Die Funktionsweise einer hinterlüfteten Fassade
Hinterlüftete Fassaden beruhen auf dem Prinzip, die Fassadenverkleidung nicht direkt auf das Mauerwerk aufzubringen, sondern auf eine Unterkonstruktion zu montieren. Dadurch entsteht ein Hinterlüftungsraum, der eine effiziente Luftzirkulation zwischen der äußeren Verkleidung und der Wärmedämmung ermöglicht. Diese Bauweise bietet Ihnen mehrere Vorteile:
Feuchtigkeitsregulierung: Der Hinterlüftungsraum gewährleistet den Abtransport von Bau- und Nutzungsfeuchte sowie eindringender Nässe. Dadurch bleiben das Mauerwerk und die Dämmung trocken, was Schimmelbildung verhindert und die Lebensdauer der Bausubstanz verlängert.
Effiziente Wärmedämmung: Die Trennung von Fassadenverkleidung und Dämmung sorgt dafür, dass die Dämmung stets trocken und somit effektiv bleibt. Dadurch wird der Wärmeschutz optimiert, was zu einer verbesserten Energieeffizienz Ihres Hauses führt. In kalten Monaten bleibt die Wärme im Gebäude, während in warmen Monaten die Hitze draußen bleibt.
Wetterschutz: Die Fassadenverkleidung schützt vor äußeren Wettereinflüssen wie Regen, Schnee und Wind. Die hinterlüftete Konstruktion fördert eine schnelle Abtrocknung bei starkem Schlagregen, da eventuelle Feuchtigkeit durch die Luftzirkulation abgeführt wird.
Verbesserter Schallschutz: Die zusätzliche bauliche Schicht verbessert nicht nur die Wärmedämmung, sondern trägt auch erheblich zum Schallschutz bei. Außengeräusche werden gedämpft, was zu einem ruhigeren Innenraumklima führt.
Langlebigkeit und Wartungsarmut: Da Feuchtigkeit effizient abgeführt wird, wird die Gefahr von Feuchteschäden minimiert. Das System ist langlebig und erfordert weniger Wartung als herkömmliche Fassadensysteme.
Eine hinterlüftete Fassade bietet somit umfassenden Schutz und trägt gleichzeitig zur Behaglichkeit und Energieeinsparung bei.
Aufbau einer hinterlüfteten Fassade am Fachwerk
Der korrekte Aufbau einer hinterlüfteten Fassade an einem Fachwerkhaus gewährleistet ihre Funktionsfähigkeit. Beachten Sie bei der Ausführung folgende Schritte:
Vorbereitung des Untergrunds: Stellen Sie sicher, dass der Untergrund sauber und eben ist. Unebene Stellen sollten Sie durch eine Grundträgerkonstruktion ausgleichen.
Installation der Unterkonstruktion: Montieren Sie eine horizontale und vertikale Unterkonstruktion aus Holz- oder Metallprofilen. Diese sorgt für Stabilität und dient zur Befestigung der Dämmung und der Fassadenverkleidung. Die kreuzweise Anordnung der Profile erhöht die Stabilität zusätzlich.
Anbringung der Dämmung: Füllen Sie den Zwischenraum der Unterkonstruktion mit Dämmmaterial wie Mineralwolle oder Holzfaserdämmplatten. Achten Sie darauf, dass die Dämmung lückenlos ist, um Wärmebrücken zu vermeiden. Eine diffusionsoffene Schicht auf der Dämmung verhindert das Eindringen von Feuchtigkeit.
Montage der Traglattung: Montieren Sie eine weitere Lattung auf dem Dämmstoff, um eine Luftschicht zwischen Dämmung und Fassadenverkleidung zu schaffen. Diese Schicht sorgt für die notwendige Hinterlüftung und optimiert die Dämmwirkung.
Anbringen der Fassadenverkleidung: Befestigen Sie schließlich die Fassadenverkleidung, beispielsweise aus Holz, Schiefer oder Metall, auf der Traglattung. Diese schützt das Haus vor Witterungseinflüssen und trägt zur ästhetischen Gestaltung bei.
