Wo entstehen Probleme am Fachwerkhaus?
An und in einem Fachwerkhaus gibt es mehrere Bau- und Gewerkgruppen, in denen Probleme entstehen können. Bei einer Bestandsanalyse müssen Sie die einzelnen Komplexe Schritt für Schritt überprüfen. Beim Sanieren der Einzelschäden sind auch Wechselwirkungen und Zusammenhänge des Gesamtbauwerk zu berücksichtigen. Aus folgenden konstruktiven Bereichen oder Gruppen besteht ein Fachwerkhaus:
- Ausfachungen und Fugen in den Gefachen
- Außen- und Fassadenschutz
- Dämmungen und Verkleidungen
- Eindeckung und Form des Dachs
- Elektro- und Strominstallationen
- Fundament
- Holzskelett beziehungsweise Gebälk auch in Dach und Decken
Welche Probleme entstehen im Holz vom Fachwerkhaus?
Dem Tragwerk aus Holz verursachen zwei Einflüsse die Ausgangsprobleme:
1. Feuchtigkeit und Nässe
2. Mangelnde Bewegungsfreiheit
Alle anderen Probleme wie mangelhafte Tragkraft, Risse und Sprengungen in Fassaden und Wänden, Schädlingsbefall und Verrottung sind nachfolgende Konsequenzen. Feuchtigkeit schädigt das Holz direkt, mangelnde Bewegungsfreiheit lässt passive Probleme in den Ausfachungen, Fassaden, verputzten Flächen und Verkleidungen entstehen. Bei der Analyse des Holzskeletts muss eine vollständige Inaugenscheinnahme erfolgen, die im Zweifelsfall nur durch eine aufwendige Entkernung möglich ist.
Welche Probleme treten in den Ausfachung im Fachwerkhaus auf?
In Ausfachungen treffen Füllbaustoffe auf Gebälk. Die Gefache schließen Wände und sind wesentlich am U-Wert von Fachwerk beteiligt. Energetisch ist nicht die gleiche Effizienz zu erreichen, die bei Mauerwerk möglich ist. Die Ausfachungen müssen zwar blick- und wasserdicht ausgeführt werden, aber insbesondere an den Anschlussfugen diffusionsoffen bleiben. Wird das Austrocknen des Holzes irgendwo behindert, nimmt das Gebälk immer Schaden. Die Füllbaustoffe müssen ebenfalls diffusionsoffen sein und Bewegungstoleranz ermöglichen (kleinteilig mit vielen Fugen, Stakung aus Lehmwickeln).
Welche Probleme am Fachwerkhaus verursacht die Bewitterung?
An einer Wetterseite eines Fachwerkhauses kann das relativ „labile“ diffusionsoffene ausgefachte Fachwerk überfordert werden. An einer Fachwerkfassade muss ein geeigneter und widerstandsfähiger Kalkputz schützen, um Probleme zu vermeiden. Kalklehmputz reicht hier nicht aus. Um Schlagregen zu begegnen, sind konstruktive Bauschutzmaßnahmen zielführend. Wird der Regen durch mechanische Barrieren wie Überdachungen und Schutzblenden abgehalten, mindert sich das Schadensrisiko.
Kann ein Fachwerkhaus Probleme mit dem Fundament bekommen?
Ein Holzskelett bewegt sich und hat ein Eigengewicht. Die Schwelle liegt auf dem Fundamentsockel und ist für den Löwenanteil des Lastabtrags zuständig. Neben der Standsicherheit und Tragfähigkeit des Fundaments (Tiefe, Unterbau) und dessen Unversehrtheit sollte es die Fachwerkkonstruktion wie eine „Krone“ tragen. Der Abstand des Schwellbalkens zum Erdboden verhindert Probleme von unten (Erdfeuchtigkeit, Spritzwasser).