Kostenbeispiel: Fahrlehrerausbildung
Beispielsituation:
- Fahrlehrerausbildung (Grundausbildung BE)
- durchschnittliches Preisniveau beim Ausbildungsinstitut
- alle Prüfungen werden bestanden
- Theorie-Ausbildung inkl. Lehrmaterialien
Posten | Preis |
---|---|
Theorie-Ausbildung | 5.800 EUR |
Reflexion | 460 EUR |
Prüfungsgebühren | 800 EUR |
Gesamtkosten | 7.060 EUR |
Kostenüberblick
- Umfang der Ausbildung und Voraussetzungen
- Ausbildungskosten #kostenfaktoren
Umfang der Ausbildung und Voraussetzungen
Fahrlehrer gelten in Deutschland als staatliche anerkannte Lehrkräfte, ihre Ausbildung ist daher im Fahrlehrergesetz (FahrlG) genau geregelt. Genau wie die Ausbildung zum Führerschein enthält die Fahrlehrerausbildung einen theoretischen und einen fahrpraktischen Ausbildungsteil, nach dessen Absolvierung man zur Fahrlehrerprüfung antreten kann. Besteht man diese, erhält man die Fahrlehrererlaubnis (Fahrlehrerschein).
Ausbildungsdauer. Die Dauer der Ausbildung beträgt gewöhnlich 12 Monate. Wer die Prüfung wiederholen muss, braucht etwas länger. Der theoretische Teil umfasst 5 Monate, in denen ganztags unterrichtet wird. Als Alternative sind mittlerweile aber auch Teilzeitkurse möglich. Unterrichtet werden neben Technik und Recht auch Umweltschutz, Verkehrspädagogik und Verkehrsverhalten (Beobachtungsgabe, Einschätzen von Fahrschülern, Verkehrspsychologie).
Der praktische Teil der Ausbildung beginnt nach erfolgreich bestandener theoretischer Prüfung und findet in Form eines Praktikums in einer Ausbildungs-Fahrschule statt, begleitet von einer wöchentlich zweimaligen pädagogischen Reflexion in der Fahrlehrerfahrschule. Während der praktischen Ausbildung unterrichtet man bereits selbstständig Fahrschüler. Die praktische Prüfung erfolgt dann in Form von Lehrproben.
Dazu kommt noch eine Fachkundeprüfung als theoretische und fahrpraktische Prüfung (im 3. Ausbildungsmonat), bei der man unter anderem den eigenen Fahrstil fahrpraktisch unter Beweis stellen muss.
Qualifikationen. Die Grundausbildung ist die Ausbildung zum Fahrschullehrer für die Klassen BE. Wer zusätzlich Klasse A unterrichten möchte (Aufstiegslehrgang), muss einen Monat zusätzliche Ausbildung absolvieren, für die Klassen CE sind es zwei zusätzliche Monate. Wer auch noch für die Klassen DE als Fahrschullehrer tätig sein möchte, muss einen weiteren Monat Ausbildung absolvieren. Dafür fallen dann entsprechend zusätzliche Kosten an.
Wiederholen von Prüfungen. Jede nicht bestandene Teilprüfung kann bis zu zweimal wiederholt werden. Insgesamt sind 5 Teilprüfungen zu absolvieren.
Voraussetzungen. Die grundlegende Voraussetzung ist ein Mindestalter von 21 Jahren. Dazu muss eine körperliche und geistige Eignung vorliegen (ärztliche Gutachten), sowie eine persönliche Eignung (Führungszeugnis).
Der Hauptschulabschluss ist bereits ausreichend, wenn man Fahrlehrer werden will, daneben muss man aber entweder eine abgeschlossene Berufsausbildung oder alternativ ein vergleichbarer Abschluss (Fachabitur, Abitur) verfügen. Da bereits eine anderweitige Ausbildung verlangt wird und keine besondere Vorbildung nötig ist, kann man die Fahrlehrerausbildung auch in höherem Alter als Umschulung zum Fahrlehrer oder zur Fahrlehrerin absolvieren.
