Was tun bei einem verstopften Fallrohr?
Ein verstopftes Fallrohr im Mehrfamilienhaus kann bei Starkregen zu erheblichen Wasserschäden führen, daher sollten Sie sofort handeln. Beachten Sie folgende Schritte, um die Situation schnell und effektiv zu bewältigen:
1. Erste Maßnahmen ergreifen:
- Oberflächliche Reinigung: Entfernen Sie sichtbaren Schmutz und Laub aus der Dachrinne, um den Wasserfluss provisorisch wiederherzustellen.
- Revisionsklappe öffnen: Falls vorhanden, nutzen Sie die Revisionsklappe am Fallrohr, um Verstopfungen im unteren Bereich zu beseitigen.
2. Einsatz von Werkzeugen:
- Klempnerspirale: Führen Sie eine Klempnerspirale in das Fallrohr ein, um Hindernisse zu lockern und zu entfernen.
- Hochdruckreiniger: Verwenden Sie einen Hochdruckreiniger, um hartnäckige Ablagerungen im Fallrohr aufzulösen.
3. Wasserfluss testen: Überprüfen Sie nach den Reinigungsmaßnahmen, ob das Wasser wieder ungehindert abfließen kann. Bei hartnäckigen Verstopfungen sollten Sie professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.
Prävention von zukünftigen Verstopfungen
Um zukünftige Verstopfungen zu vermeiden, können Sie vorbeugende Maßnahmen ergreifen:
- Fallrohrschutzgitter oder -körbe installieren: Diese fangen grobe Verschmutzungen ab und verhindern, dass sie ins Fallrohr gelangen.
- Dachrinnenschutzgitter verwenden: Verhindern Sie, dass Laub und grober Schmutz in die Dachrinne und das Fallrohr gelangen.
- Regelmäßige Inspektionen und Wartungen: Überprüfen und reinigen Sie Ihre Dachrinnen regelmäßig, insbesondere vor und während der Blüte- und Herbstzeit.
Professionelle Hilfe hinzuziehen
Falls Ihre eigenen Versuche nicht erfolgreich sind oder sich die Verstopfung tiefer im Rohrinneren befindet, zögern Sie nicht, eine Fachkraft zu beauftragen. Eine fachkundige Person verfügt über das notwendige Werkzeug und die Erfahrung, um das Problem gründlich und effizient zu lösen und mögliche Schäden zu verhindern.
Lösungsansätze zur Behebung der Verstopfung
Um eine Verstopfung im Fallrohr selbst zu beheben, ist es wichtig, systematisch vorzugehen und die passenden Maßnahmen zu wählen. Welche Methode die richtige ist, hängt oft von der Art und dem Grad der Verstopfung ab.
1. Grundreinigung und einfache Mittel
- Revisionsklappe nutzen: Öffnen Sie, falls vorhanden, die Revisionsklappe am Fallrohr. Durch diese können Sie grobe Verschmutzungen manuell entfernen.
- Wasserintervall-Spülung: Lassen Sie Wasser periodisch durch das Rohr fließen, um kleinere Verstopfungen zu lösen. Nutzen Sie hierbei heißes Wasser, um Fettablagerungen zu schmelzen.
2. Mechanische Hilfsmittel
- Rohrreinigungsspirale: Führen Sie eine Rohrreinigungsspirale vorsichtig in das Fallrohr ein. Durch eine drehende Bewegung lassen sich viele Hindernisse lösen und herausziehen.
- Saugglocke: Mit einer fachkundig angewendeten Saugglocke erzeugen Sie einen Druckunterschied, der die Verstopfung nach oben ziehen kann.
3. Professionelle Hilfe
Fachbetrieb kontaktieren: Bei hartnäckigen Verstopfungen, die sich mit den oben genannten Methoden nicht lösen lassen, sollten Sie einen fachkundigen Rohrreiniger hinzuziehen. Fachkräfte verfügen über spezielle Geräte wie Hochdruckreiniger oder Kamerasysteme, um die genaue Ursache der Verstopfung zu ermitteln und zu beseitigen.
4. Vorsichtsmaßnahmen und Dokumentation
Vorsicht bei Chemikalien: Die Verwendung chemischer Rohrreiniger sollte mit Bedacht erfolgen, da diese die Rohre beschädigen und für die Umwelt schädlich sein können. Tragen Sie Schutzhandschuhe und sorgen Sie für gute Belüftung.
Die Kostenfrage – Wer zahlt?
In einem Mehrfamilienhaus ist die Klärung der Kostentragung bei einer Fallrohrverstopfung oft komplex und hängt von mehreren Faktoren ab:
1. Verantwortung des Vermieters:
- Grundsätzlich ist der Vermieter für die Instandhaltung der Rohrsysteme verantwortlich. Dies bedeutet, dass er die Kosten für die Beseitigung einer Verstopfung übernehmen muss, wenn keine grobe Fahrlässigkeit oder mutwillige Handlung eines Mieters nachweisbar ist.
- Bauliche Mängel oder Verschleiß sind ebenfalls Gründe, warum der Vermieter die Kosten tragen muss.
2. Verursacherprinzip:
- Wenn klar feststeht, dass ein Mieter die Verstopfung durch unsachgemäßen Gebrauch verursacht hat (beispielsweise durch das Einbringen von Windeln, Fett oder Hygieneartikeln in das Abflussrohr), ist dieser Mieter in der Regel für die Kosten verantwortlich.
- Die Abstimmung und Dokumentation durch eine Fachkraft kann hier Klarheit schaffen.
3. Gemeinschaftseigentum vs. Sondereigentum:
- Verstopfungen, die innerhalb einer einzelnen Wohnung auftreten, sind normalerweise vom jeweiligen Wohnungsinhaber zu tragen.
- Treten Verstopfungen im Gemeinschaftseigentum, wie zum Beispiel im Hauptfallrohr, auf, trägt die Eigentümergemeinschaft die Kosten. Eine Kostenaufteilung erfolgt dann gemäß den Eigentumsanteilen.
4. Unklare Verursachung:
Sollte die Verursacherschaft nicht eindeutig feststellbar sein, liegt die Kostentragung meist beim Vermieter oder der Eigentümergemeinschaft. Solche Fälle erfordern oft eine professionelle Inspektion, um die Ursachen zu ermitteln und Zuständigkeiten eindeutig zu klären.
5. Dokumentation und rechtliche Absicherung:
Es ist ratsam, den Schaden und die durchgeführten Maßnahmen zur Behebung ausführlich zu dokumentieren. Dies kann in Streitfällen zur Beweissicherung und zur gerechten Aufteilung der Kosten beitragen.
Sollten Sie unsicher sein, wer für die anfallenden Kosten verantwortlich ist, empfiehlt es sich, die Hausverwaltung oder den Vermieter zu kontaktieren. Auf diese Weise klären Sie frühzeitig die Zuständigkeiten und vermeiden nachträgliche Auseinandersetzungen.