Welche Möglichkeiten gibt es?
Fahrrad selber lackieren
Besonders preiswert wird es, wenn Sie Ihr Fahrrad ganz einfach selber lackieren. Dafür werden weder viele Materialien noch viel Fachwissen benötigt, sodass sich dieses Projekt auch für Hobbyhandwerker bestens eignet. Wichtig ist, dass Sie auf eine passende Ausrüstung achten – vor allem eine Atemschutzmaske und Abdeckfolie sollten bei diesem Projekt nicht fehlen.
Der Fahrradrahmen muss zuerst demontiert und vorbereitet werden. Dadurch stellen Sie sicher, dass Sie nicht nur alle Stellen mit dem Lack erreichen, sondern auch für einen langfristigen Halt sorgen können. Zum Abschleifen der Metallteile kommt Schleifpapier infrage, die eigentliche Lackierung kann mit Autolack aus der Spraydose aufgetragen werden. Je nach gewähltem Material kostet ein solcher Anstrich dann zwischen 20 und 35 Euro.
Fahrrad lackieren lassen
Wer lieber auf eine professionelle Lackierung setzen möchte, kann das Fahrrad alternativ lackieren lassen. Solche Dienste werden von den meisten Lackierern angeboten, sodass Sie sich direkt vor Ort umschauen können. Neben dem Abschleifen, Grundieren und Lackieren sind auch die Arbeitskosten inkludiert, manchmal ist ebenfalls ein Abhol- und Bringdienst enthalten. Das spart Ihnen zwar viel Aufwand, sorgt aber auch für deutlich höhere Kosten der Fahrradlackierung.
Dafür können Sie von einem optimalen Ergebnis profitieren. Lackierer besitzen kompressorbetriebene Lackierpistolen, mit denen neben einer Nasslackierung auch eine Pulverbeschichtung aufgetragen werden kann. Rechnen Sie dafür mit Gesamtkosten zwischen 130 und 250 Euro. Es lohnt sich, vor der Beauftragung verschiedene Angebote einzuholen!
Produktempfehlungen
Damit Sie Ihren Fahrradrahmen selber lackieren können, benötigen Sie neben der Lackierung auch ein Schleifmittel. Dafür bieten sich Schleifschwämme in verschiedenen Körnungen an. Achten Sie bei der Auswahl auf eine Eignung für Metall. Als Lackierung kann sowohl Autolack als auch spezieller Fahrradlack eingesetzt werden. Neben der Farbe spielen das Finish und der Packungsumfang eine wichtige Rolle.
Diese Lackierung für Fahrräder wird direkt aus der Sprühdose aufgetragen, was die Anwendung besonders einfach macht. Eine zusätzliche Grundierung ist nicht notwendig. Es besteht die Auswahl aus 24 matten Farbtönen, die mit einer hohen Deckkraft ausgestattet sind. Durch den Sprühkopf wird eine Tröpfenbildung effektiv verhindert. Pro Dose sind 400 ml Lackspray enthalten.
Um das Fahrrad optimal lackieren zu können, muss es zuerst demontiert werden – davon ist auch die Fahrradkette umfasst. Sie lässt sich mit diesem Kettennietdrücker ganz einfach entfernen. Der Kettennietdrücker verfügt über einen kunststoffummantelten Non-Slip-Griff für eine verbesserte Handhabung sowie einen drehbaren Nietstift. Dieser kann bei Bedarf ausgetauscht und durch ein längeren Modell ersetzt werden.
Mit diesem Schleifschwammset kann nicht nur Rost entfernt, sondern auch der gesamte Fahrradrahmen abgeschliffen werden. Der hochflexible und kunststoffgebundene Polyurethan-Schaum ist mit Silizium-Carbid bestreut, was für einen langlebigen Einsatz sorgt. Im Set sind drei Schwämme in den Abmessungen 125 x 100 x 10 cm enthalten, die eine feine, mittlere und grobe Körnung besitzen.
Dieser Klarlack kann als Schutzschicht („Top Coat“) über der farbigen Fahrradlackierung eingesetzt werden, da er mit praktisch allen Anstrichen kompatibel ist. Er basiert auf einer Acryl-Formel, wodurch er weder verblasst noch rissig wird. Der Sprühkopf ermöglicht ein präzises Auftragen ohne lästige Tröpfchenbildung. In einer Sprühdose sind 400 ml des Produkts enthalten.
