Aufbau eines Fensters
Bei den heute üblicherweise verwendeten Fenstern in Wohnhäusern handelt es sich um Dreh-/Kippfenster. Durch das Verdrehen des Griffs in die entsprechende Position können Sie ein solches Fenster entweder kippen oder herkömmlich öffnen. Dazu müssen Sie die mechanischen Elemente kennen.
- Zapfenlager auf der Griffseite
- Ecklager unten, gegenüber der Griffseite
- Scherenlager oben, gegenüber der Griffseite
Funktion der Verriegelung
Wenn Sie das Fenster auf die Position „Öffnen“ stellen, wird der Verriegelungszapfen im Rahmen des Fensterflügels versenkt. Das augenscheinlich komplizierteste Bauteil am Dreh- und Kippfenster ist das Scherenlager. Allerdings nur auf den ersten Blick.
Scheren- und Ecklager
Im Prinzip ist das Scherenlager ein Lager, das nicht wie das untere Ecklager fest mit dem Fensterrahmen verbunden ist. Vielmehr ist es am Flügel befestig und wird auf der dem Flügel gegenüberliegenden Seite am Fensterrahmen befestigt. So dient das Scherenlager gleichzeitig als ein Fangband, damit das Fenster in der Stellung „Kippen“ nicht beliebig nach unten kippen kann.
Das untere Ecklager folgt einem einfachen Prinzip
Das untere Ecklager dagegen müssen Sie sich wie einen Stift vorstellen, der innerhalb seines Radius frei in sämtliche Richtungen bewegt werden kann. Das Fenster wird über das passende Gegenstück nur in diesen Stift geschoben und bleibt auf der Achse drehbar.
Sicherungen am Fensterflügel bzw. den Fensterlagern
An beiden Lagern befindet sich eventuell eine Sicherung (oben mit großer Wahrscheinlichkeit). Das kann ein Sicherungsstift oder eine Sicherungsfeder sein. Auch Stifte, die mit einer Feder gesichert sind, gibt es. Die Feder muss dann nach innen gedrückt werden, um den Stift herausziehen zu können. Eine allgemeingültige Beschreibung zum Lösen der Sicherung gibt es daher nicht. Allerdings finden Sie in den Herstellerunterlagen des Fensters alle notwendigen Informationen.
Schrittweise Anleitung zum Aushängen von einem Fenster
- Schraubenzieher in verschiedenen Größen
- verschiedene Zangen
- eventuell eine Arbeitsleuchte
- eventuell eine Arbeitsleiter
- je nach Größe des Fensters einen Helfer
1. Vorbereitungsarbeiten
Sämtliche Lager sind mit Plastikkappen oder Zierblenden abgedeckt. Mit einem Schraubenzieher lassen sie sich leicht und schnell abnehmen.
2. Das Fenster aushängen
Jetzt schließen Sie das Fenster und entfernen den oberen Sicherungsstift (am Scherenlager). Dieser wird nach unten herausgezogen. Lässt sich der Sicherungsstift nicht ausschließlich mit einer Zange herausziehen, können Sie von oben leicht mit einem Durchschlag auf den Stift klopfen.
Am Sicherungsstift kann es sein, dass Sie eine Nut finden, an der sich das Scherenlager arretiert. Merken Sie sich die Position. Später, wenn Sie das Fenster einbauen, muss diese Nut wieder auf dieselbe Position gebracht werden.
Nachdem Sie den Sicherungsstift herausgezogen haben, bringen Sie den Griff in die Kippposition. Doch Vorsicht vor dem Kippen des Fensters! Unabhängig, ob nun Holz-, Alu- oder Kunststofffenster – das Gewicht weicht deutlich von den Erfahrungswerten zum Fenstermaterial ab, da sich im Innern Mechanik befindet.
Außerdem ist auch das Gewicht einer modernen Zwei- oder Dreifachverglasung nicht zu unterschätzen. Je nach Größe des Fensters sollten Sie das Fenster also nur kippen, wenn es ein Helfer halten kann. Nun, nachdem das Fenster gekippt ist, wird es einfach angehoben. Dabei ziehen Sie es automatisch aus dem unteren Ecklager.
3. Weiterführende Arbeiten
Der Einbau der Fenster (das Einhängen) erfolgt dann genau in umgekehrter Reihenfolge. Bedenken Sie jedoch, dass es sein kann, dass Sie nun das Fenster justieren müssen.