Erdhummeln und der Schutzstatus: Was ist erlaubt?
Erdhummeln stehen in Deutschland unter besonderem Schutz. Das Bundesnaturschutzgesetz verbietet es, Hummeln und ihre Nester ohne Genehmigung zu beschädigen oder zu zerstören. Auch das Fangen, Verletzen oder Töten der Tiere ist ohne behördliche Erlaubnis verboten. Eine Genehmigung wird nur in Ausnahmefällen erteilt, etwa bei einer nachgewiesenen Allergie gegen Hummelstiche. In solchen Fällen können Sie eine behördlich zugelassene Umsiedlung durch Fachkräfte wie Imker oder Naturschutzexperten anfordern.
Der Schutz der Hummeln ist essenziell, da sie eine bedeutende Rolle im Ökosystem spielen. Durch ihre Bestäubungsleistung unterstützen sie die Biodiversität und sichern unsere Nahrungsversorgung. Das eigenmächtige Entfernen eines Hummelnests kann erhebliche Bußgelder nach sich ziehen, die je nach Bundesland unterschiedlich hoch ausfallen können.
Falls Sie sich durch ein Hummelnest gestört fühlen, sollten Sie sich an die örtlichen Umweltbehörden oder das Landratsamt wenden. Diese Stellen geben Ihnen Auskunft über die genauen Regelungen und möglichen Schritte zur sicheren und legalen Umsiedlung des Hummelnests.
Warum Sie Erdhummeln nicht vertreiben sollten
Erdhummeln spielen eine zentrale Rolle in der Bestäubung von Pflanzen und tragen somit zur Erhaltung der Artenvielfalt bei. Besonders für den Ertrag von Obstbäumen und Gemüsepflanzen sind diese Bestäuber unersetzlich. Darüber hinaus stehen Erdhummeln unter Artenschutz, was ihr eigenmächtiges Entfernen oder Töten illegal macht und mit hohen Geldstrafen geahndet werden kann.
Diese friedfertigen Tiere verteidigen sich nur bei direkter Bedrohung und stellen somit ein geringes Risiko für Menschen dar. Selbst Allergiker oder Kinder sind weniger gefährdet als oft angenommen. Statt Erdhummeln zu vertreiben, können Sie Ihren Garten so gestalten, dass er hummelfreundliche Bereiche enthält. Wilde Ecken und natürliche Nistplätze wie Totholzhaufen oder Mauselöcher fördern nicht nur die Erdhummeln, sondern auch die allgemeine Biodiversität.
Ein Hummelvolk hat nur eine Lebensdauer von wenigen Monaten, und das Nest wird im folgenden Jahr nicht wieder genutzt. Mit etwas Geduld und Umsicht können Sie die wichtige Rolle dieser Bestäuber in Ihrem Garten erhalten.
Alternativen zum Vertreiben von Erdhummeln
Wenn Sie Schwierigkeiten mit Erdhummeln in Ihrem Garten haben, gibt es mehrere sanfte Methoden, um die Tiere zu managen, ohne sie zu vertreiben:
- Hummeln einfangen und freilassen: Sollten sich einzelne Hummeln in Ihre Wohnräume verirren, können Sie diese mit einem Glas und einem Pappdeckel einfangen. Platzieren Sie das Glas vorsichtig über der Hummel und schieben Sie den Deckel langsam darunter. Lassen Sie die Hummel anschließend draußen frei.
- Lebendfallen einsetzen: Im Fachhandel gibt es Lebendfallen, die es ermöglichen, Hummeln sicher einzufangen und freizulassen. Diese tierfreundliche Lösung ist besonders bei verirrten Hummeln im Haus effektiv.
- Bauliche Maßnahmen: Verschließen Sie potenzielle Nistplätze am Haus, beispielsweise Löcher im Mauerwerk oder Spalten in der Verkleidung. Dadurch verhindern Sie, dass sich Hummeln dort niederlassen.
- Hummelnistkästen anbieten: Sie können spezielle Nistkästen für Hummeln bereitstellen, die es im Fachhandel zu erwerben gibt oder die Sie selbst bauen können. Platzieren Sie diese in einer geeigneten Umgebung und statten Sie sie mit Nistmaterial aus, um Hummeln eine alternative Nistmöglichkeit zu bieten.
- Garten umgestalten: Gestalten Sie gezielte Bereiche in Ihrem Garten, die für Hummeln attraktiv sind, aber weit genug von Ihrem Haus entfernt liegen. Wilde Ecken, Totholzhecken oder ungestörte Bereiche mit Blumentöpfen und natürlichem Nistmaterial sind ideal.
Seien Sie geduldig und lassen Sie der Natur ihren Lauf. Ein Hummelvolk stirbt im Herbst, und das Nest wird im kommenden Jahr nicht erneut genutzt. Mit ein paar gezielten Maßnahmen können Sie somit eine friedliche Koexistenz mit diesen nützlichen Bestäubern erreichen.