Das Wichtigste zuerst: Welche Materialien eignen sich zum Ausmauern?
Für das Ausmauern von Fachwerk gibt es eine Vielzahl geeigneter Materialien. Besonders beliebt sind weichgebrannte Vollziegel und Lehmbausteine. Beide Materialien sorgen für den notwendigen Feuchtigkeitsaustausch und passen sich den Bewegungen des Holzes optimal an.
Weichgebrannte Vollziegel
Weichgebrannte Vollziegel sind durch ihre niedrige Brenntemperatur feinporig und daher besonders diffusionsoffen. Sie eignen sich gut, weil sie Feuchtigkeit effektiv abgeben und Risse und Brüche minimieren, da sie die Bewegung des Holzes zulassen.
Lehmbausteine
Lehmbausteine bieten ebenfalls zahlreiche Vorteile. Sie zeichnen sich durch ihre hohe kapillare Leitfähigkeit aus und ermöglichen damit einen schnellen Feuchtigkeitstransport. Lehmbausteine haben zudem eine bessere Dämmwirkung und können leicht repariert werden.
Ungeeignete Materialien
Einige Materialien sind für das Ausmauern von Fachwerk ungeeignet, da sie das Holz dauerhaft schädigen können. Dazu zählen:
- Hart gebrannte Klinkersteine
- Kalksandsteine
- Porenbeton
Diese Materialien nehmen keine Feuchtigkeit auf und können zur dauerhaften Feuchtigkeit im Holz führen.
Mörtelwahl
Beim Mörtel sollten Sie auf weiche Kalkmörtel zurückgreifen, wie Trasskalkmörtel oder NHL-Mörtel. Diese Mörtelarten passen sich den Bewegungen des Holzes an und erleichtern den Feuchtigkeitsaustausch. Vermeiden Sie Zementmörtel, da dieser starr aushärtet und Salze ausspült, die das Holz beschädigen können.
Durch die richtige Materialwahl sichern Sie die Langlebigkeit und Stabilität Ihres Fachwerks. Achten Sie darauf, dass alle Materialien gut miteinander harmonieren und die spezifischen Anforderungen des Fachwerks erfüllen.
Methode 1: Ausmauern mit Lehmsteinen
- Vorbereitung: Entfernen Sie alle losen Teile sowie alte Mörtelreste, Nägel und Schrauben aus den Gefachen. Befestigen Sie dann umlaufend Dreiecksleisten aus trockenem Eichenholz oder Nadelholz an den Fachwerkbalken. Diese Leisten sorgen für Stabilität, verhindern Durchzug und bieten zusätzlichen Schutz vor Feuchtigkeit.
- Mauern: Tauchen Sie die Lehmbausteine kurz in Wasser, um ihre Haftung zu verbessern. Setzen Sie die nassen Steine dann Schicht für Schicht mit Lehmmörtel ein. Achten Sie darauf, dass die Steine waagerecht und ohne Verkantung platziert werden. Lassen Sie an der Außenseite der Wände immer genügend Raum—mindestens zwei bis drei Zentimeter—für den späteren Putz, um zu vermeiden, dass der Putz über die Balken hinausragt.
- Abschluss: Sobald das Mauerwerk gestellt ist, ziehen Sie die Fugen auf eine Tiefe von etwa drei Millimetern heraus. Dies verbessert die Haftung des später aufzutragenden Putzes. Schützen Sie das frische Mauerwerk vor Regen und Spritzwasser, bis es vollständig getrocknet ist.
Vorteile der Lehmsteine
Die besondere Eigenschaft der Lehmsteine sorgt dafür, dass das Fachwerk nicht nur stabil, sondern auch atmungsaktiv bleibt. Dies verhindert Feuchtigkeitsschäden und trägt zur Langlebigkeit der gesamten Struktur bei.
