Rohboden
Wenn Sie ein Haus bauen, wird zunächst der Rohbau erstellt, also beispielsweise die Wände und Böden aus Beton. Uns geht es hier vor allem um den Boden. Theoretisch wäre es möglich, den Bodenbelag direkt auf dem Rohboden aus Beton zu montieren, das ist aber aus unterschiedlichen Gründen nicht sinnvoll, denn beispielsweise muss der Boden noch gegen Trittschall und Wärmeverlust gedämmt werden. Hier kommt der Estrich ins Spiel.
Estrichkonstruktionen
Es gibt mehrere Estrichkonstruktionen: den Verbundestrich, den Estrich auf einer Trennschicht, den schwimmenden Estrich. Letzterer wird in Wohnhäusern am häufigsten verwendet.
Zu den Estrichkonstruktionen gibt es mehrere Estricharten, also -materialien: Nassestrich wie Zementestrich, Calciumsulfatestrich, Magnesiaestrich, Gussasphalt, aber auch Trockenestrich in Form einzelner Platten, die sich anbieten, wenn Sie einen Dachboden ausbauen wollen.
Verbundestrich
Der Verbundestrich wird direkt auf dem Rohboden verlegt. Die Schicht ist relativ dick, sie misst zwischen 5 und 15 cm. Dieses Vorgehen kommt da infrage, wo Schallschutz und Wärmedämmung nicht so wichtig sind, denn diese fallen bei dieser Estrichkonstruktion weg. Ein möglicher Einsatzort für Verbundestrich ist der Keller.
Estrich auf Trennschicht
Auch der Estrich auf einer Trennschicht liefert keine Wärme- und Schalldämmung. Die Trennschicht kann beispielsweise eine PE-Folie sein, die verhindert, dass Feuchtigkeit nach oben aufsteigt. Nützlich ist das in einem Keller mit feuchtem Boden, wenn ein Verbundestrich nicht ausreicht, oder auf einer Terrasse.
Der Estrich auf einer Trennschicht wird mit Dämmstreifen von den angrenzenden Wänden abgekoppelt und ist mindestens 45 mm dick.
Schwimmender Estrich
Der schwimmende Estrich kommt in bewohnten Räumen zum Einsatz. Hier wird ein richtiger Fußbodenaufbau vorgenommen: Rohboden – Trennschicht – Dämmschicht – Estrich – Bodenbelag.
Der Estrichbelag wird mit Dämmstreifen von den Wänden entkoppelt und kann sich auf der darunterlegenden Dämmung etwas hin- und herbewegen. Durch den fehlenden Wand- und Rohbodenkontakt findet keine Schallübertragung an die angrenzenden Bauteile statt. Tritte sind also viel weniger zu hören.
In diesen Estrich können Sie auch eine Fußbodenheizung integrieren. Der Nachteil dabei ist, dass der Fußbodenaufbau damit recht hoch wird (bis zu 9 cm).