Probleme beim Nachrüsten
Türen, die nicht von vornherein eine höhere Widerstandsklasse erfüllen nachzurüsten, stellt immer ein Problem dar. Eine Tür ist immer eine funktionale Einheit, alle Teile spielen zusammen. Ist ein Teil etwas schwächer, leidet darunter die gesamte Tür in ihrer Widerstandsfähigkeit.
Beim Nachrüsten einer Tür stellt sich dabei oft das Problem, dass man nicht alle Schwachpunkte der Tür beheben kann – die Tür insgesamt hat damit immer noch weniger Widerstandsfähigkeit, als sie eigentlich haben sollte.
In vielen Fällen bleibt deshalb nur der Austausch der Tür als wirklich sinnvolle Maßnahme. Oft lohnt es sich bei dieser Gelegenheit sogar, die Türrahmen noch zusätzlich zu verstärken oder abzusichern, oder die Schließbleche zu erneuern und zu verstärken.
Nachrüstmöglichkeiten
Beim Nachrüsten kann man zunächst einmal zwischen grundsätzlich wichtigen Ausstattungen und möglichen Zusatzausstattungen unterscheiden.
Wichtige Bestandteile
Zu den grundsätzlich wichtigen und unverzichtbaren Bestandteilen einer sicheren Eingangstür gehören mindestens:
- ein stabiles Türblatt (Vollholz ist ein wichtiger Schutz)
- geprüfte (DIN) Sicherheitsschließbleche mit Mauerankern
- stabile Einsteckschlösser
- Schutzbeschläge einer hohen Schutzklasse (mindestens ES 2 besser ES 3)
- ein stabiler, einbruchhemmender Türzylinder mit entsprechender Sicherungskarte
Diese Teile kann man bei den meisten Türen nachrüsten. Ob die gesamte Tür dann tatsächlich sicher ist, lässt sich nur anhand der Gegebenheiten vor Ort vom Fachmann ermitteln. Im Zweifelsfall wird auch er eher zu einem Austausch der Tür raten.
Diese Angaben gelten übrigens nur für Eingangstüren – bei Nebeneingangstüren ist der Schutz meist deutlich weniger hoch, obwohl das in vielen Fällen durchaus angezeigt wäre.
Weitere Möglichkeiten
Als weitere Möglichkeiten für zusätzliche Absicherungen bieten sich an:
- Panzerriegel
- Scharnierseitensicherungen
- Türstangenschlösser
- Zusatzschlösser für Türen
- Elektronische Schließzylinder oder Systeme mit Fernbedienung
Panzerriegel
Panzerriegel reichen über die gesamte Türbreite, und verankern im geschlossenen Zustand die Tür sicher an den Seiten des Türrahmens im Mauerwerk. Sie können auch von außen mit einem Schlüssel über ein Sicherheitsschloss geöffnet werden (sogenannter Querriegel) und damit auch bei Wohnungstüren Anwendung finden.
Scharnierseitensicherungen
Wichtig ist, dass die Schließseite und die Scharnierseite gleich stark sind – ansonsten lässt sich die Tür leicht aufhebeln. Scharnierseitensicherungen sind in den meisten Fällen bis zu einem Druckwiderstand von einer Tonne belastbar.
Türstangenschlösser
Stangenschlösser verlaufen vertikal über die gesamte Höhe. Sie sind besonders für Altbautüren eine sehr gute Möglichkeit, wenn sich sonst keine Verbesserungen bei alten oder sehr hohen Türen einbauen lassen.
Zusatzschlösser für Türen
Zusatzschlösser gibt es in verschiedenen Formen und Ausführungen, auch mit Sperrriegel, um die Tür nur einen Spalt zu öffnen.
Elektronische Schließzylinder oder Systeme mit Fernbedienung
Elektronische Schließzylinder sind Öffnungssysteme, bei denen man einen vorher festgelegten Code eingeben muss, um die Tür öffnen zu können. Auch berührungsfreie Systeme mit Fernbedienung (RFID, Bluetooth übers Handy) sind möglich. Beide Systeme bieten eine sehr hohe Einbruchssicherheit und gelten als sicherer als herkömmliche Schließanlagen. Auch Fingerabdruck Scans sind heute möglich.