Eine Fahrpraxis von 3 Jahren für Führerscheinklasse B und 2 Jahren für die anderen Fahrzeugklassen, die man die Ausbildung absolviert (z. B. Fahrzeugklassen CE), muss vorhanden sein. Für die Klassen, für die man die Fahrlehrerausbildung absolviert, muss man natürlich entsprechende Fahrerlaubnisse bereits besitzen.
Ausbildungskosten
Die Kosten variieren je nach Fahrlehrerausbildungsstätte und Fahrzeugklassen, für die man Fahrschullehrer werden möchte. Durchschnittlich kann man aber von Kosten zwischen 6.500 und 9.000 EUR für die gesamte Ausbildung ausgehen.
Die wichtigsten Posten bei der Ausbildung sind:
- Theorie-Ausbildung
- Reflexionsseminare
- Lernunterlagen („Lehrmittelpaket“)
- Prüfungsgebühren
- zusätzliche Prüfungsfahrten (falls nötig)
Die größten Posten dabei sind die Theorie-Ausbildung, die meist 5.000 bis 6.000 EUR kostet und die Prüfungsgebühren (meist 700 – 1.000 EUR, bei nicht bestandener Prüfung hohe zusätzliche Kosten).
Kostenbeispiel aufwändige Ausführung
Beispielsituation:
- Fahrlehrerausbildung (Grundausbildung BE)
- höheres Preisniveau beim Ausbildungsinstitut
- höhere Prüfungsgebühr, da praktische Teile mehrmals absolviert werden müssen
- Theorie-Ausbildung inkl. Lehrmaterialien
Posten | Preis |
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Theorie-Ausbildung | 6.400 EUR |
Reflexion | 570 EUR |
Prüfungsgebühren | 1.080 EUR |
Gesamtkosten | 8.050 EUR |
Kosten reduzieren
Um die anfallenden Kosten zu reduzieren, bieten sich mehrere Möglichkeiten:
- Förderung vom Arbeitsamt
- Angebote des Fahrlehrerverbands annehmen
Förderung vom Arbeitsamt oder über Bildungsgutschein
Die Kosten für die Fahrlehrerausbildung können vom Arbeitsamt übernommen werden, wenn eine entsprechende Eignung vorliegt und die Chance besteht, durch die Ausbildung eine Chance auf einen Job zu haben.
Eine andere Möglichkeit der Förderung ist der Bildungsgutschein oder Bildungsgutschein können gegebenenfalls eine Möglichkeit sein, um zumindest einen Teil der Ausbildungskosten nicht selbst tragen zu müssen.
Angebote des Fahrlehrerverbands annehmen
Der Fahrlehrerverband jedes Bundeslandes ist die Interessensvertretung für Fahrlehrer, der sich bemüht, die Fahrlehrerausbildung zu fördern. Häufig gibt es von den Fahrlehrerverbänden deshalb spezielle Angebote für Fahrlehrer und angehende Fahrlehrer. Solche Angebote sollte man nach Möglichkeit nutzen. Auch der Erfahrungsaustausch mit anderen Fahrlehrern lohnt sich zumeist.
FAQ
Welche Kosten verursacht die Fahrlehrerausbildung?
In unserem Beispiel fallen für die Fahrlehrerausbildung Kosten von ? EUR an. Die Gesamtkosten können im Einzelfall stark unterschiedlich liegen, weitere Kostenbeispiele finden Sie in unserem Artikel.
Aus welchen Kostenbestandteilen setzen sich die Kosten zusammen?
Die grundlegenden Bestandteile sind die Kosten für die theoretische Ausbildung und die Lehrmaterialien, die Kosten für pädagogische Reflexionsseminare und Prüfungsgebühren. Gegebenenfalls kommen im Einzelfall noch Kosten für Aufstiegslehrgänge (weitere Fahrzeugklassen) hinzu. Mehr zu den einzelnen Kostenbestandteilen erfahren Sie in unserem Artikel.
Wie lassen sich die Kosten senken?
Bei Arbeitssuchenden besteht die Möglichkeit, dass das Arbeitsamt die Kosten für die Ausbildung trägt. Als Alternative kommen gegebenenfalls noch weitere Ausbildungsförderungen infrage. Mehr Tipps zum Senken der Kosten finden Sie in unserem Artikel.