Warum ist eine Fassadendämmung sinnvoll?
Eine Fassadendämmung schützt Ihr Haus umfassend und bietet zahlreiche Vorteile. Zu den wichtigsten Gründen, sich für eine Fassadendämmung zu entscheiden, gehören:
- Energieeinsparungen: In Häusern, die vor 1978 gebaut wurden, kann bis zu einem Drittel der Heizwärme durch die Außenwände verloren gehen. Eine effektive Fassadendämmung kann diesen Wärmeverlust erheblich reduzieren und damit bis zu 20% der Heizkosten einsparen.
- Verbesserung des Raumklimas: Ohne Dämmung bleiben Wände im Winter kalt und im Sommer heiß, was das Raumklima negativ beeinflusst. Gedämmte Außenwände halten die Wärme im Winter im Haus und schirmen die Hitze im Sommer ab, wodurch eine gleichmäßigere und angenehmere Raumtemperatur entsteht.
- Schutz der Bausubstanz: Eine Fassadendämmung schützt die Gebäudehülle vor extremen Temperaturschwankungen und reduziert das Risiko von Feuchtigkeitsschäden und Schimmelbildung. Dies trägt zur Langlebigkeit der Bausubstanz bei.
- Lärmschutz: Dämmmaterialien können auch als Schallschutz wirken, indem sie den Lärm, der von außen eindringt, erheblich reduzieren. Dies ist besonders vorteilhaft in städtischen Gebieten oder in der Nähe von lauten Straßen.
- Wertsteigerung der Immobilie: Eine gedämmte Fassade verbessert die Energieeffizienz Ihres Hauses und damit den Wert Ihrer Immobilie. Das ist sowohl für den Verkauf als auch für die Vermietung ein starkes Argument.
- Umweltschutz: Durch die Reduktion des Energieverbrauchs und somit der CO2-Emissionen leisten Sie einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Dies ist ein entscheidender Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung.
Welche Möglichkeiten der Fassadendämmung gibt es?
Ihr Haus energetisch effizienter zu gestalten, kann auf verschiedene Weise umgesetzt werden. Je nach vorhandener Bausubstanz und individuellen Anforderungen kommen unterschiedliche Fassadendämmungsmethoden in Frage:
- Wärmedämmverbundsystem (WDVS): Diese Methode ist besonders verbreitet und flexibel einsetzbar. Dabei werden Dämmplatten direkt auf die Außenwand aufgebracht und mit einem Putzsystem fertiggestellt. Diese Lösung zeichnet sich durch ihre gute Dämmwirkung und vergleichsweise moderate Kosten aus.
- Kerndämmung / Einblasdämmung: Diese Variante eignet sich für Häuser mit zweischaligem Mauerwerk, also einer Hohlraumkonstruktion in den Wänden. Durch Bohröffnungen wird das Dämmmaterial, z.B. Mineralwolle oder Zellulose, eingeblasen. Diese Methode ist besonders kosteneffizient, da keine umfassenden Fassadenarbeiten erforderlich sind.
- Vorgehängte Hinterlüftete Fassade (VHF): Diese Methode verbindet eine Dämmschicht mit einer äußeren Fassadenverkleidung, wodurch Feuchtigkeit effektiv abgeführt wird. Trotz hoher Kosten bietet sie eine exzellente Langlebigkeit und gestalterische Flexibilität.
- Isolierklinker: Isolierklinker kombinieren die Dämmung mit einer Klinkeroptik. Dies erfolgt durch das Anbringen von Klinkerplatten auf Dämmstoffschichten, wodurch die Fassade eine ästhetisch ansprechende Ziegeloptik erhält. Diese Methode ist langlebig und optisch ansprechend.
- Innendämmung: Diese Methode kommt zur Anwendung, wenn eine Außendämmung nicht möglich ist, etwa bei denkmalgeschützten Gebäuden. Hierbei wird der Dämmstoff von innen angebracht. Innendämmung ist kostengünstiger, lässt sich aber nur sinnvoll umsetzen, wenn ausreichend Innenraum zur Verfügung steht und sorgfältige Feuchtigkeitskontrolle gewährleistet ist.
- Transparente Wärmedämmung (TWD): Diese Speziallösung ist seltener und eignet sich insbesondere für Solaranwendungen. Sie nutzt lichtdurchlässige Materialien, um zusätzlich Solarwärme zu generieren, die dann im Dämmstoff gespeichert wird. Diese Methode ist technisch anspruchsvoller und erfordert eine detaillierte Planung.
Welche Dämmstoffe eignen sich für die Außendämmung?
Bei der Auswahl eines geeigneten Dämmstoffs für Ihre Außenwände spielen verschiedene Kriterien eine Rolle, darunter Wärmeleitfähigkeit, Brandschutz, Umweltfreundlichkeit und Feuchtigkeitsresistenz:
1. Synthetische Dämmstoffe:
Expandiertes Polystyrol (EPS): Preiswert, leicht und bietet eine sehr gute Dämmleistung. Besonders beliebt bei Wärmedämmverbundsystemen (WDVS).