Anleitung: Ein Fahrrad in 5 Schritten lackieren
- Fahrrad- oder Autolack
- Klarlack
- Aceton
- Klebeband
- Folie
- Schraubenzieher
- Kettennietdrücker und Co. zur Demontage des Fahrrads
- Lappen
- Schleifpapier bzw. Schleifschwämme (in den Körnungen 80 und 120)
- Schutzkleidung
- Aufhängung für den Fahrradrahmen
- evtl. Pinsel oder Lackrolle
1. Vorbereitung
Demontage. Zu den grundlegenden Herausforderungen beim Lackieren eines Fahrrads gehört es, alle Metallteile mit der Lackierung zu erreichen. Daher muss das Rad in einem ersten Schritt demontiert werden. Entfernen Sie sämtliche Anbauteile (wie den Lenker, die Räder und den Sattel) sowie die Kette. Dabei kann ein Kettennietdrücker behilflich sein. Achten Sie beim Auseinanderbauen des Lenkers und der Gabel auf die Reihenfolge der Teile.
Etwaige Sticker entfernen. Sollten sich Sticker und Aufkleber auf dem Rahmen befinden, müssen diese ebenfalls abgezogen werden – und zwar komplett, sodass keine Klebereste übrig bleiben. Hartnäckige Exemplare lassen sich zumeist mit Lösungsmitteln entfernen. Auch kann die Verwendung eines Fugenkratzers helfen, da der Lack nicht mehr vor Kratzern geschützt werden muss.
Rahmen reinigen. Nun sollte der Fahrradrahmen gründlich gereinigt werden. Verwenden Sie einen einfachen Lappen und Wasser, um für eine schmutz- und staubfreie Oberfläche zu sorgen. Spülmittel kann helfen, auch hartnäckigeren Verkrustungen den Kampf anzusagen.
2. Anschleifen
Mit Schleifschwamm anschleifen. Nehmen Sie Schleifpapier oder einen Schleifschwamm in einer groben Körnung (etwa 80) zur Hand und bearbeiten Sie den gesamten Rahmen damit. Wechseln Sie danach zu einer feineren Körnung von ca. 120 und schleifen Sie den Fahrradrahmen erneut an. Dadurch sorgen Sie für eine raue Oberfläche, auf der der neue Lack gut haften kann.
Schleifreste entfernen. Das Abschleifen erzeugt Schleifreste, die vor der Lackierung entfernt werden müssen. Wischen Sie diese ganz einfach mit einem feuchten Lappen ab, bevor Sie den gleichen Schritt mit Aceton wiederholen. So sorgen Sie für eine entfettete und staubfreie „Leinwand“.
3. Abkleben
Danach müssen alle offenen Gewinde und Löcher mit Klebeband abgedeckt werden. Andernfalls laufen Sie Gefahr, dass diese Bereiche mit Lack verstopft werden – was nicht nur das spätere Zusammenbauen erschwert, sondern auch die Beweglichkeit wichtiger Teile maßgeblich einschränken kann. Planen Sie genügend Zeit für diesen Arbeitsschritt ein, um sorgfältig vorgehen zu können.
4. Lackieren
Schutzkleidung anlegen. Bevor Sie mit dem Lackieren beginnen, müssen Sie eine geeignete Schutzkleidung anlegen. Diese sollte zumindest eine Atemschutzmaske und eine Schutzbrille umfassen – aus gesundheitlichen Gründen sollten Sie Augen und Atemwege immer vor lösungsmittelhaltigen Farben schützen. Achten Sie beim Lackieren im Außenbereich außerdem auf die Windrichtung, um nicht direkt in der Sprühfarbe zu stehen.
Rahmen aufhängen. Am besten lässt sich ein Fahrrad lackieren, indem Sie den Rahmen an einer Aufhängung befestigen. So können Sie alle Stellen problemlos erreichen. Achten Sie darauf, das Fahrrad nicht zu hoch zu hängen. Kleiden Sie die umliegenden Bereiche außerdem mit einer Plastikfolie aus, damit nicht auch die Wände einen Anstrich erhalten.
