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Erdkeller

Erdkeller abdichten – wann und wie ist das sinnvoll?

Von Frederik Malz | 30. April 2023
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Eines der entscheidenden Merkmale für einen Erdkeller besteht darin, dass er weder eine Versiegelung noch Abdichtung verwendet. So können Wände, Boden und die Decke Luftfeuchtigkeit aufnehmen und Abgeben, um das Raumklima zu stabilisieren. Ein Abdichten macht jedoch unter Umständen Sinn.

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Einen Erdkeller abzudichten ist z.B. dann sinnvoll, wenn er als Wohnraum genutzt werden soll
AUF EINEN BLICK
Wie lässt sich ein Erdkeller zuverlässig abdichten?
Das Abdichten eines Erdkellers erfolgt durch eine wasserdichte Hülle unter oder über dem tragenden Gewölbe. Sie kann aus Materialien wie Bitumen oder Epoxidharz bestehen. Wichtig ist außerdem eine ausreichende Drainage an den Seitenwänden, damit Regenwasser schnell abfließt.

Wieso verzichten Erdkeller in der Regel auf ein Abdichten?

Bis weit in die erste Hälfte 20. Jahrhundert fehlten schlicht die technischen Möglichkeiten, einen Keller in einem gewöhnlichen Wohngebäude effizient abzudichten. Erdkeller innen im Haus bildeten den Standard und dienten als unverzichtbare Vorratskammer für die Lagerung und Überwinterung von Lebensmitteln wie Obst, Marmelade oder Wurzelgemüse. Seit den 1970er Jahren besitzen Neubauten allerdings keinen Erdkeller mehr, weil der Gesetzgeber eine Versiegelung der Bodenplatte und Kellerwände zwingend vorschreibt. Ausnahmen gelten lediglich für Gebäude ohne Wohnraum wie ein Erdkeller unter einer Garage.

Wann ist das Abdichten eines Erdkellers sinnvoll oder notwendig?

Wenn Sie einen Erdkeller abdichten, können Sie ihn anschließend lediglich eingeschränkt für die Lagerung von verderblichen Lebensmitteln wie Obst und Gemüse verwenden.Der Grund liegt darin, dass sich das Raumklima negativ verändert: Die Temperatur steigt an und die Versiegelung verhindert eine Stabilisierung der Feuchtigkeit. Das Abdichten eines Erdkellers macht deshalb lediglich Sinn, wenn sich seine Funktion ändert. So kann er beispielsweise als zusätzlichen Wohnraum, Materiallager, Werkstatt oder Hobbykeller dienen. Erforderlich ist das Abdichten, wenn regelmäßig Regen- oder Grundwasser eindringen.

Wie kann ich einen Erdkeller nachträglich abdichten?

Das optimale Verfahren für das Abdichten eines Erdkellers hängt von Zustand, der Bausubstanz und geplanter Nutzung ab. Ein zuverlässiges, jedoch aufwendiges und kostspieliges Verfahren besteht in der Versiegelung der Außenfläche etwa mit Bitumen. Es ermöglicht zusätzlich eine effektive nachträgliche Wärmedämmung. Eine einfachere Lösung, die sich zum Beispiel bei einem gemauerten Gewölbekeller anbietet, stellt das nachträgliche Abdichten der Innenwände durch zum Beispiel mit wasser- und gasdichtem Epoxidharz dar. Eine zugleich stabilisierende Variante umfasst das Einziehen von undurchdringlichen Betonwänden und -böden.

Wie wichtig ist die Drainage beim Abdichten eines Erdkellers?

Jeder Erdkeller benötigt eine Drainage unter dem Fundament, die Staunässe verhindert. Nach einem Abdichten spielt eine breite Drainage unter den Seitenwänden eine wichtige , denn bei Niederschlägen fließt hier zusätzlich das Regenwasser der Deckenfläche ab. Kann diese nicht gewährleistet werden, kann das Wasser stattdessen unter den Kellerboden geleitet werden. In diesem Fall müssen Sie eine ausreichende Drainageschicht anlegen, bevor Sie den Boden einsetzen und ihn abdichten.

Tipp: Erdkeller einfach nach außen verlegen
Bei Gebäuden mit einem Gartenbereich lässt sich zum Beispiel mit einer Waschmaschinentrommel ein Erdkeller anlegen, der ein optimiertes Design für die Kühlung und Lagerung von Lebensmitteln aufweist. Er lässt sich ohne großen Arbeitsaufwand anlegen und benötigt lediglich wenig Materialien und einige gewöhnliche Werkzeuge. Durch seine niedrigen Kosten bietet der Erdkeller eine ideale Alternative für einen Naturkeller mit nachträglicher Abdichtung.
Artikelbild: schulzfoto/stock.adobe.com