Eternitplatten und Asbest: Die Herausforderung
Eternitplatten, häufig zur Dacheindeckung und Fassadenverkleidung verwendet, bestehen aus Faserzement. In der Vergangenheit wurde diesem Material Asbest beigemischt, um dessen Stabilität und Beständigkeit zu erhöhen. Asbest ist jedoch gesundheitsgefährdend und kann schwerwiegende Krankheiten wie Lungenkrebs verursachen. Besonders problematisch sind die feinen Asbestfasern, die sich beim Bearbeiten oder Brechen der Platten lösen und in die Atemluft gelangen.
Diese gesundheitlichen Risiken machen asbesthaltige Eternitplatten zu einem gefährlichen Abfallstoff, dessen Entsorgung strenge gesetzliche Auflagen erfordert. Der Umgang mit diesen Platten erfordert umfassenden Schutz und Kenntnis der geltenden Regelungen, um eine Gefährdung der Gesundheit und der Umwelt zu vermeiden. Ein unsachgemäßer Abbau und Transport können empfindliche Strafen und möglicherweise strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Deshalb wird dringend empfohlen, die Entsorgung durch zertifizierte Fachkräfte durchführen zu lassen.
Die Entsorgung von Eternitplatten: Zwei Wege
Eternitplatten, die Asbest enthalten, müssen sachgerecht entsorgt werden, um Gesundheitsrisiken zu vermeiden. Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, dies zu tun:
1. Entsorgung durch einen Fachbetrieb
Die sicherste und empfohlene Methode ist, zertifizierte Fachfirmen mit der Entsorgung zu beauftragen. Diese Spezialbetriebe verfügen über die notwendige Expertise und Ausrüstung, um mit Asbest sicher umzugehen. Fachkräfte übernehmen die Demontage der Platten, verpacken sie luftdicht und transportieren sie zur Sondermülldeponie. Dies stellt sicher, dass alle gesetzlichen Sicherheitsmaßnahmen eingehalten werden und minimiert das Risiko der Freisetzung gefährlicher Asbestfasern. Stellen Sie sicher, dass der gewählte Betrieb einen Sachkundenachweis nach TRGS 519 besitzt, der die speziellen Anforderungen für den Umgang mit Asbest erfüllt.
2. Eigenentsorgung in Kleinmengen durch Privatpersonen
In einigen Regionen dürfen Privatpersonen kleine Mengen asbesthaltiger Eternitplatten selbst entsorgen, allerdings nur unter strengen Auflagen und mit erheblichem Aufwand. Wenn Sie die Eigenentsorgung in Erwägung ziehen, beachten Sie bitte folgende Schritte:
- Information und Genehmigung: Klären Sie bei Ihrer örtlichen Gemeinde oder Abfallwirtschaft die spezifischen Vorschriften und Mengenbeschränkungen ab. Eventuell benötigen Sie eine Genehmigung.
- Schutzmaßnahmen: Tragen Sie die vorgeschriebene Schutzausrüstung, einschließlich Atemschutzmaske, Schutzanzug und Handschuhe, um sich vor Asbeststaub zu schützen.
- Befeuchtung der Platten: Befeuchten Sie die Eternitplatten vor der Demontage mit Wasser oder einem staubbindenden Mittel, um die Freisetzung von Asbestfasern zu minimieren.
- Fachgerechte Verpackung: Verpacken Sie die unbeschädigten Platten vollständig in luftdichte Big Bags, um das Austreten von Asbestfasern zu verhindern.
- Transport zur Deponie: Bringen Sie die verpackten Platten zu einer Deponie oder einem Wertstoffhof, der asbesthaltige Abfälle annimmt. Beachten Sie, dass Sie für den sicheren Transport verantwortlich sind.
Eine sorgfältige und gesetzeskonforme Entsorgung trägt maßgeblich zum Schutz Ihrer Gesundheit und der Umwelt bei.
Entsorgung durch einen Fachbetrieb: Schritt für Schritt
Die Entscheidung, einen Fachbetrieb zu beauftragen, stellt sicher, dass alle Sicherheits- und Umweltvorschriften eingehalten werden. Hier sind die Schritte im Detail:
- Erstkontakt und Beratung: Nehmen Sie Kontakt mit einem zertifizierten Entsorgungsbetrieb auf und vereinbaren Sie eine Besichtigung zur Ermittlung des Aufwands und der spezifischen Anforderungen.
- Angebotserstellung: Basierend auf der Besichtigung erhalten Sie ein detailliertes Angebot, das die Kostenpunkte wie Demontage, Verpackung, Transport und Entsorgung umfasst.
