Wodurch zeichnet sich ein Erdkeller aus?
Im Unterschied zu einem heutigen Keller, der über ein Fundament und bei Neubauten ebenfalls einer Isolation verfügt, bestehen traditionelle Erdkeller lediglich aus Gruben oder Höhlen, die über eine einfache Abstützung etwa aus Holzbalken verfügen. Sie dienten über Jahrhunderte als Lagerraum für die langfristige Aufbewahrung von verderblichen Lebensmitteln wie Obst und Gemüse bei natürlicher Kühlung. Seit dem 20. Jahrhundert hat es sich etabliert, gewöhnlichen Kellerraum als Erdkeller zu nutzen – die Bedingungen unterscheiden sich jedoch in einigen Punkten erheblich.
Wann ist es erforderlich, einen Erdkeller richtig zu lüften?
Bei einem traditionellen Erdkeller erweist sich eine zusätzliche Zufuhr von Außenluft nur in Ausnahmen als notwendig, weil er selbst wegen der offenen Struktur und der fehlenden Abdichtung der Kellerwand ein kühles, stabiles Mikroklima mit optimaler Luftfeuchtigkeit von rund 80 Prozent und einer Temperatur von maximal 10° bis 12° Celsius schafft. Eine zusätzliche Lüftung ist allerdings erforderlich, wenn sich der Erdkeller in Gebäuden mit versiegelter Außenmauer und Fußboden befindet und sonst keine regelmäßige passive Belüftung erfolgt.
Warum ist es erforderlich, um einen Erdkeller richtig zu lüften?
Ohne das Belüften eines isolierten Erdkellers steigen die Luftfeuchte und die Temperatur deutlich an. Die Folge daraus besteht in Kondenswasser, das sich im Sommer im Keller bildet. Dies ist sehr ungünstig, denn die optimalen Werte für die Lagerung in einem Obst- und Gemüsekeller liegen bei maximal 10° Celsius und einer konstanten Luftfeuchtigkeit von 85 bis 90 Prozent. Ein Weinkeller benötigt hingegen eine erheblich niedrigere Feuchtigkeit, damit sich die Etiketten und Korken aus Natureiche langfristig unbeschadet erhalten.
Wie muss ich einen „künstlichen“ Erdkeller richtig lüften?
Ein moderner Keller mit versiegelten Betonwänden besitzt vollständig andere Voraussetzungen als einer im Erdreich – hier ist eine aktive Klimakontrolle erforderlich und geeignete Mittel wie Hygrometer sind sinnvoll, damit im Keller kein Schimmel entsteht. Ein „simulierter“ Erdkeller benötigt eine regelmäßige Zufuhr von kühler Frischluft, um sich nicht zu erwärmen. Das bedeutet, dass Sie moderne Erd- und sanierte Gewölbekeller bevorzugt automatisiert in der späten Nacht lüften sollten. Alternativ bietet sich ein manuelles Stoßlüften an, das Sie etwa wöchentlich durchführen.