Gesundheitsrisiken durch Fassadenfarbe in Innenräumen
Das Streichen von Innenräumen mit Fassadenfarbe birgt erhebliche Gesundheitsrisiken. Fassadenfarben enthalten oft flüchtige organische Verbindungen (VOC) wie synthetische Acrylate, Alkydharze, Benzol und Dimethylphthalat. Diese Stoffe können akute und langfristige gesundheitliche Probleme verursachen. Der stechende Geruch dieser Lösungsmittel deutet darauf hin, dass weiterhin gesundheitsschädliche Moleküle abgegeben werden, die bei Einatmung Benommenheit, Schwindel und Kopfschmerzen verursachen können und langfristig sogar Krebs auslösen können.
Biozide wie Fungizide und Algizide, die in Fassadenfarben enthalten sind, verschärfen die Problematik. Ursprünglich für den Schutz vor Pilzen und Algen im Außenbereich entwickelt, können diese Stoffe die Raumluft in Innenräumen belasten. Gesundheitsprobleme, die dadurch entstehen können, umfassen Reizungen der Atemwege, allergische Reaktionen, Kopfschmerzen und Übelkeit sowie langfristige Schäden wie hormonelle Störungen und Immunsystembeeinträchtigungen.
Daher sollten Innenräume, die mit Fassadenfarbe gestrichen wurden, intensiv belüftet werden, bis der stechende Geruch vollständig verflogen ist. Abgenutzte Farben, die weniger geruchsintensiv sind, können dennoch gesundheitliche Risiken bergen. Es ist empfehlenswert, wohngesunde Alternativen zu verwenden, die emissionsarm und frei von schädlichen Zusatzstoffen sind.
Was tun mit übrig gebliebener Fassadenfarbe?
Nach dem Streichen bleibt oft Fassadenfarbe übrig. Hier sind einige nachhaltige Alternativen zur Verwendung oder Entsorgung der Restfarbe:
Aufbewahrung für späteren Gebrauch
Lagern Sie übrig gebliebene Fassadenfarbe in gut verschließbaren Behältern an einem kühlen, trockenen und frostfreien Ort. Keller oder Garagen eignen sich besonders gut, wenn sie keine extremen Klimaschwankungen aufweisen. So bleibt die Farbe für künftige Ausbesserungsarbeiten verwendbar.
Korrekte Entsorgung
Eingetrocknete Fassadenfarbe kann, sofern sie keine schädlichen Inhaltsstoffe enthält, mit dem Hausmüll oder Baustellenabfall entsorgt werden. Flüssige Farbe sollten Sie hingegen zu einem Wertstoff- oder Recyclinghof bringen oder mobile Schadstoffsammlungen nutzen, die in vielen Gemeinden regelmäßig angeboten werden.
Kreative Weiterverwendung
Sie können die übrig gebliebene Farbe für kleinere Projekte wiederverwenden. Dazu zählen:
- Dekorative Akzente: Mögliche Anwendungsbereiche sind das Streichen von Pflanzkübeln, Gartenskulpturen oder kleinen Möbelstücken im Außenbereich.
- Spenden: Soziale Einrichtungen oder Schulen könnten die Farbe für Bastel- oder Renovierungsprojekte benötigen, auch Nachbarn oder Freunde freuen sich möglicherweise über restliche Farbe für ihre eigenen kleinen Projekte.
Diese Maßnahmen tragen zur Ressourcenschonung bei und vermeiden unnötigen Abfall. Überlegen Sie daher vor der endgültigen Entsorgung, ob die Farbe anderweitig verwendet werden kann.
Die bessere Alternative: Innenfarbe verwenden
Innenfarben sind speziell für den Gebrauch in Wohn- und Arbeitsbereichen formuliert und daher die gesündere Wahl. Sie enthalten weniger oder keine flüchtigen organischen Verbindungen (VOC), die in Außenfarben vorkommen und gesundheitliche Probleme verursachen können. Innenfarben bieten mehrere Vorteile, die sie zur besseren Wahl für Innenräume machen.
Vorteile der Innenfarbe
- Gesundheitsschutz: Innenfarben sind meist frei von schädlichen Chemikalien wie Formaldehyd, Algiziden und Fungiziden, die Allergien, Atemwegsreizungen und längerfristige Gesundheitsschäden verursachen können.
- Weniger Geruchsbelästigung: Da Innenfarben in der Regel geruchsarm oder -frei sind, können die Räume schnell wieder genutzt werden, ohne unangenehme Gerüche.
- Atmungsaktivität: Viele Innenfarben sind diffusionsoffen, insbesondere solche auf mineralischer Basis. Diese Eigenschaft fördert die Regulierung der Luftfeuchtigkeit und hilft, Schimmelbildung vorzubeugen.
- Vielfältige Anwendungsmöglichkeiten: Innenfarben sind in zahlreichen Farbtönen erhältlich und können auf verschiedene Bedürfnisse angepasst werden, sei es für hoch frequentierte Bereiche oder Feuchträume wie Bäder und Küchen.
Worauf sollten Sie beim Kauf von Innenfarben achten?
- Emissionsarme Produkte: Achten Sie auf Zertifikate und Gütesiegel, die für geringe VOC-Werte stehen, um die Luftqualität in Ihren Räumen zu verbessern.
- Passende Produktwahl: Kalkulieren Sie je nach Raumtyp und Anforderungen. Für feuchte Räume wie Badezimmer gibt es spezielle Feuchtraumfarben.
- Individuelle Farbtöne: Moderne Innenfarben bieten eine breite Palette an Farbtönen. Lassen Sie sich bei der Farbwahl von Ihrem Geschmack und der gewünschten Raumwirkung leiten.
Durch die Verwendung von Innenfarben fördern Sie eine gesündere Wohnumgebung, vermeiden schädliche Emissionen und schaffen eine angenehme Atmosphäre in Ihrem Zuhause. Entscheiden Sie sich daher für passende Innenfarben und tragen Sie zu Ihrem Wohlbefinden bei.