Die Möglichkeiten im Überblick
1. So dichten Sie ein Fenster richtig ab
Kleine Öffnungen im Bereich zwischen dem Fensterrahmen und der Aufhängung sorgen dafür, dass Zugluft eintreten und beheizte Luft entweichen kann – was wiederum dazu führt, dass die Heizkosten erheblich steigen. Dagegen kann ein Fenster selber abgedichtet werden. Entsprechende Fensterdichtungen werden in Form von Dichtungsbändern angeboten und können sowohl im Baumarkt als auch im Fachhandel und online gekauft werden.
Messen Sie zuerst an Ihren Fensterflügeln aus, welche Größe jeweils benötigt wird. Prüfen Sie außerdem, ob alle Dichtungen überhaupt vorhanden sind und ob sich Risse, Lücken oder verzogene Bereiche gebildet haben. All diese Probleme müssen im Zuge der neuen Abdichtung ebenfalls ausgebessert werden, um einen optimalen Effekt erzielen zu können.
Produktempfehlungen
Dichtungsband
Für den Bereich zwischen Rahmen und Fensterflügel werden Dichtungsbänder eingesetzt, die von der Größe her genau in die Öffnung passen müssen. Ansonsten lässt sich das Fenster nicht mehr richtig schließen oder wird schlimmstenfalls sogar beschädigt. Die Dichtungsbänder sollten schallisolierend, hitzebeständig und wasserdicht sein. Vorteilhaft ist außerdem eine selbstklebende Seite, die mit Acrylkleber versehen ist.
Gehrungsschere
Um keine Lücken in der Dichtung zu lassen, muss das Dichtungsband in den Ecken auf Gehrung zugeschnitten werden. Dafür werden spezielle Gehrungsscheren angeboten. Diese Werkzeuge sollten eine große Schnittlänge von mindestens 45 mm aufweisen und sich für Schnitte mit einem Winkel von bis zu 45° eignen. Entscheiden Sie sich am besten für ein Modell mit einem rutschfesten Griff.
Dichtungskleber
Für eine verbesserte Haftung der neuen Fensterdichtung können Sie zusätzlich auf Dichtungskleber setzen. Dieser wird direkt auf die betroffenen Stellen aufgebracht, weshalb er eine hohe Endfestigkeit besitzen sollte. Die meisten Produkte sind transparent, was sie unauffällig macht. Werfen Sie einen Blick auf die Eignung für diverse Oberflächen und auf eine lösungsmittelfreie Zusammensetzung.
Dichtungsroller
Per Hand kann es manchmal schwierig sein, das dünne Dichtungsband richtig in den Fensterrahmen zu drücken – der Anpressdruck reicht schlichtweg nicht immer aus. Dieses Problem lässt sich mit einem Dichtungsroller beheben, der wie eine kleine Andruckwalze funktioniert. Achten Sie bei der Auswahl auf einen stabilen Griff, eine passende Rollenbreite und einen guten Rollendurchmesser.
Bausilikon
Bausilikon wird dafür eingesetzt, Dehnungs- und Materialfugen im Innen- sowie im Außenbereich auszugleichen. Dafür wird diese weiße Masse direkt im betroffenen Bereich aufgetragen und trocknet wetterfest und dehnbar an. Daher sollten Sie auf ein Silikon setzen, das eine geringe Geruchsbildung besitzt und während der Trocknung kaum an Volumen verliert. Weitere wichtige Auswahlkriterien sind fungizide Eigenschaften und eine einfache Handhabung.
Kartuschenpistole
Apropos einfache Handhabung – am besten lassen sich Silikon und Acryl zum Abdichten mit einer Kartuschenpistole auftragen. Die Kartusche wird dort einfach eingespannt, wodurch ein präziser Auftrag möglich wird. Achten Sie beim Kauf der Kartuschenpistole auf eine mechanische Auslösung, einen gummierten Handgriff und eine Eignung für alle herkömmlichen Kartuschen mit 310 ml Inhalt.
