Bei welchem Aufbau der Terrasse handelt es sich um Fachwerk?
Bei einem Fachwerk handelt es sich nach Definition um ein Stabtragwerk aus Holz, das präzisen konstruktiven Regeln folgt. Bei einer Holzterrasse, die aus einem Stützskelett aufgebaut ist, mischen sich oft Aufbau und Konstruktionsweisen. Am einfachsten lässt sich ein echtes Fachwerk durch die Bezeichnungen und dem Vorhandensein seiner Bauteile bestimmen. Fachwerk besteht immer aus rund umlaufenden oberen und unteren Balken, der Rähm und der Schwelle. Zwischen diesen verlaufen vertikal Streben und Stützen und horizontal Riegel.
Woran ist fachwerkähnliches Fachwerk der Terrasse erkennbar?
Ein Klassiker unter fachwerkähnlichen Terrassenkonstruktionen sind Einzelwände und Skelette, die seitlich von Holzrahmenbau oder Ständerwerk flankiert werden. Diese Wände besitzen meist keine aussteifenden diagonalen Streben, sondern ausschließlich rechteckige Gefache. Eine Fachwerkonstruktion ist schnell an diagonal verlaufenden Streben an den Ecken zu erkennen, die in dieser Konstruktionsvariante fehlen. Verbreitet sind Ständerwerke, die rechteckige Gefache aufweisen, deren unterer Bereich mit einem Riegel wie ein Geländer abgetrennt wird. Insbesondere Geländerausfachungen in Form von Andreaskreuzen wirken fachwerkartig.
Wie lässt sich Fachwerk auf der Terrasse ausfachen?
Fachwerk besteht aus einem komplexen und zusammenhängenden Tragwerk, das umfangreiches Gebälk als Skelett erzeugt. Gefache bilden sich mehr- oder rechteckig aus. Dieser verhältnismäßig hohe Gebälkanfall an vielen Holzbalken führt zu den Mischformen, da durchgängiges Fachwerk oft als zu kleinteilig empfunden wird. Die Ausfachungen lassen sich in vier Varianten gestalten:
- Alle Gefache pavillonähnlich offen lassen
- Gefache teilweise schließen (Seitenwand, geländerähnliche untere Gefachebene)
- Gefache schließen und Wände erzeugen
- Gefache verglasen und Terrasse im Stil eines Wintergartens anlegen
Welches Fundament braucht Fachwerk auf der Terrasse?
Anders als bei anderen Aufbauten reichen für ein Fachwerk oder schweren Holzbalkenbau einzelne Fundamentsteine, Punktfundamente und Stelzenlager nicht aus. Der Schwellbalken muss mindestens auf ein Streifenfundament aufgesetzt werden, wenn keine Fundamentplatte gegründet ist. Idealerweise steht der Sockel mindestens zwanzig Zentimeter über dem Erdreich, die Schwelle vor Erdfeuchtigkeit und Spritzwasser zu schützen.
Braucht Fachwerk auf der Terrasse eine Baugenehmigung?
Wie bei anderen Terrassenkonstruktionen mit Überdachung hängt die Pflicht zur Baugenehmigung vor allem an der Landesbauordnung und dem örtlichen Bebauungsplan. Da eine Terrasse mit Fachwerk und/oder mit einer Terrassenüberdachung einen Ergänzungsbau und keine Instandhaltungsmaßnahme darstellt, ist mit Genehmigungspflicht zu rechnen. Neben der Größe kann auch die Art der Ausfachung eine Rolle spielen, da durch geschlossene Gefache die Terrasse als Aufenthaltsraum definiert werden kann.