Grundierung: Ja oder Nein? So testen Sie die Saugfähigkeit Ihrer Fassade
Bevor Sie Ihre Fassade streichen, sollten Sie die Saugfähigkeit des Untergrunds überprüfen. Dazu benötigen Sie lediglich einen nassen Schwamm oder eine Sprühflasche. Hier sind die einzelnen Schritte:
1. Saugfähigkeitstest durchführen:
- Befeuchten Sie einen Schwamm oder eine Bürste und drücken Sie ihn für etwa eine halbe Minute gegen die Fassade.
- Alternativ können Sie Wasser direkt auf die gereinigte Wand spritzen.
2. Ergebnisse des Tests auswerten:
- Wasser zieht schnell ein: Wenn das Wasser rasch und gleichmäßig einzieht, ist die Fassade sehr saugfähig. In diesem Fall ist eine Grundierung notwendig, damit die nachfolgende Farbe gut haftet und nicht ungleichmäßig einzieht.
- Wasser perlt ab oder zieht langsam ein: Wenn das Wasser abperlt oder nur langsam einzieht, ist die Fassade wenig saugfähig. Hier können Sie möglicherweise auf eine Grundierung verzichten, vor allem wenn der Untergrund eine gute Haftung aufweist.
3. Spezielle Hinweise beachten:
- Verfärbt sich die Fassade bei Kontakt mit Wasser dunkel, deutet dies auf eine starke Saugfähigkeit hin. Auch hier sollten Sie eine Grundierung verwenden, um ein gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen und die Farbe vor schnellem Trocknen zu schützen.
- Prüfen Sie die Fassade nach einer Reinigung mit einem Hochdruckreiniger. Wenn der Untergrund dabei nicht kreidet oder absandet, können Sie möglicherweise auf eine Grundierung verzichten.
Tipp: Lassen Sie sich im Fachhandel beraten, um das geeignete Produkt für Ihre Fassadenart und den geplanten Anstrich zu finden. Eine passende Grundierung schafft die ideale Basis für einen langlebigen und schönen Fassadenanstrich.
Die richtige Grundierung für jede Anforderung
Für den langlebigen Anstrich Ihrer Fassade spielt die Wahl der richtigen Grundierung eine wesentliche Rolle. Die Auswahl hängt vom Material und Zustand Ihrer Fassade ab. Es gibt verschiedene Arten von Grundierungen mit spezifischen Vorteilen:
- Acrylgrundierungen: Eignen sich hervorragend für glatte und dichte Oberflächen. Sie dringen tief in das Material ein und bieten optimalen Schutz gegen Feuchtigkeit, ideal für Ziegel und ähnliche Materialien.
- Silikatgrundierungen: Konzipiert für mineralische Untergründe wie Beton und Putz. Sie sind atmungsaktiv und regulieren die Feuchtigkeit der Fassade, was besonders bei Beton und Putz vorteilhaft ist.
- Alkydharz-Grundierungen: Sehr widerstandsfähig und geeignet für stark beanspruchte Bereiche. Sie bilden eine robuste Grundlage für hoch frequentierte oder extrem beanspruchte Fassadenabschnitte.
Anwendungsbereiche dieser Grundierungen:
- Verfestigung des Untergrunds: Bei losen und kreidenden Oberflächen stabilisiert eine verfestigende Grundierung Ihre Wand.
- Regulierung der Saugfähigkeit: Unterschiedlich saugende Untergründe werden durch eine Grundierung ausgeglichen, was ein gleichmäßiges Anstrichergebnis sicherstellt und die Haltbarkeit verbessert.
- Feuchtigkeitsschutz: Hydrophobierende Grundierungen verhindern das Eindringen von Feuchtigkeit und schützen so vor Frost- oder Schimmelschäden.
- Fleckenschutz: Isolierende Grundierungen blockieren Flecken wie Nikotin oder Ruß, sodass diese nicht durch den neuen Anstrich dringen.
Für eine optimale Auswahl konsultieren Sie einen Fachberater, um sicherzustellen, dass die gewählte Grundierung zur bestehenden Fassade und zur geplanten Farbe passt.
Fassade grundieren: So gehen Sie Schritt für Schritt vor
- Vorbereitung der Fläche: Reinigen Sie die Fassade gründlich von Schmutz, Algen und losen Teilen. Stellen Sie sicher, dass die Oberflächen fett- und staubfrei sind. Bessern Sie Risse und Löcher im Mauerwerk mit geeignetem Putz- oder Mauermörtel aus.
- Abdecken und Abkleben: Schützen Sie Fenster, Türen und alle Bereiche, die nicht grundiert werden sollen, mit Abdeckmaterialien und Klebeband.
- Verwendung eines Hochdruckreinigers: Nutzen Sie bei Bedarf einen Hochdruckreiniger, um hartnäckige Verschmutzungen und Bewuchs wie Efeu vollständig zu entfernen. Achten Sie darauf, die Fassade nicht zu beschädigen.
- Trockenzeit: Lassen Sie die Fassade vollständig trocknen, bevor Sie die Grundierung auftragen. Dies gewährleistet, dass die Grundierung optimal haftet und keine Feuchtigkeit eingeschlossen wird.
- Grundierung anmischen: Verdünnen Sie die Grundierung gemäß den Herstellerangaben, oft im Verhältnis eins zu eins mit Wasser. Beachten Sie die Angaben auf der Verpackung genau.
- Testanstrich: Führen Sie einen Testanstrich an einer unauffälligen Stelle durch, um die Saugfähigkeit des Untergrunds zu prüfen. Falls die Grundierung nicht wie gewünscht einzieht, verdünnen Sie sie weiter.
- Grundierung auftragen: Tragen Sie die Grundierung mit einer Deckenbürste gleichmäßig auf die vorbereitete Fläche auf. Arbeiten Sie zügig und achten Sie darauf, keine Bereiche auszulassen.
- Zweite Schicht bei Bedarf: Wenn der erste Anstrich nicht vollständig eingezogen ist oder noch glänzt, kann eine zweite, stärker verdünnte Schicht notwendig sein. Lassen Sie die erste Schicht trocknen und überprüfen Sie die Saugfähigkeit erneut.
- Trocknungsphase: Lassen Sie die Grundierung vollständig trocknen, bevor Sie mit dem Anstrich fortfahren. Die genaue Trockenzeit variiert je nach Produkt und Witterungsbedingungen; prüfen Sie daher die Empfehlungen des Herstellers sorgfältig.
Durch das sorgfältige Grundieren Ihrer Fassade legen Sie den Grundstein für eine langlebige und strapazierfähige Oberfläche. Ein gründlich vorbereiteter Untergrund garantiert, dass die nachfolgende Farbe optimal haftet und ein gleichmäßiges Erscheinungsbild bietet.