Anleitung: Fenster in 3 Schritten abdichten
- Kartuschenpistole
- Dichtungsroller
- Gehrungsschere oder Teppichmesser
- Spachtel
- Dichtungsband
- Dichtungskleber
- Silikon oder Acryl
- Kreppband
- Spülmittel
- Wasser
1. Dichtung überprüfen
Bevor Sie eine Fensterdichtung erneuern oder austauschen, sollten Sie in einem ersten Schritt die exakte Dichtung bestimmen. Auf Grundlage dieser Abmessungen kann ein neues, passendes Dichtungsband gekauft werden. Ansonsten laufen Sie Gefahr, Spannungen zu erzeugen und die Beschläge oder sogar das ganze Fenster zu beschädigen. Lohnenswert sind vor allem selbstklebende Dichtungen.
2. Fensterdichtung austauschen
Alte Dichtung entfernen. Zusätzlich ist es wichtig, die alte Dichtung inklusive des Klebstoffs gänzlich zu entfernen. Dabei können ein Spachtel oder ein Schraubenzieher behilflich sein. Achten Sie darauf, das Fenster und den Rahmen nicht zu zerkratzen.
Neue Dichtung anbringen. Kleben Sie die neue Dichtung dann ein, indem Sie in der oberen Mitte des Rahmens beginnen und sich zu den Ecken vorarbeiten. Schneiden Sie das Material dort mit der Gehrungsschere zu und lassen Sie 1 bis 2 mm über. Prüfen Sie Ihr Werk danach auf Dichtigkeit.
Mit dem Einroller fixieren. Sollte die Dichtung noch nicht richtig sitzen oder möchten Sie den Halt noch verbessern, muss das Material in einem nächsten Schritt mit einem Dichtungsroller in die vorgesehenen Bereiche „gedrückt“ werden. Prüfen Sie danach erneut auf Dichtigkeit – das Ergebnis sollte jetzt noch besser sein.
3. Fenster und Profile überprüfen
In einem letzten Schritt lohnt sich die Überprüfung der Fugen und der Silikon- bzw. Acryldichtungen. Sollten hier Lücken vorhanden sein, können ebenfalls Zugluft oder Feuchtigkeit in den Innenraum eindringen. Entfernen Sie das gesamte Silikon in einem solchen Fall und dichten Sie den Bereich neu ab. Das geht am besten mit einer Kartuschenspritze.
Mögliche Probleme & Lösungen
Beim Entfernen der alten Dichtung kann es vorkommen, dass sich der Klebstoff nur sehr schwer bis gar nicht lösen lässt. In einem solchen Fall kann es sinnvoll sein, auf einen Spachtel oder einen Schraubenzieher zu setzen. Kratzen Sie den Kleber damit vorsichtig ab und achten Sie darauf, das Glas der Fensterfläche und den Rahmen nicht zu zerkratzen.
FAQ
Muss der Vermieter oder der Mieter die Fenster abdichten?
Der Einbau einer Fensterdichtung fällt in den Zuständigkeitsbereich des Vermieters, sodass keine Zugluft ungehindert eindringen kann. Undichte Gummidichtungen, die beispielsweise mit der Zeit porös geworden sind, können allerdings von einer Kleinreparaturklausel umfasst sein. Dann ist unter Umständen der Mieter für einen Austausch zuständig.
Sollte ein Fenster lieber mit Acryl oder Silikon abgedichtet werden?
Prinzipiell eignen sich sowohl Acryl als auch Silikon hervorragend zum Abdichten von Fenstern. Acryl gleicht der Konsistenz von Kaugummi und kann überstrichen werden, weshalb es Risse überbrücken kann. Silikon ist hingegen wasserabweisend und elastisch, wodurch Bewegungen ausgeglichen werden können.
Gibt es einen Unterschied zwischen dem Abdichten von alten Holzfenstern und Kunststofffenstern?
Für das Abdichten von alten bzw. undichten Holzfenstern kann Fensterkitt verwendet werden, der zwischen Scheibe und Rahmen platziert werden muss. Bei Kunststofffenstern kommen hingegen Gummidichtungen infrage. Sie decken eine Spaltenbreite zwischen 1 und 3,5 mm ab und halten bis zu acht Jahre.
Wie dichtet man ein Fenster richtig ab?
Schauen Sie zuerst nach, was für eine Dichtung zuvor im Fenster verbaut war, damit Sie die passende Größe auswählen können. Entfernen Sie dann die alte Dichtung samt Klebstoff und bringen Sie die neuen Dichtungsbänder fachgerecht an. Zuletzt sollten Sie noch die übrigen Profile und Bauteile des Fensters überprüfen.