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Fachwerkhaus

Wie die Decke im Fachwerkhaus sanieren?

Von Stephan Wayan | 28. November 2022
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Die Sanierung einer Decke in einem Fachwerkhaus erfordert besondere Aufmerksamkeit und Kenntnisse. Dieser Artikel bietet detaillierte Informationen zu verschiedenen Aspekten des Projekts, wie etwa das Befestigen der Balken und das Verstärken der Tragkraft. Erfahren Sie, wie Sie sogar eine durchhängende Decke effektiv sanieren können.

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Die Decke sollte rechtzeitig saniert werden
AUF EINEN BLICK
Wie kann man eine Decke in einem Fachwerkhaus sanieren?
Beim Sanieren einer Decke im Fachwerkhaus sollten der Zustand der Balken, insbesondere an den Auflagern und Balkenköpfen, geprüft und je nach Konstruktion freigelegt werden. Füllstoffe zwischen den Balken müssen gegebenenfalls ausgetauscht, und die Tragkraft der Decke entsprechend erhöht werden.

Welche Art von Decke im Fachwerkhaus sanieren?

Es gibt unterschiedliche Konstruktionsformen einer Holzbalkendecke. Generell können die Balken an der Decke sichtbar oder verkleidet sein. Im Hohlraum zwischen den Balken ist auf eingezogenen Blind- oder Hohlböden Füllung vorhanden. Folgende Füllstoffe gibt es:

  • Brennsand
  • Holzfasern
  • Schlacke auf Hochöfen

Ein alternativer Deckenaufbau im Fachwerk besteht aus Einschüben oder Füllungen aus Lehmwickeln, oft mit Stroh gemischt. Diese Windelböden besitzen unterschiedlich gut erhaltene Staken oder Staketen, dünne Hölzer oder Leisten, die der Füllung zwischen den Fachwerkbalken den Halt geben.

Wie Balken beim Decke sanieren im Fachwerkhaus befestigen?

Die Balkenköpfe bedürfen einer besonders intensiven Prüfung. Folgende Faktoren müssen beurteilt werden:

  • Liegen die Balken tief genug im Auflager (Rehm oder Mauerwerk)?
  • Bestehen die Balkenköpfe aus Kernholz?
  • Liegen die Balkenköpfe frei und können diffundieren beziehungsweise trocknen
  • Haben die Balken Längs- und/oder Querrisse?

Müssen Balken wegen beschädigter Balkenköpfe ausgetauscht werden, müssen sie exakt wie die bestehenden gelagert werden. Gibt es Berührungspunkte zu Mauerwerk, ist eine kapillarbrechende Schutzschicht gegen Feuchtigkeit erforderlich.

Mit was beim Decke sanieren im Fachwerkhaus die Lücken füllen?

Die Einschübe oder Füllungen sollten sich bei Lehmkonstruktionen am vorhandenen Aufbau orientieren. Sind nur einzelne Elemente (Spundbretter, Staken, Lehmwickel) beschädigt, kann einzeln nachgebessert werden. Lehmfüllungen lassen sich auffüllen und/oder können nach Demontage wiederverwendet werden. Blind- und Hohlböden sollten gegebenenfalls mit einem verbesserten Füllschüttgut verfüllt werden. Feinkörnige Schüttungen erhöhen durch Schwingungsreduktion den Schallschutz. Es dürfen nur diffusionsoffene Füllstoffe verwendet werden.

Wie eine durchhängende Decke im Fachwerkhaus sanieren?

Oft deuten durchgebogene Balken auf einen Mangel oder Schaden hin. Die Balken sind unterdimensioniert. Als normale Nutzlast werden in Wohnräumen 1,5 Kilonewton pro Quadratmeter (kN/qm) zugrunde gelegt. Als Richtwert kann eine Mindestholzstärke von fünf Zentimetern pro laufenden Meter Spannweite kalkuliert werden. Es gibt bautechnische Verfahren, die eine durchhängende Decke durch Unterspannung wieder begradigen können. Ohne zuverlässige statische Berechnung können sie nicht umgesetzt werden.

Wie Tragkraft beim Decke sanieren im Fachwerkhaus erhöhen?

Wenn beim Sanieren eines Fachwerkhauses Räume neu angelegt oder umgelegt werden, kommt es zu Lastverschiebungen. In Decken muss beispielsweise auf Einrichtungen wie Aquarium, Badewanne, Dreh- oder Werkbank mit Amboss und Schraubstock, Kaminofen, Klavier, große Massivholzmöbel und Wasserbett reagiert werden. Eien gefüllte Badewanne wiegt bis zu 350 Kilogramm (ca. 250 kg/qm), ein Wasserbett bis zu 900 Kilogramm (ca. 220 kg/qm). Ein Kilonewton entspricht 102 Kilogramm.

Mit folgenden baulichen Maßnahmen lässt sich eine Holzbalkendecke verstärken:

  • Aufdoppelung
  • Stahlträger
  • Stützbalken
  • Unterzug
Tipp: Wie viel Durchbiegung ist akzeptabel?
In der DIN 1052 zur Berechnung und Ausführung von Holzbauwerken darf die maximale Durchbiegung eines drei Meter langen Deckenbalkens höchstens zehn Millimeter betragen.

Artikelbild: hydebrink/Shutterstock