vornehmlich ruhig und schlecht einsehbaren Kellerfenstern. Nachts sind es wiederum die besonders dunklen Ecken an einem Haus, die beinahe schon magisch auf Einbrecher wirken. Andere Statistiken wiederum belegen, dass mithilfe einfacher Mittel das Einbruchsrisiko bereits präventiv um mehr als 30 Prozent sinkt.
Bei nachträglich gesicherten Häusern kann das erfolgreiche Einbruchrisiko um über 90 Prozent gesenkt werden. Viele Menschen sichern ihre Fenster, die Zugänge in den oberen Stockwerken und an Wohnungs- oder Eingangstüren. Doch jeder Einbruchschutz ist nur so sicher wie der schwächste Punkt. Und hier werden die Kellerfenster oftmals komplett vernachlässigt. Ein wirksamer Einbruchschutz für Kellerfenster kann unterschiedlich aussehen.
Der Einbruchschutz für Kellerfenster
Kellerfenster unterscheiden sich maßgeblich von herkömmlichen Fenstern. Während es die normalen Fenster in vielen einbruchshemmenden Ausführungen gibt, werden handelsübliche Kellerfenster nicht speziell auf Einbruchschutz fokussierend hergestellt. Das liegt unter anderem daran, dass Kellerfenster eine eher untergeordnete Rolle in der Ästhetik einer Immobilie spielen. Entsprechend werden Vergitterungen und dergleichen als Lösung angeboten.
Wollen Sie die Kellerfenster in Ihrem Haus also mit einem wirksamen Einbruchschutz versehen, wird sich explizit bei den Kellerfenstern keine große Auswahl an einbruchssicheren Fenstern finden lassen. Abhilfe können hier Kellerfenster schaffen, die eigentlich als hochwassergeeignet entwickelt werden, da diese Fenster oft über ein effektives Verriegelungssystem verfügen. Allerdings haben solche wasserdichten Kellerfenster auch ihren Preis.
Einbruchschutz für Kellerfenster mit und ohne Lichtschacht
Beim Einbruchschutz Ihrer Kellerfenster müssen Sie zunächst unterscheiden zwischen oberirdischen Kellerfenstern und solchen, die unterirdisch oder teilweise unterirdisch mit einem Lichtschacht versehen sind. Bei Kellerfenstern ohne Lichtschacht müssen Sie das Fenster selbst schützen, bei Fenstern mit Lichtschacht reicht dagegen ein wirksamer Einbruchschutz im Lichtschacht. Besonders wirksam sind sogenannte Rollstangengitter.
Das sind Gitter, die unter dem eigentlichen Rost angebracht, aber mit dem darüberliegenden Rost fest verbunden sind. An diesen Stangen können Sie eine Verriegelungstechnik befestigen, die dann auf der anderen Seite meist in der Wand verankert wird. Eine besonders effiziente Lösung ist das vierfache Sichern, also in allen vier Ecken des Gitters, was sich nach der Materialbeschaffenheit Ihrer Gitterroste richten sollte.
Das Sichern von Kellerlichtschächten
Denn viele der begehbaren Lichtschachtgitter sind aus herkömmlichem Stahl hergestellt, der sich leicht zersägen oder zerschneiden lässt – beispielsweise mit
- einem Bolzenschneider
- einer Eisensäge
- oder gar mit einem Winkelschleifgerät mit Trennscheibe
Die Verwendung hochfester, aber auch kostspieliger Stähle schafft hier schnell Abhilfe.
Die sich im Lichtschacht befindlichen Verriegelungen sind oft so gestaltet, dass sie durch das Kellerfenster leicht zu entriegeln sind, wenn die Schächte gereinigt werden sollen. Hier zeigen sich auch die Nachteile von fest mit den Lichtschächten verbundenen Gitterrosten. Sie können auch zum Schachtreinigen nicht mehr herausgenommen werden. Stattdessen müssen die Lichtschächte dann durch das Kellerfenster von innen gereinigt werden.
Einbruchschutz direkt am Kellerfenster
Dem gegenüber stehen Sicherungen, die direkt am Kellerfenster zum Einsatz kommen. Meist werden hier Gitter verwendet. Diese lassen sich innen als auch außen anbringen. Während außen angebrachte Einbruchschutzgitter in der Regel fest montiert sind, können von innen angebrachte Vergitterungen entriegelt und aufgeklappt werden. Das könnte entscheidend für Sie sein, wenn ein Kellerfenster als möglicher Fluchtweg offengehalten werden muss.
Herkömmliche Metallrahmenkellerfenster mit einer schließbaren Lochblende bieten in herkömmlicher Bauform keinen wirklichen Einbruchschutz – nicht einmal, wenn Blende und Fenster geschlossen sind. Wollen Sie dennoch solche Metallrahmenfenster sichern, müssen Sie die Eigenheiten der Befestigung berücksichtigen. Diese Metallrahmenfenster sind oft nur geklebt oder mit herkömmlichen Schrauben an der Wand befestigt.
Die Verwendung von Sicherheitsglasbausteinen
Sie müssen solche Kellerfenster also so einbauen, dass sie von außen nicht ausgebaut werden können. Die Lochblende muss dann zusätzlich von innen mit einem guten Vorhängeschloss gesichert werden. Allerdings bieten diese Kellerfenster selbst dann nur einen Mindesteinbruchschutz. Müssen Sie Kellerräume nicht lüften, können Sie auch Sicherheitsglasbausteine verwenden. Die können Sie übrigens auch bei Lichtschächten anstelle der Gitterroste als Abdeckung anbringen. Dann fällt zwar kein Schmutz mehr in den Schacht, aber die Belüftung ist ebenfalls nicht mehr möglich.
Solche Polizeibeamte sind es auch, die von einer weitverbreiteten und vermeintlich wirksamen Sicherung von Lichtschächten warnen: viele Menschen erhalten den Tipp, das Gitter mit einer Kette zu sichern. Dabei sind diese vermeintlichen Schutzmaßnahmen für Einbrecher mit am schnellsten zu überwinden.
Selbstverständlich können Sie sich auch von Sicherheitsunternehmen beraten lassen. Bedenken Sie jedoch, dass hier die Beratung etwas subjektiver sein kann – schließlich will man eigene Einbruchschutz-Produkte an Sie verkaufen.
Setzen Sie beim nachträglichen Einbruchschutz von Kellerfenstern ausschließlich auf Produkte von etablierten Markenherstellern. Die stellen nach den Grundlagen von DIN-EN-Normen her und verwenden qualitativ hochwertige Materialien.