Die richtige Resthärte
Die Resthärte bezeichnet den Härtegrad, der nach der Behandlung durch die Enthärtungsanlage im Wasser verbleibt. Eine sorgfältige Einstellung der Resthärte ist essenziell, um eine Balance zwischen Kalkschutz und Korrosionsvermeidung zu finden. Während weiches Wasser weniger Kalkablagerungen verursacht, kann eine zu niedrige Resthärte zu Korrosion an metallischen Rohrleitungen wie Kupfer- oder verzinkten Stahlrohren führen.
Empfehlung: Eine Resthärte zwischen 3 °dH und 6 °dH gilt als optimal. Diese Einstellung bietet einen Kompromiss zwischen verminderter Kalkansammlung und Schutz vor Korrosion. Informieren Sie sich über die spezifischen Materialien Ihres Installationssystems, da diese unterschiedlich auf die Wasserqualität reagieren. Ein pH-neutraler Betrieb und die Berücksichtigung des Natriumgehalts, der durch den Ionenaustausch im Wasser ansteigt, sind ebenfalls entscheidende Faktoren. Der Natriumgehalt sollte 200 mg/l nicht überschreiten, um gesundheitliche und geschmackliche Beeinträchtigungen zu vermeiden.
Setzen Sie Ihre Enthärtungsanlage regelmäßig auf die empfohlene Resthärte ein und prüfen Sie periodisch den Wasserhärtegrad, um dauerhaft optimale Wasserqualität zu gewährleisten.
Resthärte einstellen: Zwei gängige Methoden
Um die Resthärte Ihrer Enthärtungsanlage präzise einzustellen, gibt es zwei bewährte Methoden:
1. Einstellung über das Steuerventil
Viele Enthärtungsanlagen sind mit einem Steuerventil ausgestattet, das es Ihnen ermöglicht, die Resthärte direkt zu konfigurieren. Die genaue Vorgehensweise variiert je nach Modell, daher sollten Sie die Bedienungsanleitung Ihrer Anlage konsultieren, um die spezifischen Einstellungen vorzunehmen.
2. Einstellung über die Verschneidung
Einige Anlagen verfügen über eine Verschneidungseinheit, die es ermöglicht, dem enthärteten Wasser eine kontrollierte Menge an unbehandeltem Wasser beizumischen. Dadurch wird die gewünschte Resthärte erreicht.
Vorgehensweise:
- Verschneideregler schließen: Drehen Sie den Verschneideregler vollständig gegen den Uhrzeigersinn, sodass die Anlage nur enthärtetes Wasser liefert (0 °dH).
- Erste Messung: Testen Sie die Wasserhärte mit einem Wassertest-Set an einer nahen Wasserentnahmestelle.
- Schrittweises Öffnen: Öffnen Sie den Verschneideregler schrittweise im Uhrzeigersinn. Nach jeder Einstellung sollten Sie die Wasserhärte erneut messen.
- Durchfluss sicherstellen: Lassen Sie nach jeder Anpassung mindestens eine Minute lang Wasser fließen, um sicherzustellen, dass die neue Mischung gleichmäßig im System verteilt ist.
- Wiederholen: Wiederholen Sie diesen Prozess, bis die gewünschte Resthärte erreicht ist.
Wichtig
Bei Anlagen, die sowohl eine Verschneidungseinheit als auch ein Steuerventil besitzen, ist es entscheidend, die Resthärte an beiden Stellen korrekt einzustellen. Andernfalls könnte die Elektronik der Anlage mit ungenauen Werten arbeiten und die Funktion der Enthärtungsanlage beeinträchtigen.
Durch das Befolgen dieser Vorgehensweisen können Sie die Resthärte Ihrer Enthärtungsanlage optimal einstellen und somit eine ideale Balance zwischen Kalkschutz und Korrosionsvermeidung sicherstellen.
Besondere Hinweise
- Installation durch Fachkräfte: Die Installation der Enthärtungsanlage sollte von qualifizierten Fachkräften durchgeführt werden. Dies garantiert die Einhaltung aller Sicherheits- und Hygienestandards und verhindert potenzielle Schäden durch unsachgemäßen Einbau.
- Regelmäßige Wartung: Um eine dauerhafte und effiziente Funktion der Anlage zu gewährleisten, ist regelmäßige Wartung und Kontrolle erforderlich. Dies umfasst nicht nur die Überprüfung der Wasserhärte, sondern auch die Reinigung der Anlage von außen, um Verschmutzungen zu vermeiden. Verwenden Sie hierzu keine aggressiven Reinigungsmittel.
- Aufstellungsort beachten: Die Enthärtungsanlage sollte stets an einem kühlen, temperaturkonstanten Ort aufgestellt werden. Achten Sie darauf, dass die Trinkwassertemperatur 25 °C nicht überschreitet, um die optimale Leistung der Anlage zu gewährleisten.
- Druckverlust und Rückflussverhinderer: Beachten Sie beim Einbau der Anlage mögliche Druckverluste und stellen Sie sicher, dass ein Rückflussverhinderer installiert wird, um das Zurückfließen von unbehandeltem Wasser zu verhindern.
- Unterbrechungsfreie Wasserversorgung: Vermeiden Sie bei längeren Abwesenheiten, wie etwa Urlaub, das Abstellen der Wasserzufuhr. Die Enthärtungsanlage sollte stets in Betrieb bleiben, um hygienische Probleme zu verhindern und den bestimmungsgemäßen Betrieb nicht zu unterbrechen.
Mit diesen Hinweisen und einer sorgfältigen Vorgehensweise wird sichergestellt, dass Ihre Enthärtungsanlage nicht nur optimal eingestellt ist, sondern auch langfristig zuverlässig arbeitet.