Was ist speziell beim Ausbauen vom Dachboden im Fachwerkhaus?
Wird der Dachboden eines Fachwerkhauses ausgebaut, muss es gedämmt werden und braucht einen Innenausbau. Mit der Fachwerkkonstruktion des Gebäudes, auf dem das Dach aufsitzt, kommt es zu folgenden direkten Berührungspunkten:
- Auflage der Sparren auf der parallel zum Rähmbalken verlaufenden Fußpfette
- Durchstieg beziehungsweise Zugang vom Obergeschoss zum Dachboden
- Drempel oder Kniestock an den Dachauflageseiten
- Stirnseiten des Fachwerkhauses (Giebel)
An diesen Stellen machen sich fachwerkspezifische Eigenschaften bemerkbar, die sich von anderen „bedachten“ Gebäuden unterscheiden.
Welche Dämmung beim Dachboden ausbauen im Fachwerkhaus?
Im Normalfall wird durch Ausbauen des Dachs im Fachwerkhaus zusätzlicher Wohnraum geschaffen. Zwei konstruktive Grundmaßnahmen sind erforderlich:
1. Die Dämmung muss an, auf oder zwischen den Sparren erfolgen
2. Auf der Holzbalkendecke muss ein begehbarer und tragfähiger Boden verlegt werden
Soll das Dach angehoben werden, muss ein Kniestock auf dem Geschossfachwerk konstruiert werden. Diese „Wanderhöhung“ in Fachwerkbauweise ermöglicht in manchen Fällen eine Deckenanhebung. Die Deckenbalken müssen im Dachgeschoss von tragfähigen Bodenplatten (mindestens 200 Kilogramm pro Quadratmeter) beplankt werden.
Wie den Zugang beim Dachboden ausbauen im Fachwerkhaus ändern?
Oft besteht zu einem Kaltdach nur ein kleiner Durchstieg in der Geschossdecke. Beim Ausbau des Dachbodens kann im Zuge des Sanierens der Decke eine Treppe eingezogen werden. Für Wohnraum gibt es baurechtliche Vorgaben wie lichte Höhe und Stufenbreite. Die Vorgaben müssen in der Deckenbalkenkonstruktion umgesetzt werden. In Einzelfällen reicht der Platz zwischen Balken nicht aus, was gegebenenfalls zum erforderlichen teilweisen Deckenneuaufbau führen kann, um eine Baugenehmigung möglich zu machen.
Kann beim Dachboden ausbauen im Fachwerkhaus umgebaut werden?
Wenn der Dachboden im Fachwerkhaus ausgebaut wird, muss die Dachkonstruktion berücksichtigt werden. Im wesentlichen gibt es drei Dachstuhlkonstruktionen:
1. Pfettendach
2. Sparrendach
3. Kehlbalkendach
Im Kehlbalkendach entsteht durch die aussteifenden „Riegel“ zwischen den Sparren eine Zwischendecke. Ob und wie bauliche Änderungen wie der Einbau einer Gaube, das Setzen oder Vergrößern von Dachfenstern oder eine Verlängerung der Traufe zum Schleppdach vorgenommen werden können, hängt maßgeblich von der Konstruktionsart des Dachstuhls ab.
Welchen Brandschutz beim Dachboden ausbauen im Fachwerkhaus?
Beim Ausbau eines Dachbodens gilt eine Faustregel, die auch in allen anderen Geschossen eines Fachwerkhauses zielführend ist. Befinden sich in Boden, Wänden und Decken brennbare Materialien (Holz), werden nicht oder kaum brennbare Baustoffe beim Ausbau eingesetzt (Gips, Lehm, Kalk). Als Mindestanspruch muss das Dach in seiner Gesamtheit mindestens dreißig Minuten Feuer (Brandschutzklasse F30) widerstehen können.