Methode 2: Ausmauern mit weichgebrannten Vollziegeln
- Vorbereitung: Entfernen Sie sämtliche losen Teile und Mörtelreste aus den Gefachen. Befestigen Sie anschließend Dreiecksleisten aus echtem Eichen- oder Nadelholz an den Fachwerkbalken. Diese sollen mindestens acht Zentimeter von der Außenkante der Balken entfernt montiert werden, um zusätzlichen Halt zu bieten und das Herausdrücken der Ausfachung zu verhindern.
- Mauern: Verwenden Sie weichgebrannte Vollziegel, die durch ihre spezielle Brenntemperatur diffusionsoffen und feuchtigkeitsregulierend sind. Weichen Sie die Ziegel vor der Verarbeitung kurz in Wasser ein, um die Haftung zu verbessern. Vermauern Sie die Steine Schicht für Schicht mithilfe eines weichen Kalkmörtels. Achten Sie darauf, die Steine waagerecht auszurichten und lassen Sie genügend Platz für den Außenputz—etwa zwei bis drei Zentimeter zur Außenkante des Fachwerks. Dies verhindert, dass sich der Putz später über die Balken stülpt.
- Fugen und Abschluss: Sobald das Mauerwerk gesetzt ist, führen Sie entlang der Holz-Mörtelkante einen Kellenschnitt durch. Dieser sollte etwa drei Millimeter tief sein und verhindert Risse und Abbrüche an den Ecken. Schützen Sie das Mauerwerk vor Regen und Spritzwasser, bis es vollständig getrocknet ist.
Vorteile der weichgebrannten Vollziegel
Durch diese Methode bleibt das Fachwerk atmungsaktiv und widerstandsfähig gegenüber äußeren Einflüssen. Die speziellen Eigenschaften der weichgebrannten Vollziegel sorgen dafür, dass die Konstruktion gut durchlüftet ist und Feuchtigkeit leicht entweichen kann, was die Langlebigkeit und Stabilität des Fachwerks fördert.
Der Außenputz
Für den Außenputz Ihres Fachwerks sollten Sie ein kalkbasiertes Putzsystem wählen, das keine Zementanteile enthält. Kalkputz ist wasserabweisend und wasserdampfdurchlässig, wodurch er Feuchtigkeit effektiv abführen kann und somit das Holz schützt.
Bevor Sie mit dem Auftragen des Putzes beginnen, achten Sie darauf, dass die Steine im Gefach zwei bis drei Zentimeter im Fachwerk zurückspringen, um ausreichend Platz für den Putz zu lassen und das Überstehen über die Balken zu vermeiden. Dies ist essenziell, um Wasseransammlungen und damit verbundenen Schäden vorzubeugen.
Die einzelnen Arbeitsschritte für den Außenputz sind:
1. Spritzbewurf auftragen:
Der Spritzbewurf dient als Haftvermittler zwischen Wand und dem eigentlichen Putz. Tragen Sie ihn gleichmäßig auf das gesamte Gefach auf.
2. Unterputz aufbringen:
Der Unterputz sollte eine Dicke von etwa 1,5 Zentimetern haben und dient als Basis für den Oberputz.
3. Oberputz auftragen:
Abschließend wird der Oberputz in einer dünnen Schicht von etwa fünf Millimetern aufgetragen, die bündig mit den Holzbalken abschließt, damit das Regenwasser ungehindert ablaufen kann.
Zusätzlich sollten Sie den Putz mit einem diffusionsoffenen Anstrich versehen, der das Material schützt, aber dennoch die notwendige Atmungsaktivität beibehält. Ein solcher Anstrich reduziert die Empfindlichkeit gegenüber Frost und trägt zur Langlebigkeit des Putzes bei.
Durch diese Maßnahmen sorgen Sie nicht nur dafür, dass Ihre Fachwerkfassade optimal vor Witterungseinflüssen geschützt ist, sondern auch, dass sie ästhetisch ansprechend bleibt.