Schneide- und Schleifarbeiten bei ESG-Glas
Die Herstellung von ESG-Glas erfolgt aus gewöhnlichem Fensterglas. Es wird hoch erhitzt, bis es seine Eigenschaften verändert, und dann schlagartig abgekühlt.
Durch das rasche Abkühlen entsteht eine hohe Eigenspannung im Glas, weil die Oberfläche rascher abkühlt als der Glaskern. Diese Eigenspannung würde bei einem Schneideversuch dazu führen, dass das Glas sofort in Krümel zerspringen würde.
ESG-Glas kann also weder geschliffen, noch zugeschnitten werden. Wenn ESG-Glas-Scheiben nicht passen, können sie nicht verwendet werden. Es müssen neue, in der Größe passende Scheiben angefertigt werden.
Schneiden von Verbundglas
VSG-Glas hat dagegen einen völlig anderen Aufbau. Hier kommt die Schlagfestigkeit und die Splitterfähigkeit nicht vom Glas selbst, sondern von der Konstruktionsweise.
Für die Eigenschaften von VSG-Glas ist eine zähelastische Kunststofffolie veranwortlich, die mit den beiden (oder auch mehreren) Glasscheiben fest zusammenlaminiert wird. Das Glas selbst bleibt bei diesen Scheiben in seinen Eigenschaften aber unverändert.
Das Schneiden von Verbundglas ist aber aufwändig und kompliziert. Es kann in der Regel nur vom Glasermeister wirklich sauber durchtrennt und bearbeitet werden.
Bei Panzerglas (VSG-Glas mit mehr als 25 mm Dicke) ist das Schneiden nicht mehr in allen Fällen wirklich problemlos möglich. Die dicke Folie muss sauber durchtrennt werden, durch die Dicke der Glasscheiben entsteht eine Bruchgefahr.
Professionell geschnitten wird VSG-Glas heute hauptsächlich mit besonderen Techniken:
- Infarotstrahler
- Lasertechnik
- Wasserstrahler
Das ermöglicht saubere, glatte Schnitte und auch ein sauberes Durchtrennen der Folie. Wird die Folie hingegen nicht ausreichend glatt durchtrennt, können Spannungen im Glas auftreten, die später sehr leicht zu einem Glasbruch führen können.