Kehren Sie zurück
Einbruchschutz

Rolladen als Einbruchschutz? Funktoniert das?

Von Johanna Bauer | 19. Januar 2021
Artikel zitieren

Ein Rolladen kann eine wirksame Barriere gegen Einbrüche darstellen, aber nur, wenn er den richtigen Sicherheitsstandards entspricht. In diesem Artikel erläutern wir, wie einbruchhemmende Rolladen funktionieren, auf welche Zertifizierungen Sie achten sollten und warum ein sorgfältiger Einbau durch Fachleute entscheidend ist.

Einbruchschutz Rollläden
Rollläden können Einbrecher fernhalten
AUF EINEN BLICK
Bieten Rolläden einen wirksamen Einbruchschutz?
Einbruchhemmende Rolläden mit DIN EN 1627 Zertifizierung können einen wirksamen Einbruchschutz bieten, wenn sie fachgerecht eingebaut sind. Allerdings sind zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen, wie geänderte Beschläge und Aufhebelsicherung an Fenstern, empfehlenswert, um Einbrecher effektiv abzuhalten.

Rolladen als Schutz vor Einbruch

Grundsätzlich gilt die Regel, dass beim mechanischen Einbruchschutz der Täter so lang wie möglich aufgehalten werden muss – mindestens mehrere Minuten lang.

Gelingt es ihm für mehr als 5 Minuten nicht, sich Zutritt zu verschaffen, lassen die meisten Täter vom Einbruch ab.

Ein Rolladen stellt tatsächlich ein Zugangshindernis für den Einbrecher dar. Allerdings können erfahrene Täter einen gewöhnlichen Rolladen meist sehr leicht aus dem Weg räumen.

Sicherheitsmerkmale für den Rolladen

In jedem Fall ist ein Rolladen nur dann ein Einbruchschutz, wenn er auch als einbruchhemmend nach DIN EN 1627 zertifiziert ist. Dem Rolladen wird dann eine sogenannte Widerstandsklasse zugeordnet, die angibt, wie lange er Einbruchsversuchen mit verschiedenen Mitteln widersteht.

Ein nicht zertifizierter Rolladen kann oft sehr leicht hochgeschoben oder ausgehebelt werden. Um das zu verhindern, sind einbruchhemmende Rolladen speziell gesichert. Einen gewissen zusätzlichen Schutz bieten auch elektrische Rolläden, da hier der stillstehende Motor das Hochschieben des Rolladens zusätzlich verhindert, indem er blockiert.

Beachten Sie auch, dass ein Rolladen immer fachgerecht eingebaut werden muss (von einem zertifizierten Fachunternehmen), um seine theoretisch angegebene Schutzklasse auch in der Praxis erfüllen zu können.

Rolladen nachrüsten?

Wenn ohnehin der Wunsch nach einem Sonnen- oder Wärmeschutz besteht, kann es natürlich Sinn machen, einen sicherheitsgeprüften Rolladen nachzurüsten. Als spezielle Einbruchschutzmaßnahme ist ein Rolladen allein aber ungeeignet.

In diesem Fall lohnt es sich eher, in eine Aufwertung der Sicherheitsmerkmale der Fenster in allen Geschossen zu investieren. Das ist kostengünstiger und immer noch wirksamer. Geänderte Beschläge, Aufhebelsicherung und Pilzkopf-Verriegelungen halten einen Einbrecher sicher besser ab als ein nachträglich angebrachter Rolladen.

Nachteile des Rolladens

Ein – zum Schutz vor Einbrechern – heruntergelassener Rolladen kann umgekehrt ein sehr deutliches Signal für einen potenziellen Einbrecher sein, dass niemand zu Hause ist. Er kann dann erst recht versucht sein, die Gelegenheit zu nutzen, und sich einen Zugangsweg ins Gebäude suchen.

Alternativen zum Rolladen

Eine recht brauchbare Alternative zum Rolladen sind sogenannte Rollgitter. Es gibt sie nicht nur für Schaufenster, sondern durchaus auch für Privathaushalte – um etwa Terassentüren oder Fenster wirkungsvoll zu schützen.

Anders als klassische Fenstergitter lassen sich Rollgitter recht einfach entfernen, wenn sie den Ausblick stören. In vielen Fällen ist das erwünscht. Ein Rollgitter stellt für einen Einbrecher in den meisten Fällen ein beinahe unüberwindbares Hindernis dar – allerdings sollten Sie auch hier immer auf die jeweilige Schutzklasse achten.

Tipps & Tricks
Einen einbruchhemmenden Rolladen allein anzubringen reicht nicht aus. Gerade im Erdgeschoss müssen auch die Fenster entsprechend einbruchhemmend und geschützt sein. Die Sicherheitsbehörden empfehlen auch für Fenster und Türen mindestens Widerstandsklasse RC 2, besser noch höher.
Artikelbild: FooTToo/Shutterstock