Gesundheitliche Auswirkungen von Estrichen – Worauf ist zu achten?
Estriche können die Raumluftqualität in modernen, luftdichten Gebäuden erheblich beeinflussen. Besonders die verwendeten Materialien und Zusätze spielen dabei eine große Rolle. Typische Bestandteile von Estrichen sind Bindemittel wie Zement und Anhydrit sowie verschiedene Zusatzstoffe, die die Verarbeitung verbessern oder die Trocknungszeit verkürzen. Einige dieser Stoffe können flüchtige organische Verbindungen (VOCs) freisetzen, die gesundheitliche Probleme verursachen können.
Berücksichtigen Sie die folgenden gesundheitlichen Aspekte, wenn Sie neue Estriche verlegen:
- Emissionen reduzieren: Wählen Sie emissionsarme Estrichprodukte. Diese erkennen Sie oft an entsprechenden Zertifizierungen und Siegeln, die eine geringe Belastung der Raumluft ausweisen.
- Trocknungszeit beachten: Vermeiden Sie Restfeuchtigkeit durch ausreichend lange Trocknungszeit, um Schimmelbildung und andere gesundheitliche Risiken zu minimieren.
- Schädliche Zusatzstoffe meiden: Verzichten Sie auf Estriche mit hohen Mengen an schädlichen Zusätzen oder Weichmachern, da diese über die Zeit ausgewaschen werden und die Raumluft belasten können.
- Gute Belüftung sicherstellen: Eine gute Belüftung während und nach der Verlegung des Estrichs hilft, Schadstoffe schnell aus dem Gebäude zu entfernen.
Durch diese Maßnahmen tragen Sie zur Minimierung gesundheitlicher Risiken bei und schaffen ein gesundes Raumklima.
Lösungsansätze für einen wohngesunden Estrich
Ein gesunder Wohnraum beginnt mit der richtigen Wahl und Verarbeitung des Estrichs. Hier sind gezielte Maßnahmen, um Schadstoffbelastungen zu minimieren und ein wohngesundes Umfeld zu schaffen:
1. Trockenestrich verwenden:
Vorgehensweise: Entscheiden Sie sich für Trockenestrichsysteme, die keinen Wasseranteil benötigen und daher keine Trocknungszeit haben. Stellen Sie sicher, dass der Untergrund eben und tragfähig ist und verlegen Sie die Platten gemäß den Herstellerangaben. Achten Sie darauf, dass keine Hohlräume entstehen, die die Dämmleistung beeinträchtigen könnten.
2. Emissionfreie Estricharten wählen:
Vorgehensweise: Setzen Sie auf emissionsfreie oder emissionsarme Estrichvarianten, die keine flüchtigen organischen Verbindungen (VOCs) ausgasen. Achten Sie auf Zertifizierungen und Prüfsiegel, die die Emissionsfreiheit bestätigen. Vermeiden Sie Estriche, die Weichmacher oder schädliche Zusätze enthalten.
3. Versiegelung für zusätzliche Sicherheit:
Vorgehensweise: Eine Versiegelung des Estrichs kann potenzielle Emissionen weiter reduzieren und die Oberfläche zusätzlich vor Abnutzung schützen. Verwenden Sie umweltverträgliche Versiegelungsmittel und sorgen Sie während und nach der Anwendung für eine gute Belüftung.
4. Innovative Zusatzmittel für beschleunigte Belegreife:
Vorgehensweise: Nutzen Sie spezielle Zusatzmittel, die die Trocknungszeit des Estrichs verkürzen, ohne die Wohngesundheit zu beeinträchtigen. Wählen Sie Produkte, die schadstoffarm zertifiziert sind und befolgen Sie die Dosierungsempfehlungen des Herstellers genau.
5. Umweltfreundliche Materialien und nachhaltige Systeme:
Vorgehensweise: Verwenden Sie Materialien aus nachhaltigen Quellen und umweltfreundliche Baustoffe, die zur Wohngesundheit beitragen. Informieren Sie sich über nachhaltige Baustoffzertifikate und wählen Sie Materialien, die strengen Umweltstandards entsprechen.
Allgemeine Tipps:
- Gute Raumlüftung sicherstellen: Achten Sie stets auf ausreichende Belüftung der Räume während und nach der Estrichverlegung, um Schadstoffe und überschüssige Feuchtigkeit wirksam auszuleiten.
- Raumüberwachung: Überwachen Sie die Raumluftqualität und die Restfeuchte mit geeigneten Messgeräten, um den Gesundheitsstandard zu gewährleisten.
Durch die Umsetzung dieser Maßnahmen können Sie einen wohngesunden Estrich realisieren und zu einem optimalen Raumklima beitragen.