Extrudiertes Polystyrol (XPS): Dichter und mit besseren mechanischen Eigenschaften als EPS. Geeignet für Bereiche mit höherer Druckbelastung.
Polyurethan (PUR): Bietet eine der besten Dämmleistungen und ist feuchtigkeitsbeständig, aber auch teurer.
2. Mineralische Dämmstoffe:
Steinwolle: Hervorragend geeignet für den Brandschutz und bietet gute Schall- und Wärmeisolation. Sie ist auch resistent gegenüber Feuchtigkeit und Schimmel.
Glaswolle: Nicht brennbar und feuchtigkeitsresistent. Leicht und gut für den Schallschutz geeignet, wird jedoch häufiger im Innenbereich verwendet.
3. Organische Dämmstoffe:
Holzfaser: Nachhaltig und diffusionsoffen, was bedeutet, dass sie Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben kann. Ideal für ökologische Bauprojekte.
Zellulose: Aus recyceltem Papier hergestellt und eignet sich gut für Einblasdämmungen. Umweltfreundlich und besitzt gute Dämmeigenschaften.
Hanf: Natürlich und nachhaltig, mit guten Dämmeigenschaften und einer hohen Beständigkeit gegen Schimmel und Schädlinge.
Was kostet eine Fassadendämmung?
Die Kosten für eine Fassadendämmung können stark variieren und hängen von mehreren Faktoren ab, darunter die Art der Dämmung, der gewählte Dämmstoff sowie die baulichen Gegebenheiten. Hier ein Überblick über die typischen Kosten:
- Wärmedämmverbundsystem (WDVS): Abhängig vom Dämmmaterial liegen die Kosten bei etwa 140 bis 195 Euro pro Quadratmeter.
- Hinterlüftete Vorhangfassade: Diese Technik bietet viele gestalterische Möglichkeiten, ist aber teurer, mit Preisen zwischen 220 und 341 Euro pro Quadratmeter.
- Isolierklinker: Für eine ästhetisch ansprechende Fassadengestaltung müssen Sie mit 220 bis 286 Euro pro Quadratmeter rechnen.
- Kerndämmung/Einblasdämmung: Diese Variante ist besonders kostengünstig und liegt zwischen 25 und 85 Euro pro Quadratmeter.
Zusätzlich sollten Sie die folgenden Kostenfaktoren berücksichtigen:
- Gerüstbau: Die Miete und Aufstellung eines Gerüsts kann erheblich zu den Gesamtkosten beitragen.
- Vorbereitung und Entsorgung: Reinigungs- und Vorbereitungsarbeiten sowie die Entsorgung alter Materialien schlagen ebenfalls zu Buche.
- Handwerkerkosten: Diese variieren je nach Region und individueller Betriebskosten der ausführenden Fachbetriebe.
Sie können staatliche Förderungen nutzen, um die Kosten zu senken. Förderprogramme wie die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) bieten Zuschüsse von bis zu 20 Prozent der förderfähigen Kosten.
Worauf sollten Sie bei der Planung einer Fassadendämmung achten?
Bei der Planung einer Fassadendämmung sollten Sie zunächst die Maße Ihres Hauses genau erfassen und bauliche Besonderheiten wie Fenster, Türen und Mauervorsprünge berücksichtigen. Eine sorgfältige Ermittlung der Kosten ist ebenfalls wichtig. Holen Sie dazu mehrere Angebote von Fachbetrieben ein.
Schritte zur Planung
- Beratung durch Experten: Lassen Sie sich von einem Energieberater oder spezialisierten Fachbetrieb beraten, welche Dämmmethoden und Materialien für Ihr Haus optimal sind.
- Genehmigungen und Vorschriften: Stellen Sie sicher, dass Ihre geplante Dämmung den gesetzlichen Anforderungen entspricht. Zum Beispiel muss die Außenwanddämmung bei einer Sanierung einen U-Wert von maximal 0,24 W/(m²K) erreichen.
- Finanzierung und Fördermittel: Informieren Sie sich frühzeitig über mögliche staatliche Förderprogramme und beantragen Sie diese rechtzeitig vor Beginn der Bauarbeiten.
- Saisonale Planung: Planen Sie die Fassadenarbeiten außerhalb von extremen Wetterbedingungen. Optimal sind Monate mit milden Temperaturen und geringer Niederschlagsneigung, um die Materialverarbeitung nicht zu beeinträchtigen.
Langfristige Faktoren
- Unterhalt und Kontrolle: Auch nach der Fertigstellung ist die regelmäßige Überprüfung der Fassadendämmung wichtig, um ihre Langlebigkeit zu gewährleisten.
- Vermeidung von Wärmebrücken: Achten Sie darauf, dass alle Anschlüsse und Übergänge, zum Beispiel bei Fenstern und Türen, sorgfältig gedämmt sind, um Wärmeverluste zu minimieren.
Indem Sie diese Faktoren berücksichtigen, können Sie sicherstellen, dass Ihre Fassadendämmung effizient und langlebig ist und Ihnen langfristig erhebliche Einsparungen bei den Energiekosten sowie einen erhöhten Wohnkomfort bietet.