- Terminplanung und Vorbereitung: Nach Angebotsannahme wird ein Termin vereinbart. Der Fachbetrieb kümmert sich um die notwendigen Genehmigungen sowie um die Schutzausrüstung und Verpackungsmaterialien.
- Fachgerechte Demontage: Speziell geschulte Fachkräfte demontieren die Eternitplatten unter Einhaltung aller Sicherheitsvorschriften, einschließlich dem Befeuchten der Platten und dem Tragen von Schutzkleidung.
- Sichere Verpackung: Die demontierten Eternitplatten werden in luftdichte Spezialbehälter oder Big Bags verpackt, um die Freisetzung von Asbestfasern zu verhindern.
- Transport zur Deponie: Der Transport wird von einem zugelassenen Fachunternehmen durchgeführt, das die Vorschriften für den Gefahrguttransport beachtet.
- Nachweis der ordnungsgemäßen Entsorgung: Nach Abschluss der Arbeiten erhalten Sie einen Entsorgungsnachweis. Bewahren Sie diesen Nachweis gut auf für eventuelle Kontrollen oder Nachfragen von Behörden.
Eigenentsorgung von Eternitplatten in Kleinmengen: So gehen Sie vor
Wenn Sie kleinere Mengen asbesthaltiger Eternitplatten selbst entsorgen möchten, ist sorgfältige Vorbereitung und Einhaltung aller Sicherheitsvorschriften erforderlich:
- Sicherstellung der Schutzausrüstung: Besorgen Sie die notwendige Schutzkleidung wie Atemschutzmaske, Schutzanzug und Handschuhe, um sich vor Asbeststaub zu schützen.
- Vorbereitung der Demontage: Befeuchten Sie die Eternitplatten gründlich mit Wasser oder einem staubbindenden Mittel, um die Freisetzung von Asbestfasern zu minimieren.
- Demontage der Platten: Entfernen Sie die Platten vorsichtig, ohne sie zu beschädigen. Lassen Sie die Platten im Ganzen, denn es ist gesetzlich vorgeschrieben, Eternitplatten nur in ihrer ursprünglichen Größe zu entsorgen.
- Verpackung in PE-Kunststofffolie oder Big Bags: Wickeln Sie die demontierten Platten sofort in staubdichte PE-Kunststofffolie oder verpacken Sie diese in luftdichte Big Bags. Verschließen Sie die Verpackungen sorgfältig, um das Austreten von Asbestfasern zu verhindern.
- Transport zur Entsorgungsstelle: Bringen Sie die verpackten Eternitplatten zu einer genehmigten Deponie oder einem Wertstoffhof, der asbesthaltige Materialien annimmt.
Kosten der Eternitplattenentsorgung
Die Entsorgungskosten für Eternitplatten variieren stark und hängen von mehreren Faktoren ab, einschließlich der Region, der Menge und des gewählten Entsorgungswegs.
Kosten bei Beauftragung eines Fachbetriebs
- Abbau und Demontage: Die Demontage asbesthaltiger Eternitplatten durch einen Fachbetrieb verursacht Kosten pro Quadratmeter.
- Verpackung und Transport: Zusätzlich entstehen Kosten für Verpackungsmaterialien und den Transport zu einer geeigneten Deponie.
- Deponiegebühren: Die Gebühren für die fachgerechte Entsorgung auf einer Deponie werden pro Tonne berechnet.
Kosten bei Eigenentsorgung
- Schutzkleidung: Schutzkleidung besteht aus Atemschutzmaske, Schutzanzug und Handschuhen.
- Big Bags: Für das sichere Verpacken der Eternitplatten sind Big Bags erforderlich.
- Deponiegebühren: Auch bei der Eigenentsorgung müssen Sie Deponiegebühren pro Tonne einplanen.
Gesamtkosten
Die Gesamtkosten für die Entsorgung von Eternitplatten können erheblich sein. Bei einem Einfamilienhaus können Gesamtkosten von mehreren tausend Euro entstehen. Zu den variablen Kosten gehören zusätzliche Posten wie Gerüstbau und spezielle Transportvorrichtungen. Informieren Sie sich vorab über mögliche Zuschüsse oder Förderprogramme in Ihrer Region, besonders wenn die Entsorgung im Rahmen einer energetischen Sanierung erfolgt.
Durch sorgfältige Planung und das Einholen mehrerer Angebote können Sie sicherstellen, dass die Entsorgung fachkundig und kosteneffizient durchgeführt wird. Achten Sie immer auf die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften, um gesundheitliche und rechtliche Konsequenzen zu vermeiden.