Erste Schicht auftragen. Sprühen Sie die erste Lackschicht hauchdünn auf die Metalloberfläche. Die ursprüngliche Farbe sollte dabei noch durchscheinen. Lassen Sie die Lackierung danach für mindestens 10 Minuten trocknen. Die meisten Lackierungen kommen inzwischen ohne Grundierung aus. Bei sehr unebenen Flächen kann eine vorherige Grundierung aber trotzdem sinnvoll sein.
Zweite Schicht auftragen. Ist die erste Lackschicht getrocknet, kann eine zweite Schicht aufgesprüht werden. Im Gegenzug zum vorherigen Schritt sollte diese nun deckend aufgetragen werden. Versuchen Sie, bei der Arbeit mit einer Spraydose immer den gleichen Abstand zum Werkstück einzuhalten. Zusätzlich hilft eine fließende Bewegung bei einem gleichmäßigen Farbauftrag.
Klarlackspray auftragen. Es folgt eine erneute Trocknungspause. Einige Lackierungen sind mit einem speziellen Finish ausgestattet (man denke etwa an matte oder glänzende Farben), sodass sie nicht überstrichen werden sollten. In allen anderen Fällen empfiehlt sich eine zusätzliche Klarlack-Schicht. Sie hilft dabei, die Farboberfläche vor Kratzern und Abblätterungen zu schützen.
5. Fahrrad zusammensetzen
Klebeband entfernen. Danach können die abgeklebten Stellen freigelegt werden. Gehen Sie dabei am besten vorsichtig vor, um den frischen Lack an den Rändern nicht gleich mit abzuziehen. Entfernen Sie das Klebeband erst, wenn mindestens 24 Stunden seit dem Auftragen der letzten Lackschicht vergangen sind.
Montage aller Teile. In einem letzten Schritt müssen Sie das Fahrrad nur noch zusammenbauen. Orientieren Sie sich dabei an der Abfolge, die Sie bei der Demontage vorgelegt hatten. Fotos und Notizen können behilflich sein. Trifft Metall auf Metall. Lohnt sich der Einsatz von Schmierfett für die Verbindungsstellen.
Mögliche Probleme & Lösungen
Zu den größten Problemen beim Lackieren von Fahrrädern gehören hartnäckige Verschmutzungen und rostige Stellen. Dort reicht es oftmals nicht aus, das Material mit einem feuchten Lappen zu reinigen. Greifen Sie stattdessen auf Lösungsmittel zurück – der bestehende Lack kann schließlich ruiniert werden. Rost lässt sich entfernen, indem Sie ihn mit Schleifpapier bearbeiten.
FAQ
Kann ein Fahrrad pulverbeschichtet werden?
Fahrräder mit Metallrahmen können nicht nur lackiert, sondern auch pulverbeschichtet werden. Für diese Arbeiten wird allerdings spezielles Werkzeug benötigt, weshalb sich die Beauftragung eines Lackierers lohnt. Andernfalls ist mit eher hohen Anschaffungskosten zu rechnen.
Lässt sich ein Fahrrad auch ohne Grundierung lackieren?
Entscheiden Sie sich für einen Sprühlack, der speziell für Fahrräder oder Autos entwickelt wurde. Diese Produkte vereinen üblicherweise Grundierung und Lack, sodass keine zusätzliche Schicht vorgestrichen werden muss. Bei besonders unebenen Untergründen empfiehlt sich allerdings trotzdem eine Grundierung.
Kann ein Fahrrad ohne Demontage lackiert werden?
Prinzipiell ist es möglich, ein Fahrrad auch ohne Demontage zu lackieren. Dann können allerdings nicht alle Stellen erreicht werden, sodass die optische Qualität des Ergebnisses deutlich schlechter ist. Auch werden bewegliche Teile lackiert, die ansonsten verschont geblieben wären – das kann die Funktionalität negativ beeinträchtigen.
Wie lackiert man ein Fahrrad richtig?
Demontieren die den Fahrradrahmen, bevor Sie ihn reinigen und alle Aufkleber entfernen. Danach müssen die Metallteile abgeschliffen und offene Gewinde abgeklebt werden. Tragen Sie den Sprühlack in mehreren Schichten auf. Zuletzt wird das Fahrrad wieder zusammengesetzt.