Erdbienen – Nützliche Gäste statt ungebetener Besuch
Erdbienen, manchmal auch als Sandbienen bezeichnet, sind wertvolle Bestäuber in Ihrem Garten. Sie tragen erheblich zur Bestäubung vieler Pflanzen bei, sowohl von Wild- als auch Kulturpflanzen. Erdbienen sind Wildbienen, die in sandigen oder lockeren Böden nisten. In Deutschland gibt es etwa 150 verschiedene Arten, die alle zur Erhaltung der Biodiversität beitragen.
Diese Wildbienen sind Einzelgänger und weder aggressiv noch gefährlich. Obwohl die Weibchen einen Stachel haben, ist dieser zu schwach, um die menschliche Haut zu durchdringen. Männchen besitzen gar keinen Stachel und sind ebenso harmlos.
Erdbienen bevorzugen sonnige und trockene Plätze im Garten. Typische Standorte sind Südhänge, sandige Böschungen oder lockere Beete. Dort graben sie kleine Höhlen, in denen sie ihre Eier ablegen und ihre Brut aufziehen. Diese Nisthöhlen sind oft nur als winzige Erdhügel mit einem Loch in der Mitte zu erkennen.
Es ist wichtig zu betonen, dass viele Bienenarten, einschließlich Erdbienen, unter Artenschutz stehen und nicht einfach entfernt oder getötet werden dürfen. Umsiedlungsgenehmigungen werden in den meisten Fällen abgelehnt, da die Insekten als zu nützlich und ungefährlich gelten.
Durch ihre friedfertige Art und den bedeutenden Beitrag zur Bestäubung sind Erdbienen äußerst wertvoll für das Ökosystem. Wer diese Tiere in seinem Garten beherbergt, kann sich über diese nützlichen und friedlichen Gartenbewohner freuen.
Mit Erdbienen in Harmonie leben: Tipps für ein gutes Miteinander
Eine respektvolle Koexistenz mit Erdbienen erfordert Anpassungen, die sowohl den Bienen als auch Ihnen zugutekommen können. Hier sind einige spezifische Maßnahmen, die Sie ergreifen können:
- Nistplätze bewusst gestalten: Schaffen Sie verschiedene Nistmöglichkeiten an weniger frequentierten Orten Ihres Gartens. Dies können sandige Bereiche, offene Erdflächen oder selbstgebaute Insektenhotels mit unterschiedlich breiten Röhren sein. Dies ermöglicht es den Erdbienen, geeignete Plätze fernab Ihrer Terrasse oder Wege zu finden.
- Wasserversorgung sicherstellen: Stellen Sie den Insekten Wasserstellen zur Verfügung, indem Sie flache Schalen mit Wasser und kleinen Steinen aufstellen. So können die Bienen sicher landen und trinken, was die Wahrscheinlichkeit mindert, dass sie Ihre eigenen Wasserquellen nutzen.
- Nektar- und Pollenquellen bieten: Pflanzen Sie eine Vielzahl von Pflanzen, die über die gesamte Gartensaison hinweg Nektar und Pollen liefern. Geeignete Pflanzen sind Krokusse, Lavendel und verschiedene Wildkräuter, die auf die Nahrungsbedürfnisse der Erdbienen abgestimmt sind.
- Pflege von Magerrasen: Pflegen Sie Magerrasen, die besonders attraktiv für Erdbienen sind. Diese Rasenflächen erfordern weniger Pflege und sind oft hitze- und trockenheitsresistenter, was den Bienen optimale Bedingungen für ihren Nestbau bietet.
- Innovative Gartenstrukturen nutzen: Verwenden Sie Elemente wie Steinmauern, Totholzhaufen oder Trockenmauern, die Erdbienen als Schutz und zusätzlichen Lebensraum dienen. Diese Strukturen integrieren sich harmonisch in einen naturnahen Garten und bieten wertvolle Unterschlupfmöglichkeiten.
- Bewusster Umgang mit Bodenbeschaffenheit: Bearbeiten Sie den Boden regelmäßig an stark frequentierten oder unpassenden Stellen. Durch das Umschichten und Verdichten wird der Boden für Erdbienen weniger attraktiv.
Mit diesen Maßnahmen schaffen Sie ein förderliches Umfeld für Erdbienen und tragen gleichzeitig dazu bei, dass sie wenig störend in Ihrem Garten wirken. Indem Sie diesen nützlichen Insekten helfen, tragen Sie aktiv zur Erhaltung der Artenvielfalt und zur Bestäubung Ihrer Gartenpflanzen bei.