Die Gretchenfrage: Streichen ohne Reinigung – ja oder nein?
Um eine Fassade nachhaltig und optimal zu streichen, sollten Sie immer eine gründliche Reinigung vornehmen. Verschmutzungen wie Algen, Pilze, Moos oder Staubpartikel beeinträchtigen die Haftfähigkeit neuer Farben erheblich. Ignorieren Sie diesen Schritt, riskieren Sie eine kurzlebige und ungleichmäßige Oberfläche.
Eine ungereinigte Fassade bietet keinen stabilen Untergrund, wodurch es schneller zu Rissen und Abplatzungen kommt. Langfristig kann dies auch die Bausubstanz schädigen, da Verschmutzungen und Mikroorganismen die Struktur angreifen. Außerdem verleihen nur gut vorbereitete Wände der aufgebrachten Farbe ihre optimale Leuchtkraft und Deckfähigkeit.
Reinigung stellt sicher, dass:
- die Farbe optimal haftet,
- Ihre Fassade gleichmäßig und ästhetisch aussieht,
- mögliche Schäden an der Bausubstanz vermieden werden.
Die gründliche Reinigung: Der Königsweg
Eine gründliche Reinigung ist der wichtigste Schritt, um sicherzustellen, dass Ihre Fassade die neue Farbschicht gleichmäßig und dauerhaft annimmt. Das Ignorieren dieser Vorbereitung kann zu unbefriedigenden Ergebnissen und möglichen Schäden führen.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Fassadenreinigung
- Grobreinigung: Entfernen Sie zunächst groben Schmutz. Verwenden Sie einen Besen oder eine Bürste, um lose Teile wie Blätter oder Pollen abzubürsten. Auch Kletterpflanzen, die sich an der Fassade festgesetzt haben, müssen entfernt werden.
- Entfernung von Algen und Moos: Algen, Moose und Flechten erfordern besondere Aufmerksamkeit. Nutzen Sie ein geeignetes Reinigungsmittel zur Behandlung dieser organischen Verschmutzungen. Alternativ kann auch eine Mischung aus Wasser und speziellen Reinigungszusätzen verwendet werden, um diese Beläge zu beseitigen.
- Reinigung mit Hochdruck: Setzen Sie einen Hochdruckreiniger ein, um eine gründliche Säuberung zu erzielen. Verwenden Sie eine Flachstrahldüse und passen Sie den Druck an die Beschaffenheit der Fassade an, um Schäden zu vermeiden. Arbeiten Sie von oben nach unten, um den Schmutz effizient zu entfernen.
- Trocknungsphase: Die Fassade muss nach der Reinigung vollständig trocknen, bevor der nächste Arbeitsschritt erfolgen kann. Diese Phase dauert in der Regel etwa 8 Stunden, kann jedoch je nach Wetterbedingungen und Material länger dauern. Geben Sie der Fassade genügend Zeit, um sicherzustellen, dass keine Restfeuchtigkeit zurückbleibt.
Durch diese gründliche Vorbereitung schaffen Sie ideale Bedingungen für eine neue, dauerhafte Farbschicht.
Die Notlösung: Partielle Reinigung bei geringer Verschmutzung
Wenn Ihre Fassade nur leicht verschmutzt ist, kann eine partielle Reinigung ausreichend sein. Diese Methode ist jedoch nicht optimal und sollte nur bei minimalen Verschmutzungen angewendet werden.
So gehen Sie bei einer partiellen Reinigung vor
- Grobe Verschmutzungen entfernen: Kehren Sie zunächst lose Verschmutzungen wie Blätter oder Spinnweben mit einem Besen ab.
- Sanfte Reinigung: Bereiten Sie eine milde Lauge aus warmem Wasser und etwas Schmierseife oder Spülmittel vor. Reinigen Sie die betroffenen Stellen vorsichtig mit einem weichen Schwamm oder Tuch.
- Spülen und trocknen: Spülen Sie die gereinigten Bereiche mit klarem Wasser nach, um Seifenreste zu entfernen. Lassen Sie die Fassade mindestens 8 Stunden trocknen, um sicherzustellen, dass keine Feuchtigkeit mehr vorhanden ist.
- Grundierung auftragen: Verwenden Sie eine geeignete Grundierung auf den gereinigten Bereichen, um die Haftung der neuen Farbe zu sichern.
- Farbe auftragen: Nachdem die Grundierung getrocknet ist, streichen Sie die Fassade mit der gewünschten Farbe.
Diese Methode bietet keine langfristige Lösung und sollte nur bei geringfügigen Verschmutzungen angewendet werden. Ein intensiverer Reinigungsansatz bleibt die bessere Wahl für ein dauerhaft zufriedenstellendes Ergebnis.
Isoliergrundierung: Die Schadensbegrenzung
Eine Isoliergrundierung kann eine nützliche Methode zur Schadensbegrenzung sein, wenn eine vollständige Reinigung der Fassade nicht möglich war. Diese spezielle Grundierung gleicht einige der sichtbaren Mängel, die durch Schmutz und Verunreinigungen entstehen können, aus und bietet eine gewisse Barriere gegen das Durchscheinen von Flecken und Verfärbungen.
Anwendung der Isoliergrundierung
- Vorbereitung: Schützen Sie Fenster, Türen und andere Bauteile durch sorgfältiges Abkleben mit Klebeband und Abdeckfolie.
- Auftragen der Isoliergrundierung: Verarbeiten Sie die Isoliergrundierung gleichmäßig auf der ungereinigten oder teilweise gereinigten Fassade. Nutzen Sie eine Rolle oder einen Pinsel, um eine gleichmäßige Schicht zu gewährleisten.
- Trocknungszeit einhalten: Lassen Sie die Isoliergrundierung vollständig trocknen. Die genaue Trocknungszeit variiert je nach Produkt und Wetterbedingungen, beträgt aber üblicherweise mehrere Stunden.
- Fassadenanstrich: Sobald die Grundierung vollständig getrocknet ist, können Sie die Fassade mit der gewünschten Farbe streichen. Achten Sie darauf, eine geeignete Fassadenfarbe zu verwenden, die eine gute Haftung und Witterungsbeständigkeit bietet.
Wichtig zu beachten
- Eingeschränkte Haftung: Auch wenn die Isoliergrundierung das Durchscheinen von Flecken mindern kann, löst sie nicht das grundsätzliche Problem der verminderten Haftung der Farbe auf verschmutzten Oberflächen.
- Langfristige Folgen: Diese Methode ist eher eine vorübergehende Lösung. Eine gründliche Reinigung und Vorbereitung bleibt unerlässlich, um langfristige Schäden an der Bausubstanz und ästhetische Mängel zu vermeiden.
Durch diese Schritte können Sie zumindest einigen der unmittelbaren ästhetischen Probleme begegnen, die durch unzureichend gereinigte Fassaden entstehen. Eine gründliche Reinigung sollte jedoch stets der bevorzugte Ansatz für einen neuen Fassadenanstrich sein.