Allgemeines zu den Maßen von Fenstern
Entgegen der weitläufigen Meinung, dass Fenster genormt wären, gibt es bei diesem Hauselement lediglich Standardmaße, die sich im Lauf der Jahre etablieren konnten. Doch echte Norm-Festlegungen bei Fenstern gibt es nicht. Bei einem Bestandsbau, der nach 1990 erstellt wurde, haben Sie jedoch große Chancen, dass die Fenstergrößen den allgemeinen Fensterstandards entsprechen.
Zumeist werden sämtliche Fenster nach Maß gefertigt
Im Prinzip ist das aber nicht tragisch, denn die meisten Fenster müssen sowieso nach individuellem Maß angefertigt werden. Damit wären wir wieder beim Messen der Fenster, das aus genau den genannten Gründen exakt erfolgen muss, damit jedes einzelne Fenster der korrekten Größe entsprechend bestellt und hergestellt werden kann. Wegen der individuellen Anfertigung, die entsprechend Zeit benötigt, sollten Sie das Ausmessen der Fenster stets vor dem Fensterausbau vornehmen.
Das Ausmessen von Fenstern an unterschiedlichen Bauwerken
Doch wie bereits angesprochen, gibt es Unterschiede beim Ausmessen von Fenstern in Alt-, Bestands- oder Neubauten. Explizit bei Altbauten müssen Sie einige Besonderheiten berücksichtigen, während das Ausmessen von Neubauten und neueren Bestandsbauten relativ einfach ist. Grundsätzlich gilt, dass Sie bei allen Gebäuden zunächst Höhe und Breite benötigen, die Sie an drei verschiedenen Stellen messen.
Breite
- oben
- mittig
- unten
Höhe
- links
- mittig
- rechts
Besonders bei Altbauten können diese drei Maße größere Abweichungen aufweisen. Wichtig ist dabei immer das geringste gemessene Maß.
Das Ausmessen von Fenstern für Neubauten
Nach der genannten Methode messen Sie bei Neubaufenstern Höhe und Breite der Fensternische an den drei genannten Punkten aus. Die Bauanschlussfuge rund um das Fenster beträgt umlaufend 10 mm. Daher ziehen Sie von den gemessenen Maßen (Breite als auch Höhe) jeweils 20 mm (für jeweils beide Seiten) ab, damit das Einbauen des Fensters unproblematisch ist.
Beispiel: Ihre Fensternische hat eine Höhe von 1.430 mm, während die geringste Breite 1.170 mm beträgt. Die Bestellmaße wären dann Höhe 1.410 mm und Breite 1.150 mm.
Das Ausmessen von Fenstern für Altbauten
Hier kann es schon etwas aufwendiger werden. Bei Altbauten können die Fenster außen, aber auch innen größer sein als auf der gegenüberliegenden Seite. Ausschlaggebend sind dabei immer die größeren Maße. Ist das Fenster also außen größer, wird außen ausgemessen. Auch der Fenstereinbau erfolgt später von außen. Sind die Fenster innen größer bzw. innen und außen gleich groß, wird von innen ausgemessen als auch später das Fenster eingebaut.
Typische Abweichungen bei Altbauten
Nun müssen aber weder Fensterbreite noch Höhe mit den Maßen der Fensternische identisch sein. Die Maße können gleich sein, das Fenster kann aber auch deutlich kleiner sein. Unter Umständen können Sie kleinere Fenster nun aber auch an die Größe der Fensternische anpassen. Das heißt, bei kleineren Fenstern und einer größeren Fensternische müssen Sie nicht immer zwingend die bisherigen Fenstermaße nehmen.
Die neue Fenstergröße bestimmen
Wenn es baulich möglich ist, können Sie auch Breite und Höhe der Fensternische benutzen, müssen dann aber das Fenster (die Größe der tatsächlichen Fensteröffnung) entsprechend anpassen. Hier kann gewissermaßen bislang eine „Hilfs- oder Behelfslaibung“ montiert sein. Je nachdem, wie Sie vorgehen möchten, können folglich unterschiedliche Maße ausschlaggebend sein.
Breite eines Altbaufensters
- Fenster in bisheriger Größe bei größerer Fensternische als Fenster: in der Breite von Außenkante zu Außenkante des Fensterrahmens
- Fenster zukünftig angepasst an die größere Nische in der Breite: von Nischenkante zu Nischenkante auf Höhe des Fensters
Höhe eines Altbaufensters
Auch in der Höhe kann es diese Unterschiede geben. Zusätzlich kann hier noch eine Fensterbank eingebaut sein. Wie stark diese Fensterbank ist, ist je nach Anforderungen an das neue Fenster ergänzend wichtig.
- Fenster niedriger als Fensternische: von der Außenseite des oberen Rahmens bis zur Fensterbank
- Fenster zukünftig in der Höhe mit der Nische übereinstimmend: vom Fenstersturz zur Fensterbank
Vergessen Sie niemals, die drei unterschiedlichen Maße bei Breite und Höhe zu nehmen, wobei immer das kleinste Maß relevant.
Fensterbank und Bauanschlussfuge
Nun kommen beim Altbaufenster aber noch Fensterbank und obere Bauanschlussfuge dazu. Für das obere Abschlussprofil ziehen Sie dieses Mal die Fugenbreite einfach (nur oben) ab, also 10 mm. Wollen Sie die Fensterbank nicht erhalten, kommt noch deren Stärke dazu, wenn der untere Fensterrahmen bislang über der Fensterbank endete, nun aber hinter der Fensterbank abschließen soll.
Besprechen Sie alles detailliert mit dem Fensterbauer
Je nachdem, wie Sie vorgehen (Fensterbank beibehalten oder nicht, Fenster reicht bis oder hinter die Fensterbank), kann es also sein, dass Sie für das Anschlussprofil für den unteren Bereich ebenfalls 10 mm für die Fuge abziehen müssen oder eben nicht. Ausschlaggebend für die letztendlich entscheidenden Maße sollte eine Beratung mit dem Fensterhersteller oder einem Montagebetrieb mit entsprechender Erfahrung sein.
Vereinbaren Sie auch den Verbleib der alten Fenster mit dem Hersteller. Oftmals können diese kostenlos oder gegen ein kleines Entgelt an den Fensterbauer gegeben werden. Andernfalls kann es sein, dass beim eigenständigen Fensterentsorgen ein größerer Betrag auf Sie zukommt.