Wie sieht der Aufbau einer Decke im Fachwerk aus?
Die Decke in einem Fachwerkhaus besteht aus Holzrahmenbauweise. Entweder wird ein rechteckiger Rahmen mit in der Innenseite parallel verlaufenden Balken auf die Fachwerkwände aufgelegt oder die Balkenlage direkt auf dem oberen Abschluss des Fachwerks (Rähm oder Rahmholz) montiert. Unterschieden lassen sich drei Grundtypen:
1. Offen sichtbare Balkenlage mit Fußboden auf der Oberseite angebracht
2. Teilweise sichtbare Deckenbalken mit Kassetten oder Schalung in Zwischenräumen
3. Geschlossene Decke mit verfüllten Einschüben oder Füllungen (ähnlich Gefachen im Fachwerk) nicht sichtbarem Balkenwerk
Welche Füllungen gibt es in der Decke in Fachwerk?
Die historisch am weitesten verbreitete Füllung einer Holzbalkendecke bestand aus Lehmwickel. Diese auf Holzstöcken aufgezogene Lehm-Stroh-Tierhaar-Gemische wurde in die Nuten zwischen die Balken „geklemmt“. Kassetten oder Schalungen in Füllungsdecken werden durch Einschübe oder Komplettverschalungen aus Holzbrettern, Leisten oder Täfelungen konstruiert. Hier lassen sich viele Füllstoffe im darüberliegenden Hohlraum einbringen, beispielsweise Blähton, Holzfasern, Lehmtrockenschüttung, Perlite oder Zelluloseflocken.
Welche Bezeichnungen für die Decke in Fachwerk sind wichtig?
Es gibt spezifische Bezeichnungen, um die Decke im Fachwerk zu beschreiben:
- Auskragung (Überstand der Geschossdecke im oben folgenden Geschoss)
- Balkenkopf (Stirnseite eines Holzbalkens)
- Balkenlage (Paraleller auf einer waagerechten Ebene verlaufende Balkenanordnung)
- Einschub (Bretter zum teilweisen oder kompletten Verschließen der Zwischenräume)
- Fußpfette (Grenzen Sparren an die Mauerlatte entstehen Fußpfetten)
- Kragsteine (In Mauerwerk unter Fachwerk überstehende Mauersteine)
- Mauerlatte (Entspricht auf Fachwerkwänden der Rähm)
- Rähm oder Rahmbalken (Oberer Abschlussbalken der Fachwerkwand)
- Saum- oder Stockschwelle (Unterer Aufbaubalken eines neuen Fachwerkgeschosses)
Kann eine Decke im Fachwerk erhöht werden?
In einem alten Fachwerkhaus entspricht die Deckenhöhe nicht dem heutigen Standard (die Menschen wuchsen durchschnittlich kürzer). Sprechen Denkmalschutz und Statik nicht dagegen, ist es möglich, eine Decke im Fachwerkhaus anzuheben. Das im Geschoss unter dem Dach erfordert den geringsten Aufwand. In anderen Stockwerken muss meist eine entkernende Sanierung erfolgen.
Was unterschiedet die Decke im Land- und Stadthaus aus Fachwerk?
Es gibt Fachwerkkonstruktionen mit lotgerecht aufgebauten Wänden und sich nach oben verbreiternde Geschosse und Grundflächen. Diese Aus- oder Vorkragungen finden sich oft in Stadthäusern, die damals auf diese Weise ausreichende Weg- und Straßenbreiten ermöglichten. Landhäuser weisen dieses Merkmal aus ästhetischen Gründen auf. Die baustatisch als Kragträger benannte Konstruktion entsteht durch den Überstand der jeweiligen Schwelle des Geschosses,. Sie wird mit einer Zwischenbalkenlage auf die Rähm gesetzt. Die Technik wird als Rähm- oder Geschossbauweise bezeichnet.