Gibt es Vorgaben zur Luftfeuchtigkeit bei der Estrichtrocknung?
Wer einen Anhydritestrich oder einen Calciumsulfatestrich gießen möchte, sollte zuerst einen prüfenden Blick in die DIN-Norm 18365 zu „Bodenbelegsarbeiten“ werfen. Dort ist beispielsweise geregelt, dass die relative Luftfeuchte für mineralisch gebundene Estriche unter 65% liegen muss, damit er belegreif wird. Auch ist ein regelmäßiges Lüften des Estrichs vorgeschrieben, damit die Estrichfläche zügig austrocknen kann.
Welche andere Faktoren beeinflussen den frischen Estrich?
Nicht nur die Luftfeuchtigkeit, sondern auch andere äußere Einflüsse wirken sich auf die Estrichtrocknung aus. Dazu gehören vor allem die Raumtemperatur, die Dicke des Estrichs, die Verlegeart, das Raumklima und das Lüftungsverhalten.
Prinzipiell gilt: je dicker der Estrich gegossen wird, desto länger benötigt er für die Trocknung. Sind die Trocknungszeit zwischen den Schichten zu kurz bemessen und die Luftfeuchte zu hoch, kann es zu Schimmel und anderen baulichen Problemen kommen.
Wie lange dauert es, bis Estrich trocken ist?
Die durchschnittliche Trocknungszeit hängt ebenfalls von den obigen Faktoren ab. Während Estrich auf Calciumcarbid-Basis etwa 28 Tage für die Trocknung braucht, benötigt Kunstharzestrich nur wenige Tage. Zementestrich liegt mit ca. 21 Tagen im Mittelfeld.
Als Richtwert wird eine Woche pro 1 cm Stärke verwendet. Ab einer Estrichdicke von 40 mm muss das Ergebnis allerdings schon quadriert werden. Liegt die Luftfeuchtigkeit über 70%, trocknet der frische Estrich übrigens so gut wie gar nicht.
Wie kann ich die Luftfeuchtigkeit für den Estrich senken?
Die Trocknungszeit des Estrichs kann allerdings auch beschleunigt werden, indem die Luftfeuchtigkeit auf 50% gesenkt und spezielle Trocknungsgeräte aufgestellt werden. Diese sogenannten Bautrockner entziehen dem Estrich Wasser und erhöhen gleichzeitig die Temperatur im Raum. Der Vorgang wird als Bautrocknung bezeichnet.