Durch die exakte Verlegung dieser Schichten stellen Sie sicher, dass Ihr Fachwerkhaus optimal gegen Feuchtigkeit geschützt ist und eine effiziente Wärmedämmung erhält.
Materialwahl für die Fassadenverkleidung
Für die hinterlüftete Fassade eines Fachwerkhauses stehen Ihnen verschiedene Materialien zur Verfügung. Ihre Wahl beeinflusst erheblich das äußere Erscheinungsbild sowie entscheidende Aspekte wie Wartung, Langlebigkeit und Widerstandsfähigkeit gegen Witterungseinflüsse.
Holz: Holz bietet eine natürliche Optik und fügt sich harmonisch in das Gesamtbild ein. Beachten Sie, dass Holz regelmäßig gepflegt und gegen Witterungseinflüsse behandelt werden muss. Harte Hölzer wie Lärche und Eiche sind besonders widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit und Schädlinge.
Schiefer: Schieferplatten sind elegant und robust. Schiefer ist langlebig und witterungsbeständig, erfordert wenig Wartung und bietet zeitlose Eleganz. Das Anbringen einer Schieferfassade erfordert jedoch fachkundiges Geschick.
Faserzementplatten: Diese Platten sind vielseitig und in zahlreichen Farben und Texturen erhältlich. Sie sind widerstandsfähig gegen Feuer, Feuchtigkeit und Schädlinge, pflegeleicht und bieten große gestalterische Freiheit.
Metall: Materialien wie Aluminium, Zink oder Kupfer sind pflegeleicht und haltbar. Sie bieten eine moderne Optik, sind witterungsbeständig und erfordern wenig Wartung. Metallverkleidungen haben oft eine lange Lebensdauer und können aus recycelten Materialien bestehen.
Kunststoffe und Polymere: Moderne Kunststoffe sind langlebig und widerstandsfähig gegen Witterungseinflüsse. Sie bieten vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten und benötigen kaum Wartung. Achten Sie hier auf die Umweltverträglichkeit.
Berücksichtigen Sie bei Ihrer Materialwahl die spezifischen Eigenschaften und Wartungsanforderungen der genannten Optionen sowie die klimatischen Bedingungen Ihrer Region.
Dämmstoffe für die hinterlüftete Fassade
Die Wahl des geeigneten Dämmstoffs ist entscheidend für die Effizienz und Langlebigkeit Ihrer hinterlüfteten Fassade. Sie haben verschiedene Optionen, die jeweils spezifische Vorteile bieten:
Mineralische Dämmstoffe: Mineralwolle und Steinwolle sind nicht brennbar, wasserabweisend und diffusionsoffen. Diese Eigenschaften ermöglichen Feuchtigkeitsabtransport und erhalten die Dämmwirkung über die gesamte Lebensdauer. Beide Materialien bieten zudem hervorragenden Schallschutz.
Organische Dämmstoffe: Holzfaserdämmplatten fördern ein angenehmes Raumklima, indem sie Feuchtigkeit regulieren und überschüssige Wärme abführen. Sie bestehen aus nachwachsenden Rohstoffen und sind umweltfreundlich. Hanfdämmung ist ebenfalls nachhaltig und widerstandsfähig gegen Schädlinge und Schimmel.
Alternative Dämmstoffe: Jutedämmplatten, Schafwollmatten und Korkplatten sind natürliche Dämmstoffe, die Feuchtigkeit gut abführen und ein gesundes Raumklima fördern. Sie eignen sich besonders für Menschen, die Wert auf hohe Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit legen.
Für Neubauten empfiehlt sich eine Dämmstärke von mindestens 20 cm, während bei energetischen Sanierungen oft 12 bis 14 cm empfohlen werden. Lassen Sie sich von einer Fachkraft beraten, um die ideale Dämmstoffdicke und das optimale Material für Ihr Fachwerkhaus zu wählen.