Kostenbeispiel: Elektriker
Beispielsituation:
- einzelnen RCD-Fehlerschutzschalter (FI-Schalter nachrüsten)
- Schalter mit höherer Amperezahl
- mittlerer Arbeitsaufwand, zusätzlich kleinere Umbauarbeiten erforderlich
Posten | Preis |
---|---|
Anfahrt | 57 EUR |
Materialkosten | 78 EUR |
Arbeitskosten | 122 EUR |
Gesamtkosten | 257 EUR |
Kostenbestandteile
- Anfahrtskosten
- Arbeitskosten
- Materialkosten
Anfahrtskosten
Die Höhe der Anfahrtskosten errechnet sich aus dem Anfahrtsweg und dem Zeitaufwand für die Anfahrt. Für die Berechnung darf nur der tatsächlich zurückgelegte Anfahrtsweg verwendet werden. Bei Unternehmen aus dem näheren lokalen Umfeld kann durchschnittlich mit Anfahrtskosten zwischen 40 und 60 EUR gerechnet werden.
In welchem Rahmen Anfahrtskosten zulässig sind und wie sie genau kalkuliert werden, können Sie ausführlich in unserem Artikel Anfahrtskosten nachlesen.
Arbeitskosten
Maßgeblich für die Abrechnung der Arbeitsstunden ist der tatsächlich benötigte Zeitaufwand, ein Aufrunden auf ganze oder halbe Stunden ist nicht zulässig. Sind mehrere Monteure im Einsatz, wird für jeden der Monteure der volle Stundensatz verrechnet.
Die Stundensätze für Elektriker liegen im Durchschnitt höher als bei vielen anderen Gewerken – das hat zum einen mit der längeren und schwierigeren Ausbildung des Elektrikers zu tun und zum anderen mit der hohen Verantwortung, die mit seiner Arbeit einhergeht. Macht er Fehler, kann das unter Umständen Menschenleben kosten. Aus diesem Grund dürfen Arbeiten an der elektrischen Anlage des Hauses auch niemals von Laien in Eigenregie übernommen werden.
Mehr zu Handwerker-Stundensätzen im und wie Unternehmen sie kalkulieren, erfahren Sie in unserem Artikel Handwerker-Stundensätze.
Materialkosten
Die Materialkosten sind je nach Art der Arbeiten oft sehr unterschiedlich. Während beim Nachrüsten von FI-Schutzschaltern noch ein gewisses Gleichgewicht zwischen Material- und Arbeitskosten besteht, fallen beim Verlegen von Steckdosen überwiegend Arbeitskosten an, vor allem beim Versetzen von Steckdosen über längere Strecken. Bei Arbeiten wie dem fachgerechten Anschluss eines Elektroherds fallen sogar nahezu ausschließlich Arbeitskosten an.
Die Kosten für die gesamte Elektroinstallation eines Hauses bewegen sich durchschnittlich zwischen 120 und 300 EUR pro m², abhängig vom gewünschten Ausstattungsniveau. Für wirklich zukunftssichere KNX- und BUS-Installationen müssen gewöhnlich Kosten ab 250 EUR pro m² kalkuliert werden. Rund 60 % der Kosten für die Elektroinstallation im Haus entfallen dabei auf die Arbeitskosten.
Details zu den Kosten für die Elektroinstallation im gesamten Haus finden Sie in unserem Artikel Elektroinstallation: Kosten.
Kostenbeispiel aufwändige Ausführung
Beispielsituation:
- Herdanschluss, aufwendige Anschlusssituation
- Anschlussdose muss verlegt werden
- zusätzliche Steckdose für Backofen muss gesetzt werden
- teilweise eingeschränkte Zugänglichkeit
Posten | Preis |
---|---|
Anfahrt | 62 EUR |
Materialkosten | 52 EUR |
Arbeitskosten | 288 EUR |
Gesamtkosten | 402 |
Kosten reduzieren
Um die Elektrikerkosten zu reduzieren und unnötige Kosten zu vermeiden, gibt es einige Möglichkeiten:
- zeitliche Flexibilität: kann der Elektriker die Arbeiten zu einem Zeitpunkt durchführen, an dem er ohnehin in der Nähe zu tun hat, fallen oft niedrigere Anfahrtskosten an, das lohnt sich vor allem bei kleineren Arbeiten
- Preise vergleichen, Pauschalen nutzen: Stundensätze sind von Unternehmen zu Unternehmen oft sehr unterschiedlich, einige Elektriker bieten bestimmte Leistungen (z. B. Herdanschluss) zu besonders günstigen Pauschalpreisen an
- bei umfangreichen Arbeiten günstigen Pauschalpreis vereinbaren: bei großem Arbeitsumfang besteht oft Verhandlungsbereitschaft
- Steuerabsetzung nutzen: bis zu 20 % der Arbeitskosten können steuerlich geltend gemacht werden, mehr dazu in unserem Artikel Handwerkerkosten absetzen
FAQ
Was kostet ein Elektriker?
In unserem Beispiel fallen für den Elektrikereinsatz (FI-Schalter nachrüsten) Kosten von 257 EUR an. Die Gesamtkosten können je nach Art und Aufwand der Arbeiten allerdings stark unterschiedlich liegen, weitere Kostenbeispiele finden Sie in unserem Artikel.
Aus welchen Kostenbestandteilen setzen sich die Kosten zusammen?
Neben den Kosten für die Arbeitszeit (Stundensatz) muss mit Anfahrtskosten und Kosten für das benötigte Material gerechnet werden. Mehr zu den einzelnen Kostenbestandteilen erfahren Sie in unserem Artikel.
Wie lassen sich Kosten reduzieren und unnötige Kosten vermeiden?
Vor Beauftragung eines Elektrikers sollten die Preise mehrerer Betriebe verglichen werden, angebotene Pauschalen sollte man nutzen. Handwerkerleistungen für Reparaturarbeiten lassen sich auch zum Teil steuerlich absetzen. Mehr Tipps zum Senken der Kosten finden Sie in unserem Artikel.