Räumlich begrenzte Schäden
Das gemeine an alten Dickschichtlasuren ist deren Neigung, an Kanten und Stößen erste Schwäche zu zeigen. Während sich die Flächen meist noch in einem guten Zustand befinden, finden sich an den Seiten Abplatzungen. Wer die Dickschichtlasur renovieren möchte, ohne sie komplett zu erneuern, muss filigran vorgehen.
Lasuren haben gegenüber Lacken den Vorteil, dass sich bei partieller Beschädigung das Abblättern und Abreißen nicht unbedingt auf die gesamte Fläche „fortpflanzt“. Dieser Umstand kann genutzt werden, um das Ausbessern, Abschleifen und Überstreichen lokal zu begrenzen.
Möglichkeiten des lokalen Aufarbeitens und Eingriffs
- Mit einem Cutter beziehungsweise Tapetenmesser werden die abgeplatzten Flächen und Stellen ausgeschnitten und abgehoben.
- Eine kleine Drahtbürste in Größe und Form einer Zahnbürste hilft, um die Ecken sauber zu bürsten. Um die Glasscheibe und die Fugenmasse zu schützen, kann ein Blechstück als Schutz benutzt werden.
- Um die alten Reste der Dickschichtlasur abzulösen, ist ein partielles Erwärmen hilfreich, dass ein Abkratzen mit einem schmalen Spachtel erleichtert.
- Mit einem Fugenschaber oder einer Ziehklinge lassen sich kleine Flächen und Kanten präzise bearbeiten.
Optisches Restrisiko in Kauf nehmen
Wer eine Dickschichtlasur am Fenster ausbessert, ohne eine aufwendige komplette Erneuerung auszuführen, muss immer mit damit rechnen, dass der Versuch nicht so gut funktioniert wie erhofft. Das ist allerdings wesentlich weniger dramatisch, als es viele Hersteller und Hilfsportale darstellen.
Wenn die Reparatur nicht das gewünschte optische Ergebnis liefert, ist dem Fenster nichts passiert. Ein vollständiges Abschleifen und Erneuern ist jederzeit und weiterhin problemlos möglich. Bleibende Schäden entstehen keinesfalls.